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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3
Autoren: A Bekker
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Freundschaft ist damit beendet.«
    »Aber, Gomling, ich …«
    »Spar dir dein Gewieher, und lass mich zufrieden! Und vor allem betrete nie wieder die Planken eines Schiffs, auf dem ich Käpt’n bin!«
    »Ihr tut Ambaros unrecht«, mischte sich Lirandil erneut ein. »Und uns ebenfalls. Wie gesagt, der Wassergeist wird es sich zweimal überlegen, bevor er sich dem Schiff noch einmal nähert. Und Ihr habt ja gesehen, dass wir in der Lage sind, eine derartige Gefahr abzuwehren. Ihr und Eure Leute aber wären ihm rettungslos ausgeliefert gewesen, hätten wir uns nicht an Bord befunden.«
    Doch Gomling machte eine verächtliche Handbewegung. »Wärt Ihr nicht an Bord gewesen, wären wir niemals in diese Lage geraten«, beschwerte er sich noch einmal und ging dann davon, um seinen Männern bei der Bergung des Segels zu helfen.
    Inzwischen hatten die Seeleute die Ruderriemen an den dafür vorgesehenen Halterungen befestigt und ausgefahren. Der Steuermann rief von seinem Platz aus seine Befehle, und kräftige Ruderschläge sorgten dafür, dass das Schiff nicht noch weiter abtrieb.
    Tomli sah in die Ferne.
    Am Horizont war eine dunstige Nebelwand aufgetaucht. Irgendwo dort im Nordwesten musste Rugala liegen, das Ziel der Gefährten. Nur dort gab es eine ganz besondere Art von Drachen, deren Schuppen aus magischem Dunkelmetall bestanden. Eine solche Schuppe gehörte zu den sieben Dingen, die sie finden mussten, um das Unheil aufzuhalten, das in den tiefsten Höhlengewölben unter der Zwergenstadt Ara-Duun lauerte und nicht nur Rhagardan und das Zwischenland, sondern letztlich die ganze Welt bedrohte. Ein Riss, der sich immer weiter öffnete und am Ende alles vernichten würde, wenn es nicht gelang, ihn mit starker Magie wieder zu schließen.
    Tomli hoffte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis das Schiff die Meeresstraße zwischen Hiros und Rugala durchquert hatte.

Das magische Buch
    T omli stieg durch eine Luke ins Innere des Schiffs. Er wollte nach Olba sehen. Sie war wie er selbst und Arro eines der drei Zwergenkinder, die laut einer Prophezeiung des Orakels von Shonda dazu ausersehen waren, die sieben magischen Gegenstände zu finden und gegen das Unheil einzusetzen.
    Tomli, Arro und Olba waren die letzten Nachfahren des legendären Zwergenmagiers Ubrak, der vor vielen Zeitaltern durch ein misslungenes Experiment den Weltenriss verursacht hatte. Dieser Riss war in der Zeit, die inzwischen vergangen war, immer größer geworden. Mittlerweile war die Gefahr, der man so lange keine Beachtung geschenkt hatte, derart bedrängend geworden, dass man nicht länger die Augen davor verschließen konnte.
    Selbst die Elben im fernen Elbiana hatten die Bedrohung bereits mittels ihrer Magie erspürt, und so hatte der Elbenkönig Daron den Fährtensucher Lirandil und seinen Schüler Olfalas in den Süden entsandt, um eine Möglichkeit zu finden, den Riss zu schließen.
    Zwei der magischen Gegenstände, die dafür gebraucht wurden, hatten Tomli, Arro, Olba und ihre Gefährten schon gefunden: Ubraks Dunkelmetall-Amulett, das nun in der Obhut eines Trolls sicher aufbewahrt wurde, und Ubraks legendäre Streitaxt, die Arro ständig bei sich trug, seit sie sie in Cosanien aufgespürt hatten.
    Von Cosanien aus waren sie dann mit diesem Schiff nach Westen aufgebrochen. Kapitän Gomling war ihnen von dem Zentauren Ambaros empfohlen worden, der als Händler ständig durch die Lande reiste. Wenn jemand wusste, welche Kapitäne fähig und vertrauenswürdig waren und einen hinsichtlich des Fahrpreises nicht übers Ohr hauten, dann zweifellos er.
    Bisher hatte es auch keinerlei Schwierigkeiten mit Gomling und der Mannschaft der »Sturmbezwinger« gegeben. Selbst für den Transport der Elbenpferde war das Schiff bestens eingerichtet.
    Zudem war die »Sturmbezwinger« eines der wenigen Schiffe, die regelmäßig die Insel Rugala anfuhren. Die meisten segelten nämlich nur bis Hiros und machten dann bei der Weiterfahrt nach Tagora, Perea oder zu den Küstenstädten der Südwestlande einen großen Bogen um diese verwunschene Insel. Das lag nicht nur an den schwierigen Strömungen und Winden, die dort herrschten, sondern vor allem an den geisterhaften Erscheinungen, für die dieses Seegebiet berüchtigt war.
    Tomli erreichte den ersten Laderaum und zwängte sich zwischen großen, fest verschnürten Kisten hindurch bis zu einer freien Fläche, wo sich mehrere Decken auf dem Boden befanden. Es war ein einfaches Lager. Hier lag, in die Satteldecke von
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