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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht
Autoren: Christie Golden
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Fröhlichkeit, warm und leicht.
    Wenn du ein Protoss wärst, wie würdest du da auf Rosemary reagieren?
    Oh mein Gott, dachte er. Du hast recht. Sie wird wahrscheinlich schon dem ersten, der ihr in die Quere kommt, eins mit der Faust verpassen.
    Das glaube ich nicht. Sie möchte es vielleicht, aber sie hat viel gelernt. Sie ist... temperiert.
    Wie von selbst kam Jake der Begriff, mit dem sich die fehlgeleiteten und missbrauchten Anhänger Ulrezajs beschrieben, in den Sinn: geschmiedet.
    In gewisser Weise, ja. Das passt. Aber ich glaube, die Protoss werden sich letztlich bereit erklären, uns nach Shakuras zu lassen.
    Letztlich? So lange kann ich nicht hierbleiben. Nicht einmal für ein paar Minuten, nicht ohne Unterschlupf und Essen.
    Ich weiß. Lass mich überlegen.
    Er ließ sie und holte sich derweil seinen Körper von ihr zurück. Er bewegte sich auf dem glatten Boden so schnell, wie er sich traute, um warm zu bleiben. Kurze Hose, eine ärmellose Weste und ein leichtes Hemd, die perfekte Kleidung für Aiurs drückende Schwüle und gnadenlose Sonne nutzte ihm hier rein gar nichts.
    Ich bin zu einem Entschluss gekommen. Gib mir bitte noch einmal deine Hände.
    Abermals sah er zu, wie sie seine Hände ans Tor hob und anfing... irgendetwas damit zu tun, das zu einer Programmierung des Tores führen mochte.
    Was also werden wir tun?
    Wir gehen durch das Tor zurück.
    Er lachte, ein kurzer, harter, bellender Laut. Seine Gliedmaßen und sein Gesicht begannen taub zu werden. Wenn wir nicht nach Shakuras kommen können, wo sollen wir dann hin? Wie finden wir diese dunklen Templer, die du erreichen musst?
    Wenn es uns für den Moment verwehrt ist, nach Shakuras, der Heimat der dunklen Templer, zu gelangen, werden wir einen gewissen dunklen Templer, der sich wahrscheinlich nicht auf Shakuras befindet, um Hilfe ersuchen.
    Wer soll das sein?
    Prälat Zeratul.
    Jakes Geist wurde plötzlich mit Bildern und Erinnerungen geflutet, von denen er im Augenblick nichts in seiner ganzen Komplexität erfassen konnte, aber in ihrer Gesamtheit vermittelten sie ihm einen recht guten Eindruck von der Wesensart jenes dunklen Templers. Alter und Weisheit waren seine dominierenden Wesenszüge. Jake wusste zwar, dass die Aiur-Protoss und die dunklen Templer derselben Spezies angehörten, dennoch gab es leichte körperliche Unterschiede. Die Protoss, mit denen er sich angefreundet hatte, besaßen eine Haut, die sowohl blau als auch grau sein konnte. Zeratuls Haut schien beinahe violett zu sein und war um die tief liegenden Augen herum sehr dunkel, wurde jedoch zu den verschiedenen Graten hin, die ihn ebenfalls von anderen Protoss abhoben, heller, fast lavendelfarben. Alzadar und Ladranix hatten beinahe glatte Haut, ohne Höcker oder Grate, die das Ebenmäßige ihrer Züge gestört hätten. Zeratuls Kinn war lang, dünn und elfenbeinfarben.
    Es gab noch mehr Unterschiede, in der Wahrnehmung und im Empfinden etwa, die Zamara ihm vermittelte. Den Aiur-Protoss gefielen Goldtöne, wie beispielsweise die Farbe der Sonne, aber der dunkle Templer vor seinem geistigen Auge wirkte fast wie in Schatten eingehüllt. Ein Arm Zeratuls steckte in einer Art Armschutz, wie Jake ihn bereits in Aktion erlebt hatte Ladranix hatte einen solchen Armschutz getragen, als er den Kristall ablöste, den Jake jetzt in einer seiner vielen Westentaschen bei sich trug. Diese Panzerung leitete psionische Kraft und erlaubte es den Templern, die wunderschönen, eleganten und tödlichen Psi-Klingen zu führen. Zeratuls Armschutz war dunkler, und Jake war sich nicht sicher, ob es nicht nur Einbildung war, die ihn Schatten sehen ließ, welche den Armschutz umwirbelten. Zeratuls restliche Kleidung war ebenfalls dunkel, eine weiche, schwere rostfarbene Kutte, die mit braunem Pelz besetzt war. Jake wusste inzwischen, dass ihm der Tradition der dunklen Templer gemäß die Nervenbahnen rituell durchtrennt worden waren. Übrig war davon nur ein kurzes Bündel, das zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden war. Dieser Selbstverstümmelung wegen fanden dunkle Templer nie Einlass in die Khala, nicht einmal, wenn sie es wollten. Diese Maßnahme war trotzige Herausforderung und unumkehrbar.
    Jake dachte an die junge Raszagal zurück, an ihren Stolz und ihre erstaunliche Intelligenz. Er dachte an die anderen dunklen Templer, die wie Tiere auf ein fremdartiges Schiff getrieben worden waren, von dem niemand wusste, ob es überhaupt richtig funktionieren würde. Sie wurden ins Exil verbannt,
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