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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel
Autoren: Ally Blue
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Formularordner auf seinem Computerbildschirm. Er hatte zu arbeiten.
    ***
    »Bieg hier ab.«
    »Hier?«
    »Ja. Nein! Nein, warte, meine Schuld, nächste Kreuzung.«
    Andre warf David einen wütenden Blick zu, der neben ihm auf dem Beifahrersitz des Geländewagens saß. »Bist du dir sicher?«
    »Ja, ist die Pierre Avenue.« David kniff die Augen zusammen und sah auf das Stück Papier in seiner Hand, auf das er die Wegbeschreibung zur South Bay High gekritzelt hatte. »Ja, das stimmt. Tut mir leid, Mann.«
    Andre schüttelte den Kopf und bog wortlos in die angegebene Straße ein.
    Sam kicherte auf dem Rücksitz. »Was ist los, David, kannst du deine eigene Schrift nicht mehr lesen?«
    »Das hast du davon, wenn du mich zwingst, das Telefon zu übernehmen.« David drehte sich auf seinem Sitz herum und grinste Sam über seine Schulter hinweg an. » Wie kommt's, dass du nicht auf Dean gewartet hast?«
    Dean hatte am frühen Morgen angerufen, als der Rest der Gruppe auf sein Eintreffen gewartet hatte. Eine Autopanne hatte ihn aufgehalten und er hatte darum gebeten, abgeholt zu werden. Bo und Cecile hatten sich bereit erklärt, ihn mit einem von den SUV abzuholen und da Dean der einzige war, der den Weg kannte, hatte er David eine Wegbeschreibung gegeben. Dann hatte sich die Gruppe aufgeteilt und sich auf den Weg gemacht.
    Sam hatte sich dazu entschlossen, mit Andre und David zu fahren. Er war etwas überrascht, dass David so lange gewartet hatte, ihn damit aufzuziehen.
    »Ich wollte nicht, dass Andre und du ohne mich einsam werdet«, antworte Sam und klimperte dabei mit den Wimpern in Davids Richtung.
    Für gewöhnlich war das schon genug, um David erröten zu lassen oder ihn zum Meckern zu bringen, so dass er mit seinen Sticheleien aufhörte. Aber dieses Mal grinste er nur schief.
    »Ich hatte schon den Eindruck, dass da gestern die Funken zwischen euch geflogen sind.«
    Sam konnte nicht verhindern, dass seine Wangen heiß wurden. Dean war gestern ins Büro gekommen, um die notwendigen Papiere für die Einstellung zu unterschreiben. Sein Flirten war diesmal sehr viel subtiler gewesen als am Donnerstag, aber an dem interessierten Aufblitzen in seinen graugrünen Augen hatte es dennoch keinen Zweifel gegeben.
    Sam hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Er liebte Bo, aber Bo erwiderte diese Gefühle offensichtlich nicht. und vielleicht würde er es nie tun. In jedem Fall wollte Bo ihre Beziehung noch immer geheim halten.
    Was die Sache noch weiter verkomplizierte, war die Tatsache, dass Dean alles andere als unattraktiv war und ganz offensichtlich an Sam interessiert. Daraus entstand ein kompliziertes Wirrwarr an Gefühlen und es ermüdete Sam, darüber nachzudenken.
    »Ich hab‘s dir schon einmal gesagt, Dean ist nicht mein Typ«, sagte Sam nachdrücklich.
    »Ja, klar, erzähl das mal deiner Mutter.«
    Sam lehnte sich vor und gab David einen Klaps auf den Hinterkopf. Andre lachte – etwas, das er seit Amys Tod nur noch selten tat. Es war ein Geräusch, das sehr angenehm in Sams Ohren klang.
    David stieß einen überraschten Pfiff aus, als sie um eine Kurve bogen und auf der rechten Seite vor ihnen die Schule ins Blickfeld rückte.
    »Das soll eine Schule sein?«
    »Offensichtlich.« Sam lehnte sich in seinem Sitz nach vorne und betrachtete die fünf weißen Gebäude im spanischen Baustil, die über die riesige Anlage verteilt lagen. Gewaltige, moosbedeckte Eichbäume warfen ihre Schatten über die Gebäude und die Wege dazwischen.
    »Die ist verdammt groß. Ich frage mich, ob noch etwas von dem ursprünglichen Kloster erhalten ist.«
    »Gestern habe ich mit Mr. Innes telefoniert«, sagte Andre und verlangsamte das Tempo des Geländewagens, um ihn auf die breite Einfahrt zu lenken, die sie direkt vor das Hauptgebäude führte. »Er hat erzählt, dass die Wände des Hauptgebäudes da in der Mitte die ursprünglichen sind. Sie bestehen aus einem halben Meter dicken Stein.«
    »Heutzutage könnte man so was gar nicht mehr bauen.« David schaute auf den Zettel in seiner Hand und deutete auf das Ende der Sackgasse. »Da können wir parken, oder?«
    Andre nickte. »Wir treffen Mr. Innes in seinem Büro. Es liegt auf der rechten Seite nach der Eingangstür.«
    Sie parkten den SUV und stiegen ins frühmorgendliche Sonnenlicht hinaus. Sam legte den Kopf in den Nacken und lächelte in den blassblauen Himmel. Das Wetter war immer noch ungewöhnlich warm und sollte laut Wetterbericht auch über Thanksgiving so
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