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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K.H. Scheer
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Ausrüstungen.
    „Wir glauben fest daran, daß Sie dazu bestimmt werden. Natürlich werden die Burschen Wert darauf legen, kräftige, geistig klardenkende und rasch reagierende Leute als Wachen mitzunehmen. Der Vogelkopf dürfte da schon ausfallen, der Zweiköpfige ebenfalls. Die Kerls sind unzuverlässig. Über einem Streit vergessen sie alles. Sie dürften wohl bei Ihrem Auftritt mit dem ultrahohen Gelächter einen guten Eindruck hinterlassen haben.“
    Ich gab es auf, länger über die Sache zu diskutieren. Wir waren zum hilflosen Warten verurteilt.
    „Der Chef soll nur dafür sorgen, daß auf der Erde keine Dummheiten gemacht werden. Kein erkannter Deneber darf jetzt schon unschädlich gemacht werden. Warten, Sie unseren entscheidenden Einsatz ab. Auch darauf achten, daß sie die Sache mit dem Ultraschall nicht bemerken. Eventuelle Überprüfungen ganz unauffällig anstellen. Ist das klar?“
    „Unbedingt, Sir. Die angeforderten Truppen stehen bereit. Die Riesenteleskope auf dem Mond und den Außenstationen haben den Mars im Blickfeld. Wenn es da oben kracht, starten unsere neuen Plasma-Raumer. Wenn Sie wirklich nicht von den Denebern zurückgebracht werden, halten Sie da oben nur zwölf Tage aus. Wir holen Sie.“
    Wir besprachen die letzten Einzelheiten, dabei vermeidend, nochmals auf den Punkt „Abholen“ zu sprechen zu kommen. Das war mehr als illusorisch. Noch nie hatten wir mit solchen Ungewißheiten zu kämpfen gehabt.
    Ich nahm Hannibals Kombi an mich. Sein Schockgewehr hatte ich schon mitgebracht. Nun war er in der Monsterhalle ohne Waffe! Hoffentlich ging das gut.
    Es war auch noch ein Problem, seine überflüssig gewordene Kleidung zu verstecken. Wenn sie gefunden wurde, war der Teufel los.
    Der Rückweg war eine Qual. Wir stießen überall an, und außerdem ging es jetzt nach oben.
    Erstmalig im Leben lobte ich die geringe Schwerkraft des Mondes, die uns immerhin eine gewaltige Hilfe war. Wir sprangen im Schein der armseligen Lampe über breite Bodenrisse und zwängten uns durch Spalten.
    Dann kam der große Hauptstollen. Wir sahen im schwachen Licht der Gangbeleuchtung die Objektivaugen der Fernbildaufnahme.
    Als wir darunter hindurchhuschten, hoffte ich nur, daß dieses Besäufnis in den Druckkuppeln seinen Höhepunkt erreicht haben mochte.
    Wenn jetzt nur ein Soldat aufmerksam war, mußten wir einfach bemerkt werden. Vielleicht durchbrachen wir auch noch unsichtbare Sperren, die in der Kommandantur Klingelzeichen oder andere Lärminstrumente auslösten. Hoffentlich hatten die Spezialisten vom russischen Geheimdienst für eine gute Sabotage gesorgt. Es mußte aber auch so gemacht werden, daß man es später mit einigen Handgriffen wieder in Ordnung bringen konnte.
    Manzo verschwand lautlos nach seiner Station, und ich drückte unsere eigene Gittertür nach oben.
    Als sie hinter mir zurasselte und das rote Warnlicht der Stromsperre aufleuchtete, wußte ich, daß mich Hannibal auf seinem Bildschirm hatte.
    Trotzdem nahm ich die neue Waffe schußbereit in die Armbeuge. Ich war nervös geworden.
    Er trat grinsend aus der Wachstube und nickte mir zu. Zehn Minuten später waren wir weit jenseits der Wache. Im Schutz eines vorstehenden Felszackens zog er sich um und überprüfte die Ausrüstung. Sie glich der meinen. Über das Geheimnis seines neuen Schockgewehres war er auch bald informiert. Es konnte also losgehen.
    „Sieh dich nach einem guten Versteck für die alte Kombi um.“
    „Schon passiert. Da hinten haben wir einen Biß im Fels. Er ist ziemlich tief. Nicht anzunehmen, daß da einer hineinsieht. Außerdem ist es da dunkel. In einer Stunde müssen die Burschen geweckt werden. Du bist verdammt lange ausgeblieben.“
    Das merkte ich auch, denn ich war hundemüde.
     
9. KAPITEL
     
    Vor einer Stunde hatte ich über das Bildsprechgerät von Kapitän Uljitschin den Befehl erhalten, sechs negative Mutanten nach der Abendfütterung in einen gesonderten Käfig einzusperren und weitere Anweisungen abzuwarten.
    Ich hatte nach dem Warum gefragt, und er sagte, es handelte sich um eine ärztliche Untersuchung.
    Wir führten die Fütterung durch und wählten die sechs Wesen aus.
    Sie waren mir genau nach den Nummern bezeichnet worden. Als wir sie in den bis dahin leeren Großkäfig trieben und das Gitter verschlossen, sah ich, daß es sich mit um die besten und vernünftigsten aus der ganzen Meute handelte.
    Sie waren noch einigermaßen menschenähnlich und besaßen auch einen ganz guten Verstand.
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