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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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überzeugt, dass sie für die sich ausbreitende schwarze Wolke verantwortlich waren. Wenn es ihnen gelang, diese Kreaturen bei einem Überraschungsangriff auszuschalten, würde vielleicht auch die Wolke wieder zerfasern und sich auflösen.
    Durch die hoch auflodernden Flammen konnte er die Angreifer nicht sehen, doch hielt er es durchaus für möglich, sie durch einen blitzschnellen Ausfall zurücktreiben oder töten zu können, bevor sie ihr Werk vollendeten.
    Barlok wartete, bis die erste Gruppe von Priesterinnen die Höhle erreichte und nahe des Ausgangs Position bezog, dann gab er den Befehl zum Vorrücken. Stahlplatten, die für genau diesen Zweck bereit lagen, wurden über den Feuergraben geschoben. Kaum lagen sie sicher auf, stürmte Barlok an der Spitze des ersten Trupps vor.
    Eine grausame Hitze schlug ihm entgegen, schon kurz bevor er den Feuergraben erreichte, und erst recht, als er ihn überquerte. Die Platte war gut einen Meter breit, dennoch hatte er das Gefühl, als würden die Flammen direkt über seine Rüstung lecken.
    Jenseits des Grabens war das Ufer mit Toten übersät. Die meisten davon waren Dunkelelben, aber zwischen ihnen lagen auch erschreckend viele Zwerge. Es war völlig unmöglich, sich zwischen den Leichen zu bewegen, ohne auf
sie zu treten. Auch war es deutlich dunkler als zuvor. Die Wolke verhinderte, dass das Licht des Glühmooses bis nach hier unten drang, sodass die Umgebung fast nur von dem Feuer hinter ihnen beleuchtet wurde.
    Die kleineren Gruppen der Dunkelelben standen noch immer ein Stück vom Ufer entfernt, wo das Wasser ihnen fast bis zur Brust reichte. Die Gestalten in ihrer Mitte, von denen Barlok annahm, dass sie die dräuende Wolke aus Schwärze erschaffen hatten, hielten ihre Arme hoch erhoben. Die Zahl der Wächter um sie herum war klein, keine zwanzig. Mit mehr als der doppelten Anzahl an Zwergenkriegern hoffte Barlok, sie rasch überwältigen zu können.
    Einer der Toten bewegte sich unter ihm.
    Im ersten Moment vermutete Barlok, dass sein eigenes Gewicht dies ausgelöst hätte. Dennoch verharrte er für einen Moment, nachdem er von dem Leichnam heruntergestiegen war, und betrachtete ihn genauer. Nirgendwo war eine Wunde zu entdecken, und selbst im Tode hielt er die Faust noch fest um den Griff seines Schwertes gekrampft. Für einen winzigen Moment schienen seine Umrisse zu flimmern, was Barloks Misstrauen vollends weckte.
    Er hob sein Schwert ein wenig an und stieß es nach unten, um es dem vermeintlichen Toten in den Leib zu rammen, doch es gelang ihm nicht.
    Blitzschnell rollte sich der Dunkelelb herum und riss sein eigenes Schwert hoch. Funkensprühend prallten die beiden Klingen aufeinander. Sein Gesicht war hassverzerrt und seine Augen glühten, aber noch während er aufsprang, schwand seine Sichtbarkeit, und er verwandelte sich in einen rauchigen Schemen.
    Und mit ihm mindestens ein Drittel aller vermeintlichen Toten, die den Strand bedeckten!

    »Zurück!«, brüllte Barlok. »Das ist eine Falle!«
    Er ließ sein Schwert um die Klinge seines Gegners kreiseln, riss es nach oben und stieß es ihm in den Leib, noch bevor der Dunkelelb sich vollständig erheben und sicheren Stand finden konnte.
    Auf diese Art verschaffte er sich für einen kurzen Moment Luft, aber mehr auch nicht. Überall um ihn herum sprangen schemenhafte Gestalten auf, die sich unter die Toten gemischt und ihre Unsichtbarkeit vorübergehend aufgegeben hatten, um sich zu tarnen. Gleichzeitig schien sich das Meer aufzubäumen, als ob sich eine gewaltige Flutwelle aufbauen würde, aber gleich darauf zerbarst der Wasserspiegel und gab weitere Hunderte aufspringende Dunkelelben frei, die sich unter der Wasseroberfläche verborgen gehalten hatten und nun ebenfalls auf den Strand zustürmten.
    Barlok hatte sich noch nicht weit von dem Feuergraben entfernt, kaum ein Dutzend Schritte. Hätte er den Hinterhalt nicht so frühzeitig bemerkt, hätten er und die anderen Krieger kaum noch eine Chance gehabt. Die vermeintlichen Toten hätten ihnen den Rückweg abgeschnitten, und sie wären zwischen ihnen und den aus dem Meer kommenden Dunkelelben aufgerieben worden.
    So jedoch hatte sich die Falle nicht hinter ihnen schließen können. Rücken an Rücken konnten sich die Zwergenkrieger zu beiden Seiten verteidigen. Wie die meisten anderen hatte Barlok seine Axt gepackt und dafür sein Schwert fallen lassen, das leichter und im Nahkampf besser zu führen war. Gegen diese gewaltige Übermacht jedoch leistete
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