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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande
Autoren: Erin Kellison
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wenig Sonne gesehen. Er warf seinen dunklen Umhang ab, der sich wie Rauch von seinem Körper hob. Zum ersten Mal entblößte er vollkommen seine dunkle Haut aus den Zwielichtlanden.
    Sie öffnete die Lippen, fasste den Gedanken, der in ihrem Geist aufblitzte, jedoch nicht in Worte.
    Was hatte sie gesehen? Hatte sie am Ende doch Angst vor ihm?
    Er folgte ihrem Blick und sah an sich hinunter.
    Sie hatte aus ihm einen Mann gemacht. Einen starken und gut gebauten, der erregt war und begehrte, wenn so etwas möglich war. Er wusste nicht, wie groß ihre Lust war und wie stark die seine. Es spielte keine Rolle. Irgendeine sterbliche Magie versetzte ihn in die Lage, sie zu lieben. Das war alles, was zählte.
    »Du bist schön«, sagte sie und errötete.
    Er musste lächeln. Wenn sie wüsste, dass sie ihn nach ihren Vorstellungen geformt hatte.
    Er strich ihren Arm hinauf, bis zu der empfindlichen Haut in ihrer Armbeuge. Ein Regenbogen an Emotionen durchströmte sie und hallte in ihm wider. So hatte sie noch niemand berührt. Nur er. Nur dieser Mann.
    »Meine Schwester … «, hob sie an.
    »… schläft, und das wird sie für den Rest der Nacht.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, woraufhin das Rot noch intensiver wurde. Ein berauschendes Rot. Sie ergriff seine Hände und zog ihn zum Bett. Dann entledigte sie sich mit einem Hüftschwung ihrer restlichen Kleider.
    Nach diesem Wagnis bebte sie noch stärker. Er wollte auf keinen Fall, dass Angst zwischen ihnen herrschte. Seine Existenz war bereits viel zu sehr davon bestimmt. Er sehnte sich nur nach Licht. Nur nach Kathleen. Er bedeckte ihren Körper mit seinem und stützte sich auf beiden Seiten ihres Kopfes mit den Ellenbogen ab. Mit dem Daumen wischte er die Tränen fort, die sich in ihren Augen sammelten und ihre Wangen hinunterliefen. Nass und wundervoll.
    »Ganz ruhig«, sagte er wieder.
    In ihr bildete sich eine stechende Angst, die ihn durchbohrte. »Kannst du mir zeigen, wie man das macht? Ich weiß nicht … «
    Er lächelte. »Ich auch nicht.«
    »Dann machen wir einfach … «, begann sie.
    »… Liebe miteinander.« Bevor ihre Angst überhandnehmen konnte, beugte er sich vor und küsste sie wieder. Er wusste nicht um die Feinheiten des Aktes, aber das schien nicht wichtig zu sein. Er schwelgte warm und sinnlich in ihrem Mund, der sich ihm willig öffnete.
    Ihre Finger strichen durch die Haare in seinem Nacken, und sie fasste Mut.
    Sie hob ihr Kinn seinem Kuss entgegen, schlang ein Bein um seinen Körper und glitt damit von seiner Hüfte bis hinunter zu seiner Wade. Er erschauderte. Daraufhin lachte sie leise und heiser an seinem Mund. Lebendig.
    Er ließ sich in die süße Mulde ihres Körpers sinken, umfing sie mit seinen Händen und brachte jeden Nerv zum Schwingen. Er nahm eine ihrer Knospen in den Mund und saugte daran wie ein Baby. Er war zum Leben erwacht, für sie, für sich selbst und schließlich für diese Welt. Sie griff fest in seinen Haarschopf, damit er nicht aufhörte.
    Nicht nötig . Er konnte sich nicht rühren, selbst wenn er wollte. Nun, vielleicht um sich um die andere Brust zu kümmern. Und die Mulde an ihrem Hals und ihren flachen Bauch. Tiefer konnte er nicht mehr denken, dort lösten sich seine Gedanken in Gefühle auf. Ihre Hände spielten locker mit seinen Haaren, während er sich zu ihr hinunterbeugte.
    Sie bogen sich einander entgegen, Becken an Becken, und im nächsten Augenblick war er in ihr. Beide spürten einen Schmerz, seiner ein Echo des ihrigen, der sich jedoch bald in einer Welle intensiver Lust verlor, von Sinnenfreude überspült.
    In seiner Brust bildete sich ein Pochen und sank von dort hinunter, dorthin, wo sein Verstand machtlos war. Dorthin, wo er nichts als rätselhafte, brennende Lust spürte. Begierig war zu geben. Es war ein archaischer Rhythmus, selbst älter als er, der sich mit der Melodie ihres Seufzens verband. Ihre Lust gab den Takt für seine vor, sie erregte und leitete ihn, bis sein Körper Stoß um Stoß auf ihren reagierte.
    Er bewegte sich wie der Ozean, getrieben von inneren und äußeren Kräften, von dem Mond und den Sternen und dem weiten dunklen Weltraum, von einer namenlosen Kraft, die die Menschen irgendwie kannten und er trotz all der Weisheit seines Alters nicht.
    Er erforschte das sanfte Heben und Senken ihrer Hüften, das Schwellen ihrer Brüste. Er ergoss sich über ihren Körper wie ein Fluss, dessen Damm gebrochen war. Er strebte danach, ihren Körper ganz und gar zu durchdringen und zu
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