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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen
Autoren: Rona Cole
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Name steht, legen würde, dann wäre das für ihn okay.
    Der Kranz, den wir ihm damals gemacht haben, war mit Dahlien, Zinnien, Solidago und vielen, unterschiedlichen Coleus. Farbenfroh, aber nicht aufdringlich. Hat perfekt zu ihm gepasst. Seither haben wie keine Zinnien mehr im Laden und ich verwende nur noch auf Wunsch Dahlien. Die ersten paar Male ist es mir schwer gefallen. Aber es wird besser. Auch wenn ich immer noch daran denken muss.
    »Stell ihn auf die Anrichte. Vielleicht hast du ja Glück und irgendwer hat morgen was ausgefressen, das er wieder gutmachen will.« Daniel lächelt. Nicht mehr wehmütig. Im Alltag kommt er mittlerweile klar. Ich glaube, neulich hatte er sogar so was wie ein Date.
    Mit der Anrichte meint er den alten, geweißten Küchenschrank, der im Laden steht und auf dem meist jahreszeitlich dekoriert ist. Für die Laufkundschaft und verzweifelte Kerle in letzter Minute. Sehr beliebt an sinnfreien Daten wie Valentins- und Muttertag. Intern nennen wir ihn manchmal ein bisschen zynisch den Das muss weg -Schrank.
    »Vielleicht«, stimme ich ihm halbherzig zu. Möglicherweise finden meine Rosen so ja in letzter Minute doch noch einen Abnehmer, der sich seinen Wochenend-Fauxpas was kosten lässt.
    »Sag Bescheid, wenn du gehst, ich bin im Büro«, sagt er.
    »Sonntags?«, kontere ich.
    »Ist viel liegen geblieben, als Sandra im Urlaub war.«
    Das ist dann wohl so was wie ein Freifahrschein.
    »Du solltest ein bisschen raus.«
    »Ich war schon mit dem Hund«, widerspricht er.
    »Wo ist sie eigentlich?« Für gewöhnlich folgt ihm Marlene, die in etwa die Größe eines Kalbes hat, auf den Fuß.
    »Schläft hinten, auf ihrem Kissen«, teilt er mir mit.
    »Toller Wachhund.« Ich verdrehe die Augen.
    »Allerdings, irgendwas ist da schiefgelaufen.« Er lacht. Und ich stimme mit ein, denn Marlene ist so ziemlich das Gegenteil eines Wachhundes. Jeder Chihuahua ist besser darin, Einbrecher zu stellen.
    »Kannst du mal eben…?« Auffordernd halte ich ihm den Strauß entgegen. Wenn er schon mal da ist, dann kann er mir auch helfen.
    »Klar.« Er drückt seinen Zeigefinger auf den von mir geschlungenen Knoten.
    »Die Materialliste von gestern hat Hannes dir ins Büro gelegt und der Schlüssel vom Transporter ist wieder in der Schublade«, sage ich.
    »Danke. Ging alles glatt mit der Deko in der Kirche?«
    »Ja, war alles in Ordnung«, bestätige ich.
    »Ihr seid ziemlich spät los.«
    »Ja, ich weiß, aber plötzlich war der Laden rammelvoll, da hab ich Silke schnell geholfen und eben noch zwei Sträuße gemacht, während Hannes verladen hat. Aber wir waren noch pünktlich. Die Location ist toll geworden, ich hab Fotos gemacht. Und bis auf einen verfrühten Gast hat uns in der Kirche auch niemand gesehen.«
    Ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen, aber irgendwie muss ich beim Gedanken an diesen Typen grinsen. Er war ein bisschen verpeilt, aber echt süß und ich bin mir ziemlich sicher, dass er für mein Team spielt. Heteros interessieren sich in der Regel nicht so sehr für meinen Arsch. Und ich glaube, dass er ein bisschen mit mir geflirtet hat, als er uns beim Dekorieren des Altars zugesehen hat.
    »Ein Gast also?« Daniel kennt mich mittlerweile wohl zu gut, um es nicht sofort zu bemerken.
    »Ja«, versuche ich es trotzdem möglichst unschuldig. »Hatte sich in der Zeit vertan.«
    »Klingt nach einem ziemlich hübschen Gast.« Grinsend wischt er sich die Finger an meinem Oberschenkel trocken, während ich nach einer der angedrahteten Stephanotis greife. Kurz halte ich mir eine unter die Nase, atme den jasminartigen Duft ein und platziere die kleine, sternförmige Blüte dann oben in der Mitte des Straußes.
    »Ging so«, behaupte ich und setze einen zweiten Pin zwischen die Rosen.
    »Soso.« Es klingt eine Spur zu wissend. Definitiv.
    Aber er hat schon recht. War ein ziemlich hübscher Gast. Ein bisschen jünger als ich, schmal, dunkelhaarig, feine Züge. Sehr hübsch. Und sexy. Blaue Augen, glaub ich. Weiß ich aber nicht mehr so genau. Und ein ziemlich scharfer Anzug.
    »Außerdem wolltest du damit aufhören.«
    »Womit?«
    »Damit.« Er weiß genau, was ich meine. Nur, weil ich schon eine ganze Weile wieder Single bin, muss Daniel nicht in jedem Kerl, der meinen Weg kreuzt, gleich einen potenziellen Mann für mich sehen.
    Manchmal glaube ich, seit Gerd nicht mehr da ist, ist seine vorrangige Freizeitbeschäftigung, mich unter die Haube zu bringen. Dabei leg ich eigentlich gar keinen
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