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Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge
Autoren: Alfred Bekker
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Schlund, ein Abgrund aus Feuer, ganz in der Nähe … Kein Entkommen … Für niemanden …«
    Die Gedanken des Gargoyles wurden immer deutlicher, und schließlich hatte Tomli den Eindruck, den Großteil davon zu verstehen. Dabei offenbarte sich ihm aber auch, dass der Gargoyle eigentlich gar nicht beabsichtigte, ihnen etwas mitzuteilen. Das Wesen sprach in Gedanken mit sich selbst, so als müsste es sich vergewissern, wer es eigentlich war und was es nach Hiros gebracht hatte.
    Kein Wunder, wenn man eine Reise durch Raum und Zeit hinter sich hatte, ging es Tomli durch den Kopf.
    Mit diesen Gedanken machte er den Gargoyle offenbar auf sich aufmerksam, denn das steinerne Wesen wandte den Kopf, um ihn direkt anzusehen.
    »Ar-Don … versteht.«
    Tomli spürte, wie die Magie, die dem Wesen innewohnte, an Stärke zunahm. Er fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Aber er wagte es nicht, Meister Saradul danach zu fragen, geschweige denn ihn zu warnen. Schließlich wusste er nicht, wie Ar-Don darauf reagieren würde.
    Also versuchte Tomli, gar nichts zu denken, was äußerst schwierig war. Gleichzeitig fasste er seinen Zauberstab fester. Er konnte nur hoffen, dass wenigstens Meister Saradul oder Lirandil wussten, was zu tun war, falls es brenzlig wurde.
    Der Gargoyle streckte einen seiner Arme aus, der sich dabei um das Doppelte verlängerte. An seiner Pranke bildeten sich lange Finger, die an die Beine eines Tintenfischs erinnerten. Grelle Strahlen schossen aus ihnen hervor.
    Tomli wurde der Zauberstab aus der Hand gerissen. Er flog durch die Luft und landete in der Pranke des Gargoyles.
    Meister Saradul wollte eingreifen und richtete seinen Zauberstab auf Ar-Don. Ein flimmernder, hellblauer Lichtstrahl jagte aus dessen Spitze. Doch er traf den Gargoyle nicht, denn der hatte sich mit kräftigem Flügelschlag blitzschnell in die Lüfte erhoben.
    Seine steinernen Schwingen bewegten sich dabei so schnell, dass man sie kaum noch zu sehen vermochte.
    Der Lichtstrahl brannte sich in den Boden des Platzes. Mehrere Pflastersteine glühten auf und schmolzen.
    Der Gargoyle schwebte über den Gefährten in der Luft, Tomlis Zauberstab triumphierend in der Pranke haltend.
    »Das hätte niemals passieren dürfen!« , empfing Tomli einen sehr intensiven, völlig entsetzten Gedanken seines Meisters.
    Doch da wurde auch Saraduls Zauberstab emporgerissen, und im nächsten Augenblick schloss sich Ar-Dons zweite Pranke darum.
    Der Gargoyle stieß Laute aus, die an höhnisches Kichern erinnerten.
    Olfalas hatte den Bogen von der Schulter genommen und einen Pfeil eingelegt. Seine Bewegungen waren so schnell, dass es für manchen Menschen wie Zauberei erscheinen mochte. Olfalas sprach eine Formel, um seinen Schuss mit Magie zu verstärken und sicher zu lenken, dann ließ er den Pfeil von der Sehne schnellen.
    Als dieser den Gargoyle traf, blitzte es grell auf, und das Gestein, aus dem Ar-Dons Körper bestand, zerbröselte zu feinem Staub, der zu Boden rieselte, während die Zauberstäbe von Tomli und Meister Saradul auf dem Pflaster aufschlugen. Ganz bedeckt von dem Staub, zu dem der Gargoyle zerfallen war, glühten die Zauberstäbe auf, verformten sich, schmolzen und vermischten sich mit den Überresten des steinernen Wesens.
    Sekundenbruchteile später jedoch formte sich der Gargoyle aus dem Steinstaub neu – und die beiden Zauberstäbe waren Teil seines Körpers.
    »Endlich hat Ar-Don wieder Metall!« , nahm Tomli den erfreuten Gedanken des Geschöpfes wahr. »Metall – und Magie! So viel Kraft … So viel neue Kraft …«
    »So kommst du mir nicht davon!«, knurrte Saradul. Er richtete seine Hände auf den Gargoyle und murmelte eine Formel. Auf seinen Zauberstab war ein Meister wie er nicht angewiesen.
    Lanzen aus Licht schossen aus seinen Handflächen.
    Der Gargoyle flüchtete in die Höhe, um ihnen zu entgehen, doch die leuchtenden Gebilde verzweigten sich und bildeten ein gleißendes Netz.
    Der Gargoyle fauchte wütend, als es sich um ihn legte und Hunderte feinster Lichtfäden seinen steinernen Körper wie Spinnweben gefangen hielten.
    Mit Zähnen und Klauen versuchte er, sie zu zerreißen. Es blitzte, und Funken sprühten. Schließlich schaffte er es, das Geflecht zu zerfetzen, und flog mit rasender Geschwindigkeit davon.
    Meister Saradul sandte erneut Lichtfäden hinter ihm her, doch diesmal lenkte Ar-Don sie ab. Im Flug hob er seine Pranke, Blitze zuckten daraus hervor und trafen die Lichtfäden, die daraufhin die Richtung
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