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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K.H. Scheer
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Zellplasma. Es war nichts mehr zu sehen.
    Nunmehr voll ausgerüstet, kam Manzo an die Reihe. Seinen Riesenhöcker konnte er nicht abnehmen. So legte er sich auf den Bauch, und ich öffnete ihn durch die Kodebezeichnung. Als ich die Zahlen in die Taste getippt hatte, klappte der Hohlbehälter auf. Darin war ein erstaunlicher Platz, weitaus mehr als in einem großen Rucksack. Spezialhalterungen waren schon vorhanden. Wir brauchten die bereitliegenden Ausrüstungsstücke nur einzuklinken.
    Die Bombe war groß und schwer. Selbst auf dem Mond mochte sie an, die fünfzig Pfund wiegen. Für Manzo war das eine lächerliche Kleinigkeit.
    Die restliche Ausrüstung kam ebenfalls in Manzos Rückenbehälter. Darunter waren auch die zerlegten Verdichtungsmasken für den Marseinsatz, hauchdünne, jedoch stark wärmende Schutzkleidungen und Spezialmedikamente für die Selbsterwärmung innerhalb des Kreislaufes. Nahrungskonzentrate waren auch dabei. Wenn alles gutging, mußten wir uns auf dem Mars für zwölf Tage am Leben erhalten können. Nur mußten wir erst einmal dort sein und die geheime Siedlung der Deneber gefunden haben!
    TS-19 erklärte auf meine Frage:
    „Die Berechnungen über Ihren letzten Bericht liegen bereits vor. Das ,Gedächtnis’ gibt mit 99,3prozentiger Wahrscheinlichkeit an, daß die Hypno-Untersuchungen mit den positiven Wärtern den Sinn hätten, sie auf die Möglichkeit einer völligen Beeinflussung zu prüfen Sinn: Es wird angenommen, daß die Mutantentransporte einer Bewachung bedürfen. Da nachweisbar nicht viele erwachsene Deneber existieren können, dürften die wenigen Techniker und Wissenschaftler der Fremden vollauf damit beschäftigt sein, das zweifellos vorhandene Raumschiff zum Mars zu bringen. Die Wilden müssen also bewacht werden, was durch die Wächter geschehen soll. Nach den Endergebnissen des Robots geschieht das durch die positiven Mutanten, die vorher in mechanischer Tiefhypnose ihre Befehle erhalten. Sie fliegen also in diesem Zustand mit. Jetzt kommt die tollste Tatsache, Sir!“
    Ich klappte eben Manzos Höcker zu. Er sah wieder so aus, als gehörte er als verwachsenes Anhängsel zum Körper. Unser Freund war um gute achtzig Pfund schwerer geworden, das sogar auf dem Mond!
    „Ja!“
    „Es steht fest, daß noch keine Positiven spurlos verschwunden sind. Die Berechnung unter Berücksichtigung aller Werte ergibt daher mit hundertprozentiger Gewißheit, daß die mitgeführten Wächter nach dem Ausschiffen der Wilden wieder zum Mond zurückgebracht werden. Dort vergessen sie durch einen hypnotischen Sperriegel ihre Erlebnisse.“
    Ich stand starr in dem grellen Licht des Scheinwerfers, bis Manzo meinte: „Eine logische Lösung, denke ich.“
    „Aber eine mit Fehlerquellen“, dachte ich laut, „Wer garantiert uns dafür, daß ausgerechnet wir als Transportwächter ausgewählt werden?“
    „Ich war noch nie dabei“, behauptete Manzo.
    „Schön! Vorausgesetzt, die Transporte sind wahr – nach welchen Grundsätzen bestimmen die drei Deneber die Begleitmannschaft? Das müßte man wissen. Wie ist das, Leutnant?“
    TS-19 verlor nicht die Ruhe.
    „Ähnliche Überlegungen haben wir auch angestellt. Nach unseren Erfahrungen mit den Hypnostrahlern der Kampfroboter wirkt die Hypnose auf einen normalen Menschen ungemein stark, sogar schon schädlich. Die Gehirne der Positiven sind auch empfindlich. Die Deneber müßten eigentlich vermeiden, den gleichen Mann ein zweitesmal auf die Reise zu schicken. Wir wissen, daß sie ungemein vorsichtig sind. Sie übersehen immer nur winzige Kleinigkeiten.“
    „Zum Beispiel uns“, lachte der Mutant. Es dröhnte durch den engen Raum.
    „Ruhe“, zischte ich. „Das sind nur Vermutungen.“
    „Nicht nur, Sir! Wir wissen bestimmt um den schädlichen Einfluß. Außerdem müssen Sie bedenken, daß die Erinnerungssperre bei einem zweiten Transporteinsatz erheblich vertieft werden müßte. Die Betroffenen müssen beide Ereignisse vergessen. Das ist nicht sehr einfach, zumal es sich um Mutanten mit zumeist seltsamen Gaben handelt. Wie leicht könnte da etwas schiefgehen. Das ,Gedächtnis’ vermutet daher stark, daß immer frische Leute genommen werden.“
    „Wenn überhaupt“, zweifelte ich. „Es kann ebensogut möglich sein, daß sie die Transporte allein ausführen. Auch das würde erklären, warum noch kein Positiver ohne nachprüfbare Todesursache verschollen ist.“
    „Abwarten“, riet der Kollege. Wir überprüften nochmals unsere
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