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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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zu viele, als dass es möglich sein würde, sie alle zu retten.
    Auch unter den Kriegern hatte sich bereits herumgesprochen, dass die Priesterinnen ihnen nicht helfen konnten, weshalb die meisten Verletzten sich erst gar nicht mehr zu ihnen begaben, sondern weiterkämpften, nachdem sie sich in schwereren Fällen von den Heilern notdürftig hatten verarzten lassen.
    Auch die zweite Gruppe von Priesterinnen war inzwischen in der Höhle eingetroffen und schloss sich dem magischen Verbund erneut an. Tharlia befand sich ebenfalls bei ihnen. Allerdings hielten sie sich genau wie die Bogenschützen der Goblins im Hintergrund, in der Nähe eines der Ausgänge, durch den sie im Notfall schnell fliehen konnten.
    Um Barlok herum erklangen überraschte und erschrockene Rufe. Als er sich herumdrehte, erkannte er auch, was der Grund dafür war. Das Feuer im Graben brannte herunter, schon waren die Flammen nur noch halb so hoch wie zuvor.
    »Mehr Petroleum!«, brüllte er entsetzt. »Kippt sofort Petroleum nach!«

    Genau das jedoch taten bereits mehrere Zwerge, und als er genauer hinsah, entdeckte er, dass der Graben fast bis zur Oberkante gefüllt war.
    Dennoch sanken die Flammen immer mehr in sich zusammen, als würden sie von einer unsichtbaren Decke erstickt. Schon schlugen sie nur noch knapp einen halben Meter hoch und flackerten kläglich, obwohl es mehr als genug Brennstoff für sie gab.
    Dicht dahinter lauerte die noch immer nach Tausenden zählende Armee der Dunkelelben, so eng aneinandergedrängt, dass die Schemen fast wie eine kompakte, dunkle Masse wirkten. Ein gewaltiges Heer, das nur darauf wartete, sich auf die Zwergenkrieger stürzen zu können, sobald die Flammen vollends erloschen. Und wenn diese weiterhin in solchem Tempo schrumpften, war dieser Zeitpunkt nicht mehr fern.
    Aber ganz unsichtbar war die Decke auch nicht, die das Feuer erstickte. Etwas wie ein dünner, schwarzer Rauch kroch von der Seite auf die Flammen zu, doch anders als der normale Rauch, den sie erzeugten, stieg dieser nicht auf und zerfaserte, sondern schien sich über das Feuer zu legen und ihm die Kraft zu entziehen. Barlok zweifelte nicht daran, dass es sich um eine neue magische Teufelei der Dunkelelben handelte, etwas wie einen kleinen Bruder der riesigen Wolke, die mittlerweile das gesamte Ufergebiet überschattete.
    Zahlreiche Pfeile der Goblins fanden ihr Ziel unter den Angreifern, doch die entstehenden Lücken wurden sofort wieder geschlossen. Der Nachschub an Kämpfern schien bei den Dunkelelben in der Tat nahezu unbegrenzt zu sein.
    Barlok packte den Griff seiner Axt fester. Die Flammen
loderten nur noch knöchelhoch, begannen an einigen Stellen bereits ganz zu verlöschen.
    Salve auf Salve schossen die Goblins ab. Ihre Pfeile forderten verheerende Opfer unter den Kreaturen aus der Tiefe, erzielten aber keinerlei sichtbaren Erfolg. Einige hatten bereits alle ihre Pfeile verschossen und zogen sich zurück.
    »Goblins nichts mehr können tun«, vernahm Barlok die quäkende Stimme von Quarrolax neben sich. »Pfeile weg, aber Feinde noch da. Nicht können kämpfen gegen Feind, der zahlreicher als Pfeile.«
    Barlok kam nicht dazu, ihm zu antworten, denn in diesem Moment erloschen auch die letzten Flämmchen des Feuergrabens. Im gleichen Augenblick stürmte das Heer der Dunkelelben vor. Mit einem erschrockenen Krächzen fuhr Quarrolax herum und eilte zu den anderen Goblins zurück.
    Mit nur zwei Schritten durchquerten die Dunkelelben den nun nutzlosen Feuergraben und trafen auf die Verteidigungslinien der Zwerge. Fast alle waren inzwischen Barloks Beispiel gefolgt und hatten ihre Streitäxte ergriffen, nur noch wenige verließen sich weiterhin auf ihre Schwerter. Von nun an gab es keinen Nahkampf mit Finten und Paraden zwischen einzelnen Kämpfern mehr, sondern zwei Heere prallten mit Brachialgewalt aufeinander.
    Die Zwerge schwangen ihre Äxte, sodass die Angreifer in eine fast undurchdringliche Wand aus wirbelndem Stahl hineinrannten. Wieder fielen Hunderte von ihnen, wurden getötet oder verstümmelt, doch rückten für sie sofort andere nach. Der Beschuss durch die Goblins hatte im Gegenzug stark nachgelassen, nur noch wenige Pfeile schlugen den Dunkelelben entgegen. Obwohl in den Waffenschmieden
Elan-Dhors auch an Pfeilen gearbeitet wurde, würde es Stunden dauern, bis der Nachschub hier herabgelangte, sofern die Goblins sich nicht selbst welchen verschaffen konnten. Danach sah es jedoch nicht aus, immer mehr von ihnen verließen die
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