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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel
Autoren: Ally Blue
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ließ. So unauffällig er konnte, schlug Sam die Beine übereinander und hoffte, dass Bo die Röte nicht bemerkte, die er in seinen Wangen aufsteigen fühlte. Wieso musste auch jede von Bos unbewussten Gesten ihn so beeinflussen?
    Vor allem, da ihre Beziehung keine Zukunft zu haben schien. Sam blinzelte das plötzliche Brennen hinter seinen Lidern fort und zwang sich dazu, sich aufs Geschäft zu konzentrieren.
    »Was ist, wenn wir Hinweise auf paranormale Aktivität finden?«, fragte Bo.
    »Das wird nicht der Fall sein.« Mr. Innes wirkte absolut sicher.
    »Höchstwahrscheinlich nicht«, stimmte Bo zu. »Aber bevor wir einer Untersuchung Ihrer Schule zustimmen, muss ich wissen, dass Sie unsere Erkenntnisse ernst nehmen, egal, wie sie ausfallen. Wir sind professionelle, wissenschaftliche Ermittler und wir erklären einen Ort nie als von Geistern heimgesucht oder für sonstwie paranormal aktiv, ohne dass klare Beweise vorliegen und wir alle anderen Erklärungen ausgeschlossen haben. Wenn Sie nur hier sind, um sich das bestätigen zu lassen, was Sie bereits als Wahrheit ansehen, dann müssen Sie sich jemand anderen suchen, der Ihre Schule untersucht. Wir von Bay City Paranormal stehen hinter unseren Methoden und Ergebnissen.«
    Sam gelang es, das triumphierende Lachen zu unterdrücken, das in seiner Kehle aufstieg. Anscheinend war Bo zur der gleichen Erkenntnis gekommen wie Sam – dass Mr. Innes nur darauf aus war, ein einziges – das von ihm gewünschte! – Ergebnis der Untersuchung zu hören. Bo war ausnahmslos höflich zu den meisten Klienten, aber er weigerte sich, diejenigen zu tolerieren, die nur jemanden suchten, der ihnen recht gab.
    Zu Sams Überraschung warf der Schuldirektor den Kopf in den Nacken und lachte. »Dr. Broussard«, sagte er, immer noch lachend. »Ich glaube, ich mag Sie.«
    Bo grinste. »Dann sind wir uns einig?«
    »Das sind wir. Können Sie morgen anfangen?«
    »Tut mir leid, nein. Der Rest der Woche ist komplett ausgebucht.« Bo kräuselte die Lippen und tippte mit einem Finger an sein Kinn. »Was ist mit Samstag?«
    »Samstag ist in Ordnung.« Mr. Innes streckte seine Hand über den Schreibtisch. »Acht Uhr?«
    »Wir werden da sein.« Bo schüttelte die Hand des Direktors und die drei standen auf. »Wir bringen die notwendigen Papiere mit.«
    »Sehr gut.« Mr. Innes reichte Sam die Hand. »Mr. Raintree.«
    »Mr. Innes.« Sam schüttelte seine Hand und sah Bo mit hochgezogener Augenbraue an. »Wir sehen uns am Samstag.«
    »Ja.« Mr. Innes hielt auf der Türschwelle inne. »Sie werden nichts finden.«
    »Hoffen wir, dass Sie recht behalten«, antwortete Bo sanft.
    Mr. Innes lächelte schief. »Meine Herren, vielen Dank für Ihre Zeit und einen schönen Abend.«
    Mr. Innes verließ Bos Büro. Die Vordertür wurde quietschend geöffnet und fiel dann klappernd ins Schloss.
    Sam stand in der Bürotür und blickte durch das vordere Fenster auf die Lichter der Autos, die die Dauphin Street entlang fuhren.
    Wenige Sekunden später schlangen sich Bos Arme von hinten um Sams Taille. Bos Körper drückte sich warm und fest an seinen Rücken.
    »Woran denkst du, Sam?« Bo gab ihm einen Kuss auf den Nacken und ließ seine weichen Lippen über Sams Haut gleiten.
    Sam entspannte sich in Bos Armen. »South Bay. Ich frage mich, was wir dort finden werden.«
    »Hm.« Bo fuhr Sams Ohr mit seiner Zunge nach. »Ich hoffe, Mr. Innes hat recht und wir finden nichts Ungewöhnliches. Aber ich habe da so ein Gefühl...«
    »Ja. Ich auch.« Er drehte sich in Bos Armen um und zupfte das Haargummi aus Bos Zopf, damit er seine Hände in den dichten, seidigen Strähnen vergraben konnte. Er bekam nie genug von dem glatten, schweren Gefühl zwischen seinen Fingern. »Bo, worüber wir vorher gesprochen haben –«
    »Bitte, entscheide dich nicht gleich, okay?« Bos flehender Blick bohrte sich in ihn. »Bitte, gib mir... gib mir nur etwas mehr Zeit.« Er legte beide Hände auf Sams Wangen, küsste ihn und ließ seine Zunge über Sams Lippen gleiten. »Bitte, Sam, ich brauche dich jetzt, bitte...«
    Sam brachte es nicht über sich, Bo irgendetwas zu verwehren, wenn er ihn so anflehte und seine Stimme so heiser war vor Verwirrung, Angst und Verlangen. Einen Arm eng um Bos Taille geschlungen und die andere Hand in Bos Haaren vergraben, schloss Sam die Augen und ließ sich von Bos Kuss forttragen. Als er dieses Mal spürte, wie Bos Finger seine Jeans öffneten, hielt er ihn nicht auf.

Kapitel 2
    Für gewöhnlich kam Sam früh
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