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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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stürmte aus dem Zimmer. Der in der Wohnstube schlafende Malcorion war bereits durch ihren Schrei geweckt worden und ebenfalls aufgesprungen.
    »Was ist?«, stieß er hervor, doch Ailin ignorierte auch seine Frage. Deutlich konnte sie nun spüren, dass sich die Quelle der finsteren Magie im Nebenzimmer befand. Ohne zu zögern rannte sie auf die Tür zu und riss auch diese auf.
    Ein Bild des Grauens erwartete sie.
    Außer einem Schrank stand nur ein einziges großes Doppelbett in dem Zimmer. Es war über und über mit Blut besudelt, das im durch das zerbrochene Fenster hereinfallenden Mondlicht fast schwarz aussah. Eine schemenhafte
Schattengestalt wurde sichtbar, die ihr Schwert gerade ein weiteres Mal auf einen der drei Körper niedersausen ließ, deren Umrisse sich unter der Decke abzeichneten.
    Mit einem entsetzten Wimmern wich Ailin zurück und prallte gegen Malcorion, der hinter ihr auf der Schwelle erschien. Als er einen Blick in das Zimmer geworfen hatte, stieß er einen fassungslosen Schrei aus, stieß sie zur Seite und stürzte sich mit bloßen Händen auf die rauchige Gestalt des Dunkelelben. Nur mit äußerster Mühe gelang es Ailin, sie weiterhin sichtbar zu halten.
    Die Kreatur riss ihr Schwert herum und stach nach Malcorion. Blitzschnell warf dieser sich zur Seite und entging der Klinge um Haaresbreite.
    Im gleichen Moment erschienen auch Warlon und Lokin an der Tür des Zimmers, ihre Schwerter in den Händen. Der Dunkelelb wirkte für einen Moment unsicher, dann stieß er ein bösartiges Zischen aus, fuhr herum und verschwand mit einem weiten Satz durch das Fenster in der Nacht.
    Ailins Konzentration riss ab. Sie stöhnte, und ihr wurde schwindlig. Sie musste sich am Türpfosten festhalten, doch es nutzte nichts. Ihr wurde schwarz vor Augen.
     
    Mit einer Besessenheit, als wolle er die Dunkelelben im Alleingang zurücktreiben, hieb Barlok mit seiner Axt auf sie ein.
    Er schlug einem der Angreifer den Kopf ab, einem anderen spaltete er mit einem Hieb die Schulter seines Schwertarms. Ein weiterer wich seinem Hieb aus, wurde dafür jedoch von der vorgestoßenen Fackel eines anderen Zwerges getroffen. Sofort fraß sich das Feuer an seiner
Kleidung und seinem Fleisch nach oben. Zwei, drei andere, die in seiner unmittelbaren Nähe standen, wurden von den Flammen ebenfalls erfasst. Ein weiterer Dunkelelb stieß die gesamte brennende Gruppe unbarmherzig mit seinem Schwert in den Graben. Ein greller, mehrstimmiger Todesschrei ertönte. Für einige Sekunden loderte das Feuer noch höher auf.
    Ein Schwarm Pfeile zischte über Barlok hinweg, schlug in die Reihen der Angreifer ein und tötete mehr als ein Dutzend von ihnen. Als er sich umdrehte, sah Barlok, dass etwa zwei Dutzend Goblins die Höhle erreicht und sofort das Feuer eröffnet hatten. Mit jeder Sekunde strömten weitere herein.
    Wie schon einmal wendete ihr Eingreifen auch diesmal das Kampfglück. Sie erschossen die Angreifer schneller, als diese über den schmalen Steg nachrücken konnten. Auch die Zwergenkrieger kämpften nun mit neu erwachter Hoffnung. Barlok blockte einen Schwerthieb mit seiner Axt ab, dann rammte er dem Dunkelelb den Griff so hart in den Leib, dass dieser zurücktaumelte und in den Feuergraben stürzte. Ein anderer versuchte währenddessen, ihm sein Schwert in den Leib zu rammen. Mit knapper Not wich Barlok zur Seite aus. Die Klinge glitt nur scharrend über seinen Brustpanzer, ohne ihn zu durchdringen. Bevor der Dunkelelb zu einem weiteren Streich ausholen konnte, trafen ihn drei Pfeile in die Brust und ließen ihn tot zu Boden stürzen.
    Endlich gelang es einigen Kriegern, die Platten zurückzuziehen und den Angreifern so ein weiteres Vordringen unmöglich zu machen. Barlok atmete auf.
    Nicht nur unter den Dunkelelben, auch unter den Zwergen hatte es Opfer gegeben, eine Reihe von Toten und mehrere
Verletzte, was möglicherweise ebenfalls ein Todesurteil bedeuten mochte. Wie sich mittlerweile herausgestellt hatte, waren die einfachen Priesterinnen gegen die fremde Magie machtlos. Offenbar waren umfangreiche Beschwörungen für eine Heilung nötig, die nur die Ober- und Weihepriesterinnen durchführen konnten, doch wurden diese dafür gebraucht, die Dunkelelben sichtbar zu machen. Frühestens nach der Schlacht und einer mehrstündigen Ruhepause würden sie sich um die Verletzten kümmern können. Bis dahin würde es für einige von ihnen vermutlich schon zu spät sein, aber - so grausam es auch klang - es waren ohnehin schon jetzt
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