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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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nicht so ohne Weiteres hinnehmt, sondern Strafaktionen plant. Deshalb haben sie sich nach Norden zurückgezogen, um unsere Aufmerksamkeit von Elan-Tart abzulenken.«
    »Schlagt Ihr etwa vor, dass ich diese Siedlung dennoch angreifen und einen Krieg gegen Frauen und Kinder führen soll? Das wäre wenig ruhmreich.«
    »Die Zwerge wissen nicht, dass Ihr ein Mann von so ehrenhafter und heldenmütiger Gesinnung seid, sie gehen davon aus, was sie selbst an Eurer Stelle tun würden. Deshalb wollen Sie euch von ihrer Siedlung weglocken. Zugleich wollen sie ihre Position verbessern. Wenn sie sich an den Berghängen verschanzen, können sie sich leichter verteidigen als auf offenem Feld.«
    »Aber das ist doch verrückt«, protestierte Valutus. »Sie haben die Belagerung Clairborns aufgegeben. Warum jetzt noch kämpfen? Ich zweifle nicht daran, dass wir siegreich sein würden, aber eine Schlacht würde auf beiden Seiten schreckliche Opfer fordern. Diese Zwerge sind berüchtigte Krieger, die …« Er brach ab und biss sich auf die Lippen, als er begriff, dass er mit seinen Worten genau den gegenteiligen Effekt als den beabsichtigten erzielte. Gerade weil die Zwerge so berühmt für ihre Kampfkraft waren, würde ein Sieg über sie großen Ruhm bedeuten.
    »Nichts garantiert uns, dass sie Clairborn oder auch andere Städte nicht erneut angreifen, sobald unsere Armee abzieht«, sagte Nagaron mit einer Stimme, der anzuhören war, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hatte. »Wir können nicht einfach hinnehmen, was sie getan haben, und ich halte es für das
Beste, jede weitere Bedrohung im Keim zu ersticken, da wir jetzt die Möglichkeit dazu haben.«
    Er griff nach einer Karte, rollte sie auf dem Tisch aus und beschwerte ihre Ecken.
    »Wir stehen hier, einen Tagesmarsch nordwestlich von Clairborn«, sagte er und deutete auf einen Punkt auf der Karte. »Das Zwergenheer zieht in nordöstlicher Richtung. Wenn ihr Ziel die nördlichen Ausläufer des Gebirges sind, dann können wir etwa zeitgleich mit ihnen dort eintreffen, wenn wir unsere Marschrichtung ändern. So werden sie keine Zeit haben, dort Stellungen zu errichten und sich zu verschanzen.«
    »Aber -«
    »Ihr habt gehört, was ich gesagt habe, Obrist. Zieht Eure Reiterei von Clairborn ab, dort wird sie nicht länger gebraucht. Ihr werdet Euch meinem Heer anschließen und es in der bevorstehenden Schlacht unterstützen!«
     
     
    »Das ist alles. Mehr können wir nicht tun«, sagte Schürfmeister Vilon und führte selbst den entscheidenden Hieb, der die von ihnen unterhöhlte Seitenwand in sich zusammenbrechen und damit auch die Decke des stollenartigen Risses, der in den Berg führte, einstürzen ließ. Hastig wich er zurück.
    Mit lautem Getöse polterten Felsbrocken herab, zerbarsten teilweise in mehrere Stücke, wenn sie auf andere trafen, und blockierten den Weg.
    Als sich der Staub wieder gelegt hatte, begutachtete Vilon im hellen Tageslicht, das durch die Öffnung in der Bergflanke hereinfiel, sein Werk und zuckte die Achseln. Lange würde auch das die Dunkelelben nicht aufhalten.
    Dies war die letzte Stelle, an der sie einen Einsturz hatten herbeiführen können, denn sie befanden sich bereits wieder in der Höhle, durch die sie den Kalathun erstmals betreten hatten.
    In den vergangenen Tagen hatten sie sich Stück für Stück weiter zurückgezogen und dabei den Stollen an immer neuen Stellen
einstürzen lassen, aber das Gestein hatte sich als äußerst hart erwiesen, größtenteils Granit. Ohne Sprengpulver war die Arbeit mühsam gewesen und nur langsam vorangegangen, vor allem aber hatte sie bei weitem nicht so großen Erfolg gehabt, wie erhofft.
    Zu Beginn hatten die Dunkelelben die Trümmer beinahe schneller wieder weggeräumt, als seine Arbeiter einen neuen Einsturz herbeiführen konnten, da sie dabei auch Magie eingesetzt hatten.
    Auch mit den geringen Resten an Sprengpulver, die noch von Elan-Tart herbeigeschafft wurden, war es nicht möglich gewesen, den Stollen so stark in seiner gesamten Struktur zu erschüttern, dass man die Trümmer nicht mehr wegräumen konnte, ohne dass die darüber lastenden Tonnen von Felsgestein sofort nachrutschten.
    Immerhin aber waren mit allen zur Verfügung stehenden Karren auch weitere Arbeiter hergebracht worden, die seine erschöpften Männer ablösten, und ihr naheliegendstes Ziel war erreicht worden. Sie hatten das Vordringen der Dunkelelben über Tage hinweg so lange verlangsamen können, bis das Kriegerheer am
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