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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits
Autoren: Jason Dark
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andren Dimension versteckt.
    Ignatius hatte sie nie erlebt, worüber er auch froh war. Aber er kannte sich aus, denn John hatte ihm einiges über diese düstere Szenerie berichtet.
    In dieser Welt hausten die schrecklichsten Gestalten. Blutleere Vampire, die darauf warteten, sich endlich satt trinken zu können. Sie durchstreiften sie als normale menschliche Körper, aber auch als gewaltige Fledermäuse wie hier im Park.
    Er konnte davon ausgehen, dass ein Tor geöffnet worden war, um die in der Vampirwelt lebenden Bestien freizulassen.
    Ein hartes Lächeln umkantete seine Mundwinkel, als er einen Schritt weiter dachte. Es wäre für die andere Seite ein grandioser Erfolg gewesen, wenn es ihr gelingen könnte, aus den Mitgliedern der Weißen Macht eine Clique von Blutsaugern zu machen.
    Sollte das stimmen, dann war dieser Angriff doch etwas laienhaft gewesen, und das wiederum passte nicht zu Dracula II und seinen blutsaugenden Vasallen. Vielleicht hatte er nur einen Kundschafter geschickt, der die Lage sondieren sollte. Der ganz große Angriff würde erst später erfolgen.
    Father Ignatius blieb noch auf der Lichtung, die er abschritt wie ein Soldat. Er schaute sich überall um und versuchte auch, die Dunkelheit zwischen den Bäumen zu durchdringen. Da war nichts zu erkennen. Jetzt ärgerte er sich, dass er keine Lampe mitgenommen hatte.
    Die nächtliche Ruhe war wieder zurückgekehrt, aber Ignatius genoss sie nicht. Nach wie vor war sie für ihn sehr gefährlich, und sie konnte jeden Augenblick zerrissen werden.
    Es blieb bei der einen übergroßen Fledermaus und auch bei dem einen Angriff. Er konnte sich noch so sehr als Lockvogel hinstellen. Nichts löste sich aus den Schatten der Nacht, um ihn anzugreifen.
    Ignatius hatte sich vorgenommen, einen anderen Rückweg zu nehmen. Genau das tat er jetzt. Er würde das Haus von der anderen Seite erreichen und erst mal etwas trinken, um dabei in Ruhe nachzudenken. Er konnte so etwas nicht auf sich sitzen lassen, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Dieser Überfall würde Konsequenzen haben, und er dachte darüber nach, wie er sie am besten für sich einordnete.
    Es gab natürlich eine Möglichkeit, die ihm auch nicht mehr aus dem Kopf ging. Die Chance hieß John Sinclair. Aber er wollte seinen Freund nicht in der Nacht anrufen und zunächst mal abwarten, ob noch etwas passierte.
    Auf seinem Weg zum Haus jedenfalls wurde er nicht angegriffen, es stand da wie immer, als er den Schutz der Bäume verließ und er es vor sich liegen sah.
    Hinter den meisten der Fenster lastete die Dunkelheit. In seinem Büro brannte Licht, doch durch die Vorhänge drang nur ein mattes Schimmern nach draußen.
    Ignatius hätte auf die Treppe zugehen können, aber er zögerte. Einen genauen Grund konnte er nicht sagen, irgendein Gefühl riet ihm, vorsichtig zu sein.
    Das Licht außen reichte bis über die Treppe hinweg. Deren letzte Stufe erreichte es gerade noch, und auf dem dunklem Gestein blieb ein blasser Schimmer zurück.
    Nicht nur das.
    Er wurde durchbrochen.
    Zuerst glaubte Ignatius an eine Täuschung. Er zwinkerte, wischte auch über seine Augen, dann aber ging er näher an die Treppe heran, und jetzt war er überzeugt, dass sich jemand auf die unterste Stufe gehockt hatte. Allerdings kein Mensch, denn dieses Wesen sah aus wie ein Tier.
    Es war ein Tier!
    Ignatius dachte sofort an die Katzen, die hier herumliefen und auch in der Nähe des Hauses herumstromerten. Das war normal, und er hätte sich auch weiterhin keine großen Gedanken darüber gemacht, wenn nicht etwas anderes hinzugekommen wäre.
    Dieses Tier, das dort auf der letzte Stufe hockte, kam ihm recht groß vor. So groß, dass er nicht an eine Katze glauben konnte. Da fiel ihm schon ein Puma ein, und als ihm dieser Gedanke kam, stockte sein Atem. Er spürte die Kälte in seinem Innern. Vom Nacken her rann ein kaltes Gefühl in Richtung letztem Wirbel, und als das Tier seinen Kopf drehte, da wusste er genau, dass ihn sein Gefühl nicht getrogen hatte.
    Er sah in zwei kalte, sehr gelbe Augen. Zugleich verlor die übergroße Katze ihre lässige Haltung, bildete einen Buckel und stieß ein leises Fauchen aus.
    Deutete es auf einen Angriff hin?
    Ignatius wusste es nicht. Er rechnete mit allem, und sein rechter Arm schob sich langsam wieder in die Höhe, damit er mit der Waffe auf das Tier zielen konnte.
    In diesem Augenblick gestand er sich ein, dass es leichter war, den Körper einer Riesenfledermaus zu treffen als den eines
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