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Zwischen Macht und Verlangen

Zwischen Macht und Verlangen

Titel: Zwischen Macht und Verlangen
Autoren: Nora Roberts
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anerkennend und mischte.
    Sie spielten fast eine Stunde lang. Shelby gelang es, sich leidlich gegen die Männer zu behaupten. Normalerweise wäre ein Gewinn von fünfundzwanzig Dollar für sie nicht sonderlich beeindruckend gewesen, doch bei dieser Konkurrenz war es etwas anderes. Zufrieden sah sie sich um. Niemand dachte an Aufhören. Vielleicht hätte der Vormittag nicht ausgereicht, doch plötzlich erklang die Stimme von Mrs. MacGregor im Treppenhaus.
    Sofort drückte ihr Ehemann eine eben erst angezündete Siebendollarzigarre im Aschenbecher aus und schob das Ganze unter den Schreibtisch. „Ich erhöhe um fünf“, sagte er laut mit unschuldiger Miene.
    „Sie haben noch gar nicht eröffnet“, erinnert ihn Shelby mit honigsüßem Lächeln. Dann griff sie in eine Dose mit Pfefferminzbonbons, die sich in greifbarer Nähe befand, und steckte ihm ein Stück in den Mund. „Sie sollten alle Spuren verwischen, Mr. MacGregor!“
    Daniel lachte und klopfte ihr auf die Schulter: „Du bist ein feines Mädchen, Shelby, Campbell oder nicht.“
    Annas Stimme erklang von der Tür her: „Wir hätten uns denken können, dass alle sich Mühe geben, an Justin ihr Geld zu verlieren.“ Diana folgte ihrer Schwiegermutter auf dem Fuß.
    „Ich muss gestehen, dass unser Neuankömmling auch recht erfolgreich ist“, berichtete Caine und legte seinen Arm um Diana.
    „Es wird höchste Zeit, dass Justin einen Gegner findet“, stellte Diana fest, umfasste von hinten die Schultern ihres Bruders und stützte ihr Kinn auf seinen Kopf. „Anna und ich wollten vor dem Essen noch schwimmen, hat jemand Interesse?“
    „Gute Idee!“ Daniel MacGregor schob den verräterischen Aschenbecher mit dem Fuß ein bisschen weiter unter seinen Schreibtisch. „Kannst du schwimmen, Mädchen?“
    „Aber ja.“ Shelby legte die Karten nieder. „Ich hab’ nur keinen Badeanzug mitgebracht.“
    „Unten ist ein ganzer Schrank voller Badeanzüge“, erklärte Serena. „Einer davon passt dir bestimmt.“
    Zwanzig Minuten später lag Alan entspannt in der heißen Sauna. An Stelle von Shelby leisteten ihm diesmal sein Bruder und Justin Gesellschaft. Er schloss die Augen und dachte an Shelbys feuchte warme Haut, und daran, wie ihr Herz unter seiner Hand geklopft hatte.
    „Du hast einen guten Geschmack“, bemerkte Caine und lehnte sich an die Holzwand. „Aber du überraschst mich doch.“
    Alan schlug die Augen auf und blinzelte träge. „Wieso?“
    „Shelby erinnert in keiner Weise an die tolle Blondine mit den interessanten Formen, die dich noch vor wenigen Monaten begleitete.“ Caine wischte sich mit dem Handtuch übers Gesicht. „Allerdings hätte jenes Geschöpf sich keine fünf Minuten lang Dad gegenüber halten können.“
    „Shelby kann man nicht mit anderen vergleichen.“
    „Ich habe höchsten Respekt vor einer Person, die so auf eine Straße spekuliert.“ Justin streckte sich bequem aus. Er lag auf der Bank über Alan, wo die Temperatur am höchsten ist. „Serena sagt, Shelby passt gut zu dir.“
    „Wie angenehm, die Zustimmung der Familie zu haben“, sagte Alan trocken.
    Justin lachte leise. „Ihr MacGregors müsst euch doch immer in solche Dinge einmischen!“
    „Du sprichst natürlich aus persönlicher Erfahrung!“
    Caine schwitzte mächtig, er war an sich kein Freund des Saunavergnügens. „Augenblicklich genieße ich es, dass durch Alan und Shelby Dads Aufmerksamkeit von Diana und mir abgelenkt wird.“
    „Dabei sollte man meinen, dass Renas Zustand ihn vollauf beschäftigt. Sein erstes Enkelkind!“ Alan lachte.
    „Mach dir nichts vor! Solange er nicht auf allen Seiten von kleinen MacGregors und – oder Blades umgeben ist, gibt er sich bestimmt nicht zufrieden.“
    Caine lächelte verlegen. „Aber ich bin auf dem besten Weg. In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, ob ich ihm nicht den Gefallen tun soll.“
    „Mit Nachdenken bringst du noch keinen echten schottischen MacGregor-Comanchen zu Wege“, bemerkte Justin träge.
    „Diana und ich wollten erst einmal abwarten, was bei euch herauskommt“, gab Caine ehrlich zu.
    „Wie fühlt man sich eigentlich, Justin, wenn man Vater wird?“ fragte Alan.
    Justin starrte schweigend an die Holztäfelung der Decke. Wie konnte er diesen aufregend glücklichen Zustand beschreiben, in dem man sich befindet, wenn man spürt, wie sich unter der vorsichtig aufgelegten Hand das Kind im Bauch der geliebten Frau bewegt?
    „Wundervoll“, sagte er leise, „und
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