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Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Titel: Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland
Autoren: Michael Kobr , Volker Klüpfel
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neuen Buch eigentlich geht.
    So, jetzt aber genug, das ist alles Jammern auf hohem Niveau, andere Menschen haben echte Probleme. Denen wende ich mich jetzt auch wieder zu – also meinen, nicht denen von anderen.
    Jetzt ist mir, als hätte ich irgendwas vergessen … Ach ja, erwähnte ich eigentlich schon den Titel? Es wird Sie nicht überraschen, dass es sich um ein zusammengesetztes Hauptwort handelt.
    Schutzpatron .
    Und somit schließe ich mit einem herzhaften: Textende.

Wie wir auf den Namen Milchgeld für unser erstes Buch gekommen sind, wissen wir nicht mehr.
    Allerdings haben wir im Nachhinein eine ziemlich genaue Vorstellung …

… warum unsere selbst gemachten Coverversuche gescheitert sind.

Suchbild: Auf dieser Abbildung ist mindestens ein Rindvieh versteckt. Finden Sie es!

Frechheit oder: Die Sache mit dem Schnee

    Von Michael Kobr

    So eine Frechheit! So eine unglaubliche Sauerei! Fuchsteufelswild bin ich! Aber lassen Sie mich die Sache von Anfang an erklären. Ganz in Ruhe.
    Also: Wir müssen es nicht mehr extra betonen, wir sind Allgäuer. Das bringt man mit nichts weg. Man ist es und bleibt es. Manche Dinge ändern sich nicht. Und das ist auch gut so.
    Ebenfalls nicht extra hervorheben müssen wir, dass wir hier bei uns im Allgäu nicht nur die schönsten Berge gebaut haben, also die Allgäuer Alpen, sondern auch maßgeblich an der Erfindung einer Jahreszeit beteiligt waren, die sich früher Winter nannte, die man jetzt aber eher unter dem Namen Schneechaos-Saison oder Powderwochen kennt. Schnee und Allgäu, das gehört zusammen wie Käs und Spatzen.
    Gut, in Grönland ist es manchmal im Winter auch ein bissle überzuckert, in Teilen von Alaska und angeblich auch in Norwegen soll es hin und wieder schneien. Ach ja, und nach Russland haben wir die Lizenz verkauft. Sibrien und so, kennt man ja.
    Bislang aber war klar: Wenn es in Deutschland Schnee gibt, dann fällt bei uns am meisten. Mindestens … zehnmal so viel wie anderswo. Und wenn es in Oberbayern mehr gab, dann haben wir nicht so genau hingesehen. Was immer schon so war, das ist Gewohnheitsrecht. Und das wird irgendwann so behandelt wie ein Grundrecht. Ein Menschenrecht quasi. Oder so ähnlich war das jedenfalls.
    Wir haben hier ja auch unsere eigene Schneehierarchie. Klar, dass es im Oberallgäu mehr gibt als im Ostallgäu, vom Unterland ganz zu schweigen. Je nördlicher im Allgäu, desto uncooler im Winter!
    Es gibt Wettbewerbe zwischen benachbarten Dörfern, wer mehr hat und bei wem die weiße Pracht schon bis zum Badfenster geht. Ganz davon zu schweigen, dass es früher Winter gab, wo er bis zur Dachrinne reichte. Mindestens. Wer am meisten Zentimeter zu bieten hat, also im Garten, nicht falsch verstehen jetzt, der ist der King. Will sagen, der Schneekönig. Der kann alle Frauen haben. Glauben wir jedenfalls.
    Stolz fuhren wir schon früher gen Ulm oder Augsburg, mit Tempo 80 auf der Autobahn, damit die gigantische 30-Zentimeter-Autodach-Schneemütze nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Um dann durch die Innenstadt zu cruisen und den Leuten zu zeigen, was es bedeutet, in einer der wildesten Regionen der Welt zu leben. Zu überleben. Wir stiegen aus, bereit, uns mit den Moonboots und der Mega-Survival-Daunenjacke den neugierigen Fragen der Flachlandtiroler zu stellen.
    »Ja, ja, sicher, es ist hart, zwanzig Zentimeter im Garten liegen zu haben. Aber wir kämpfen uns einfach durch. Wir haben da so etwas, das heißt Schneeschaufeln, Winterreifen und Handschuhe, wisst ihr? Kennt ihr hier natürlich nicht. Das macht das harte Leben ein bisschen erträglicher«, pflegten wir dann zu sagen.
    Und nun? Kümmert keinen mehr! Von wegen: Wer hat’s erfunden? Überall haben sie jetzt schon Schnee!
    Frankfurt am Main! Am Main!! Anfang Januar waren wir dort beim Lesen. Bei uns: Skifahren Fehlanzeige. Und dort? Kommen uns Langläufer im Park entgegen.
    Regensburg: 20 cm Neuschnee während der Lesung. Danach der hoffnungsvolle Anruf zu Hause. »Und? Badfenster?« Und gleich danach die Enttäuschung: »Na, bei uns tut’s nix!«
    Beliebter Sport auf unseren Lesereisen: Herr Kobr stellt berühmte Gemälde der Kunstgeschichte nach. Hier: »Mona Lisa«. Ach nein, falsch. »Der Schrei« von Edvard Munch.
    Schnee in Berlin, in Rostock bricht der öffentliche Verkehr zusammen und in Hamburg gibt’s ’ne Loipe auf der Alster! Wir machen uns ja zum Gespött der Leute! Wir lesen aus Rauhnacht , erzählen, dass der Klufti eingeschneit ist. Und bekommen nach
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