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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel
Autoren: Ally Blue
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bleiben.
    Ein paar Minuten später kam der zweite Geländewagen neben ihnen zum Stehen. Cecile hüpfte vom Fahrersitz, während Dean aus der Beifahrerseite ausstieg. Bo schlüpfte vom Rücksitz und sah unerträglich heiß aus, in seinen engen, schwarzen Jeans und dem langärmligen, figurbetonten, roten T-Shirt. Sam leckte sich über die Lippen und wünschte sich, dass der Anblick des Mannes seine Haut nicht so zum Prickeln bringen würde. Nicht, wenn er verdammt nochmal nichts dagegen tun durfte.
    Dean kam zu Sam herüber geschlendert. »Na, was hältst du davon?«
    »Das ist absolut fantastisch«, antworte Sam wahrheitsgemäß. »Ich kann kaum glauben, dass das eine staatliche Schule ist. Sieht mehr wie ein privates Internat oder so aus.«
    »Ja, aber lass dich nicht täuschen. Es gibt keine Klimaanlage und im Frühling Überschwemmungen.«
    Sam warf Dean einen fragenden Blick zu, während sie dem Rest der Gruppe die Treppe zum Bogengang hinauf folgten, der ins Innere des Gebäudes führte. »Cecile meinte, du wärst hier auf die Highschool gegangen?«
    Dean lachte. »Ja. Ich bin sicher, dass sich manches verändert hat, seit ich vor zwölf Jahren meinen Abschluss hier gemacht habe, aber ich wette, es gibt immer noch keine Klimaanlage. Wäre eine Sauarbeit, sowas hier zu installieren.«
    »Hast du denn während deiner Schulzeit irgendwas über die Tunnel gehört?«
    »Ja, jeder wusste davon. Mann, ich habe sogar meine Unschuld dort verloren.«
    »Nicht dein Ernst!«
    »Doch, sicher. Der Werfer des Baseballteams hat mich in der zehnten Klasse während des Sportunterrichts da flachgelegt.«
    »Klingt ja nicht sehr romantisch«, sinnierte Sam und hielt Dean die Eingangstür auf.
    »Oh, ich nehme an, dein erstes Mal war an einem mondbeschienenen Strand mit Wein, Rosen und Violinen?« Dean zog eine Augenbraue nach oben, als er so nah an Sam vorbeiging, dass dieser sein männlich-herbes Aftershave riechen konnte. »Glaubst du doch selbst nicht. Und davon mal abgesehen hat es mich Wochen gekostet, bis der Typ schließlich nachgegeben hat. Der hatte vor allem ein Problem mit sich selbst.«
    Sam grinste. »Irgendwas sagt mir, dass du die nie hattest.«
    »Da hast du vollkommen recht. Ich bin bi und stolz drauf.« Nachdem er dem Rest der Gruppe wenige Meter vor ihnen einen kurzen Blick zugeworfen hatte, lehnte sich Dean zu Sam vor und seine Stimme wurde leise. »Du bist doch goutet, oder?«
    »Ja, bin ich.«
    »Dacht‘ ich mir. Die Jungs vom anderen Ufer erkenne ich sofort, wenn sie mein Typ sind.« Dean lächelte ihn anzüglich an. »Und du bist definitiv mein Typ.«
    Pure Lust schoss Sams Rückgrat wie kleine Blitze hinauf, hervorgerufen vom Versprechen in Deans Stimme. Seiner körperlichen Reaktion dicht auf den Fersen folgte eine Welle entsetzlicher Schuldgefühle.
    ‚Ich liebe Bo! Wie kann mich Dean nur überhaupt interessieren‘?
    Natürlich war die Antwort klar. Sams Gefühle für Bo konnten nicht das Verlangen ausschalten, einen warmen willigen Körper zwischen seinen Beinen zu spüren, genauso wenig wie einen heißen Schwanz, der ihn in die Besinnungslosigkeit vögelte. So sehr er sich auch das Gegenteil wünschte, er brauchte Sex wie jeder andere Mann auch, und Bo war nicht dazu bereit, ihm den zu geben. Die Tatsache, dass Dean willig und interessiert war, war entsetzlich verlockend.
    »Würdet ihr beiden euch geruhen, euch dem Rest der Gruppe anzuschließen?« Bos genervte Stimme riss Sam aus seinen Gedanken.
    Er sah zur offenen Tür des Direktorenbüros, in der Bo mit zornig geröteten Wangen stand. Aus seinen dunklen Augen blitzte die Eifersucht und Sam wusste nicht, ob er geschmeichelt oder verärgert sein sollte.
    »Wir kommen«, sagte Sam und ignorierte Deans kaum unterdrücktes Kichern. »Wir haben über die Tunnel gesprochen.«
    »Ja«, flötete Dean. »Die sind sehr heiß und eng.«
    Sam zuckte zusammen und Bo Kinnlade klappte nach unten. Dean, der offensichtlich nichts bemerkt hatte, fuhr ungerührt fort.
    »Ich habe Sam erzählt, wie ich während meiner Highschool-Zeit dort unten war. Die Tunnel sind schmal, haben niedrige Decken und sind wärmer, als man erwartet.«
    »Das ist wahr«, fügte Mr. Innes hinzu, der gerade durch die Tür kam. »Tatsächlich vermuten manche Wissenschaftler, dass die seltsame Hitze in den Tunneln möglicherweise der Grund dafür gewesen sein könnte, dass die Mönche den Ort verlassen haben. Offensichtlich waren die Originalkeller nicht kühl genug, um ihren Wein und die
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