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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande
Autoren: Erin Kellison
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ist nicht möglich.«
    »Sie sind tot «, beharrte der Mann.
    »Aber Er hat versprochen … «
    »Ich weiß, was Er versprochen hat, und ich weiß, was ich gesehen habe.« Seine Worte überschlugen sich. »Sie sind tot, und das Mädchen ist weg. Ich schwöre, dass sie noch da war, als ich gekommen bin, aber ich konnte überhaupt nichts sehen. Sie muss sich hier irgendwo verstecken.«
    »Wenn Grady und Robin tot sind, will ich nichts mit ihr zu tun haben. Ich will leben .«
    »Du Schwachkopf. Was mit denen da oben geschehen ist, ist nichts im Vergleich zu dem, was Er mit uns anstellt, wenn wir mit leeren Händen zurückkommen. Steig aus dem verdammten Wagen und hilf mir suchen. Sie ist nur ein Mädchen, und wir werden nicht ohne sie zurückfahren.«
    In ihrem Rücken hörte Talia das Treiben vom Campus, Studenten arbeiteten an ihrer glorreichen Zukunft und knüpften Kontakte fürs Leben. Einsam und mit leerem Herzen ließ sie die Hand einen Augenblick auf der Mauer ruhen, dann floh sie allein in den Wald.
    t
    Der Schattenmann kämpft mit den Schleiern der Dunkelheit, die ihn gegen seinen Willen zurück in die Zwielichtlande zwingen wollen. Die geisterhaften Tentakel aus Schatten halten ihn grob fest, bringen ihn zum Schweigen und rauben ihm jegliche Kraft, die er bräuchte, um noch einmal die Grenze zu überschreiten. Sie reicht noch nicht einmal mehr für ein warnendes Wort.
    Er brüllt in den Sturm, aber in den Zwielichtlanden ist man taub für seine Klagen.
    Seine Tochter.
    Die Unsterblichen haben sie gefunden.
    Das ist die Strafe für das Vergehen mit ihrer Mutter: Er muss die Jagd, vielleicht sogar die Vernichtung seiner Tochter mit ansehen, damit er lernt, nie wieder gegen die Gesetze der Zwielichtlande zu verstoßen. So rächen sich die Sünden des Vaters an seinem Kind.
    In seinen Gedanken kann er sie sehen. Sie umhüllt sich zum Schutz mit Schatten, ein Beweis, dass sie aus dem Reich des Todes stammt. Sie flieht jegliche Berührung mit der anderen Welt, aber sie kann sich nicht in Sicherheit bringen. Das lässt die Sterblichkeit ihrer Mutter nicht zu. Sie ist zu diesem Zwischendasein verdammt.
    Lauf, Kind, lauf. Und wenn die Unsterblichen dich erneut finden, schrei, und ich komme.
    Ich werde es spüren.



3
    »Jetzt nicht«, sagte Adam leise. Es war nur für Custos Ohren bestimmt.
    Sie durchquerten die Halle der FBI-Außenstelle in Phoenix, meldeten sich bei dem diensthabenden Wachmann ab und traten hinaus in die teuflische Hitze. Gespickt mit Kaktusblättern und Palmzweigen schmorte die Stadt bei Rekordtemperaturen in einem Ofen aus Beton und Blei. Das gleißende Sonnenlicht brannte auf den rot gedeckten Dächern, und Adam hob die Hand, um sein Gesicht vor der Sonne zu schützen. Sie schritten auf den Mietwagen zu. Custo nahm auf dem Fahrersitz Platz.
    Adam öffnete die Beifahrertür und verbrannte sich dabei die Finger – verdammt heiß – , glitt hinein und stellte das Gebläse der Klimaanlage auf arktische Temperaturen ein. Custo blickte zu ihm hinüber. In dem gedämpften Licht wirkten seine grünen Augen durchscheinend, seine kurzen dunkelblonden Haare waren schweißnass und standen wie Stacheln von seinem Kopf ab.
    »Wie ist es gelaufen?«, wollte Adam wissen und zog dabei eine Wasserflasche aus dem Sechserpack zu seinen Füßen. Während Adam ihren neuesten Informanten befragt hatte, war Custo die wenig beneidenswerte Aufgabe zugefallen, die örtlichen Agenten in Sachen Geisterergreifung und -festsetzung auf den neuesten Stand zu bringen.
    »Die lokalen FBI-Agenten sind skeptisch, aber informiert.« Custo lenkte den Wagen aus der Parklücke. »Anscheinend hat Homeland Security einen Bericht über das Geisterphänomen veröffentlicht, allerdings ohne ins Detail zu gehen. Die Außenstelle in Phoenix überprüft die Verbrechen der Gegend nun anhand der Faktoren, die ich aus Segue mitgebracht habe. Und bei dir?«
    Adam verlieh seiner Verzweiflung mit einem Schulterzucken Ausdruck. »Der Junge behauptet, eine Frau zu kennen, auf die Talias Beschreibung passt. Er sagt, sie würde sich mit der Straßenbande an der Universität herumtreiben und wäre möglicherweise süchtig oder eine Prostituierte.«
    Custos Blick verfinsterte sich. »Etwa noch eine Sackgasse?«
    »Ich weiß es nicht. Der Kerl sagt, man würde die Frau nie ohne Buch sehen. Außerdem hätte sie immer in der Universitätsbibliothek herumgehangen, bis man sie hinausgeworfen habe. Er sagt, sie sei sehr redegewandt, und man könne sie für
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