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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht
Autoren: Christie Golden
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weil das Konklave sie fürchtete.
    Ich wusste nicht, dass du die Erinnerung von jemandem besitzt, der einen dunklen Templer kannte! Ich meine, von einem aus der Zeit nach der Vertreibung. Ich freue mich darauf, aus erster Hand mehr über sie zu erfahren nun, soweit die Erinnerungen einer Bewahrer in „aus erster Hand" sein können. Ihnen scheint großes Unrecht widerfahren zu sein.
    Oh ja. Die wahre Tragödie besteht darin, dass das Konklave ernsthaft glaubte, sie zu töten ein Vorsatz, den Adun sie später in eine Verbannung umzuwandeln zwang -, sei das Beste, was zum Wohle der Protoss als Volk getan werden könne. Aber die dunklen Templer warteten nicht tatenlos ab. Sie erfuhren viele, viele Dinge, während sie im Laufe der Jahrhunderte ihrer Verbannung die Leere erkundeten. Wenn wir Glück haben, wirst auch du Zeratul kennenlernen.
    Du weißt, wo er zu finden ist? So erregend die Vorstellung, diesem mächtigen dunklen Templer zu begegnen, auch sein mochte, war Jake ganz persönlich doch mehr daran interessiert, dieser frostigen Umgebung zu entkommen.
    Wie zur Antwort auf seine Gedanken begann das Tor, nun wieder aktiviert, zu leuchten und zu summen. Innerhalb seiner Umgrenzung bildete sich Dunst, der im Uhrzeigersinn zu rotieren anfing.
    Zamara zögerte... Nicht genau.
    Na toll. Jetzt würden sie also von einem Warp-Gate zum anderen kreuz und quer durch die Galaxis hüpfen, um nach einem dunklen Templer zu suchen, der vielleicht oder vielleicht auch nicht in der Lage war, zur Rettung von Jakes Leben beizutragen während Rosemary Dahl auf Shakuras eine zufällige terranische Botschafterin inmitten der Protoss war.
    Zeratul sprach einmal davon, wie er den Frieden fand, das Zentrum zu lokalisieren, von dem alle wahre Kraft kommt. Alle Protoss meditieren. Außerdem benutzen wir die Khaydarin-Kristalle, um unsere Gedanken zu konzentrieren. Aber es gibt Zeiten, da wir nicht nur der Ruhe unserer geistigen Sinne bedürfen, sondern auch der körperlichen. Auch Sinnesfreuden spielen bei der Beruhigung des Geistes eine Rolle.
    Jake dachte an den Geruch und den Geschmack der Sammuro-Frucht, und Zamara pflichtete ihm bei.
    Die geistige Unterhaltung dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Sobald das Tor voll aktiviert war, eilte Jake hindurch. Abermals senkte sich Dunkelheit über ihn, und dann wurde die Welt wieder hell. Aber nun war sie keine arktische Einöde mehr und auch kein dampfender Regenwald. Jake schaute sich um, blinzelte und staunte über das, was er erblickte.
    Der Himmel war rosafarben. Kein rostiges Rot, das auf einen hohen Eisengehalt in einer staubigen Atmosphäre schließen ließ, sondern wirklich rosa, wie eine Rose. Das Gras unter ihm, bei dem es sich tatsächlich um solches handelte, war dick und weich und von beruhigender rötlich blauer Farbe. Die Luft war problemlos atembar, und als Jake eine Mischung von Gerüchen tief einsog, erfüllte ein zugleich fruchtiger, harziger und erdiger Duft seine Nase. Die Sonne, ein rosiges Gelb, schien warm, und die Brise, die all jene Düfte herantrug, war sanft. Einen Moment lang wunderte Jake sich, wie er auf einem Planeten existieren konnte, über dem sich ein klarer, rosafarbener Mittagshimmel spannte. Das wenige, was er über Sauerstoff- und stickstoffhaltige Atmosphären wusste, und etwas namens Rayleigh-Streuung sagten ihm, dass er eigentlich Schwierigkeiten haben sollte, hier zu überleben.
    Es handelt sich um ein ungewöhnliches Phänomen. Soll ich es dir im Detail erklären?
    Jake schloss die Augen und genoss die Wärme auf seiner Haut. Er streifte seine nasse Weste und das Hemd ab.
    Nein. Ich nehm 's einfach hin.
    In diesem Moment fiel sein Blick auf ein Schiff. Es ähnelte den kleinen Scout-Schiffen, die Jake auf Aiur gesehen hatte, war aber doch etwas anders. Es wirkte... „geduckter" war das einzige Wort, das ihm einfiel. Es war massig, nicht lang gestreckt und elegant. Sein Erbauer hatte auf die Farbe Gold, offenbar die für Protoss-Schiffe bevorzugte, verzichtet und sich für Schwarz entschieden, das zudem kaum Licht zu reflektieren, sondern den rosigen Sonnenschein, der darauffiel, zu schlucken schien. Hier und da gab es zur Auflockerung aber auch blassbronzene Stellen.
    Jake spürte, wie Hoffnung von Zamara ausging, und im selben Moment konnte er ein schmerzvolles Aufkeuchen nicht unterdrücken. Sein Körper versteifte sich und begann dann zu zittern, und für eine Sekunde verlor er das Bewusstsein. Er richtete sich auf Hände und Knie auf, schnaufte
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