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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel
Autoren: Ally Blue
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sahen sich an und Bos Gesichtsausdruck spiegelte die Frage in Sams Gedanken wider – ‚Warum‘?
    »Ich hoffe, ich klinge jetzt nicht unhöflich«, sagte Bo mit zusammengezogenen Brauen, »aber ich bin mir nicht sicher, ob wir die Richtigen sind, um Ihnen zu helfen. Für mich wirkt dieses Problem mehr wie ein Fall für die Polizei. Es wird vielleicht eine Weile dauern, aber ich bin sicher, dass sie irgendwann etwas herausfinden. Es gibt immer irgendwo Hinweise. Menschen verschwinden nicht einfach spurlos.«
    ‚Außer wenn sie es tun‘.
    Sam warf Bo einen vielsagenden Blick zu und sah, wie sich dessen Augen ein wenig weiteten, als er sich an das Gleiche erinnerte wie Sam. Josephine Royce, die nach dem Tod ihrer Geliebten Lily wie vom Erdboden verschwunden war. Höchstwahrscheinlich in dieselbe Welt entschwunden, aus der Lilys Mörder gekommen war. Ihr Aufenthaltsort blieb auch fünfundzwanzig Jahre später immer noch ein Mysterium.
    Nicht schon wieder. Nicht noch ein Oleander House. Der Gedanke ließ einen harten Knoten aus Panik ins Sams Magen entstehen. Seit die Geschehnisse in Oleander House publik geworden waren, hatten sie einige Aufträge für Fälle mit dem Verdacht auf interdimensionale Tore bekommen. Aber bisher waren sie nur auf irdische Erklärungen gestoßen. Sam gab ein kurzes Stoßgebet von sich, dass dies ein weiterer solcher Fall war.
    Mr. Innes rutschte sichtlich unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Ich weiß, dass sich das seltsam anhört. Und um ehrlich zu sein, stimme ich Ihnen zu. Ich erwarte nicht, dass Sie in meiner Schule etwas Ungewöhnliches finden.«
    »Aber?«, bohrte Bo nach, nachdem Mr. Innes nicht weitersprach.
    »Aber«, fuhr der Direktor fort, »die Schüler sind panisch. Nicht, dass ich es ihnen verübeln könnte, aber ihre Ängste sind fehlgeleitet.«
    »Und wie können wir ihnen dabei helfen, das zu ändern?«, fragte Sam und versuchte dabei nicht so nervös zu klingen, wie er eigentlich war.
    Der Mann blickte ihn stirnrunzelnd an. »Wilde Gerüchte kursieren an der South Bay High. Gerüchte von... Dingen, Kreaturen, die angeblich in den Tunneln unter der Schule hausen sollen. Die Schüler sagen, dass sich diese Wesen unvorsichtige Schüler zwischen den Stunden holen und sie in die Tunnel verschleppen.«
    Bos Augenbrauen schossen nach oben. »Tunnel?«
    »Ja. Die South Bay wurde 1901 erbaut und war ursprünglich ein Mönchskloster. Die Tunnel begannen als simple Kellergewölbe, gebaut, um Lebensmittel und Wein zu lagern. Das Kloster wurde 1922 in eine Schule umgewandelt, nachdem die Mönche es aufgegeben hatten. In den 1950er Jahren wurden die Tunnel erweitert und zu Bombenschutzbunkern umgewandelt. Sie wurden 1977 versiegelt, nachdem ihre Nutzung durch die Schüler als Ort für Drogenkonsum, romantische Stelldichein und Ähnliches zum Problem wurden. Sie sind seitdem verschlossen.«
    Bos Gesichtsausdruck verriet nichts über seine Gedanken, nicht einmal Sams geübtem Blick. »Hat die Polizei die Tunnel nach den vermissten Schülern durchsucht?«
    Mr. Innes nickte. »Die Siegel an einer der verbliebenen Zugangstüren waren irgendwie geöffnet worden und es gab Anzeichen von Nutzung durch Schüler. Kondome, Bierdosen, solche Sachen. Es gab jedoch keinerlei Hinweise auf die vermissten Kinder oder was mit ihnen geschehen sein könnte. Es fanden sich Spuren, dass der Ort von ungewöhnlich großen Ratten infiziert ist, aber das ist keine große Überraschung.«
    »Sei wollen also von uns«, stellte Bo klar, »dass wir die Schule untersuchen, insbesondere die Tunnel. Um ihre Schüler wieder zu beruhigen, indem wir ihnen beweisen, dass sich keine übernatürlichen Wesen dort verstecken und Menschen entführen.«
    »Exakt. Ihre Firma genießt einen ausgezeichneten Ruf in dieser Stadt, insbesondere nach dem Fall, den sie in Mississippi gelöst haben. Wenn Sie sagen, dass nichts Übernatürliches in der South Bay passiert, dann werden meine Schüler auf Sie hören.« Mr. Innes lächelte und Erleichterung zeigte sich in jeder Linie seines Gesichts. »Sie können umgehend beginnen. Wie Sie sicher wissen, hat Chief Modesky angeordnet, die Schule zu schließen, aber nur lange genug, um Sicherheitsmaßnahmen treffen zu können. Wir haben vor, die South Bay ganz normal nach den Thanksgiving-Feiertagen wieder zu öffnen. Das gibt Ihnen mehr als eine Woche Zeit, um die Untersuchung durchzuführen. Wird Ihnen das reichen?«
    Bo leckte sich über die Lippen, was Sams Jeans unbequem eng werden
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