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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K.H. Scheer
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Gefühl. Es war dunkel in den vielen Gängen. Mit meinen infrarotempfindlichen Augen konnte ich seinen Körper gut erkennen, doch ansonsten sah ich sehr wenig. Hier gab es keine Heizquellen, die sich mir durch die Wärmestrahlung verraten hätten. So waren wir auf Manzos winzige Taschenlampe angewiesen, die er in irgendeiner Falte seiner Sandpapierhaut versteckt trug. Ich folgte ihm dicht auf den Fersen, und er warnte immer wieder vor scharfen Kanten.
    So kamen wir an den Maschinenräumen vorbei. Weiter hinten führte ein dunkler Schacht im Winkel von 45 Grad nach unten.
    „Wie weit noch“, flüsterte ich. „Wir müßten nun bald an eine Luftschleuse kommen. Die haben doch nicht das ganze Hohlraumsystem mit Luft gefüllt.“
    „Natürlich nicht“, grollte es an meinem Ohr. „Nur noch durch den Schacht, dann kommen wir an die abschließende Betonmauer. Weiter geht es nicht mehr. Komm nur mit, wir sind gleich da.“
    Ich mußte aufpassen, daß ich mir in der engen Steinröhre nicht die Kombination zerriß. Unten angekommen, kroch er auf allen vieren weiter.
    Der Gang wurde so eng, daß ich nun ebenfalls kriechen mußte. Dann war er plötzlich verschlossen. Es ging nicht mehr weiter.
    Ich sah ihn erstarren. Nun mußte er laut Plan die kleine Kiny anrufen, damit uns der großartig getarnte Zugang geöffnet wurde. Wie hatten unsere Spezialeinheiten nur diesen abgelegenen Fleck gefunden? Wahrscheinlich mit den modernen Hohlraumtastern, nachdem sie vorher vom russischen Geheimdienst die genauen Pläne über das Gangsystem angefordert hatten. Anders war das wohl kaum möglich gewesen.
    Als sich der Mutant wieder bewegte, glitt auch schon ein Teil der so massiv erscheinenden Wand nach innen. Wir bemerkten ein dunkles Loch, in das Manzo ohne zu zögern hineinkroch. Ich folgte ihm. Erst als sich die getarnte Stahltür wieder geschlossen hatte, bemerkte ich, daß wir uns in einer engen Höhle befanden.
    Ich lauerte noch, da hörte ich bereits meine Kodenummer.
    „Major HC-9?“ fragte jemand. Ich bejahte zögernd.
    Licht flammte auf. Es war ein transportabler Scheinwerfer, den man nun auf Breitstrahl geschaltet hatte. Er erleuchtete die ganze Höhle.
    TS-19 lachte mich mit seinem Biogesicht an. Er war allein mit der kleinen Kiny, die still und verschüchtert im Hintergrund auf einer Kiste saß. Sie mochte nun schon dreizehn oder vierzehn Jahre zählen, und doch war sie immer noch so mager. Ich begrüßte sie mit einigen freundlichen Worten. Manzo strich ihr über das Haar. Sie war nach wie vor sein „Kleines“.
    „Machen wir es kurz“, sagte ich gedämpft. „Wir müssen sofort zurück. Sind die Offiziere planmäßig eingetroffen?“
    „Und ob!“ lachte unser Verbindungsmann. „Sie veranstalten da oben eine Sauferei. Geheimdienstärzte haben dem Gesöff einige Sächelchen beigemischt. Sie kommen garantiert gut zurück.“
    Ich sah auf die verschiedenartig geformten Kisten.
    „Ihre Sonderausrüstung, Sir. Wir mußten diesmal ganz besonders vorsichtig sein, da Sie nichts offen am Körper tragen können, was Sie nicht schon vorher besaßen. Unsere Leute haben deshalb Ihre Arbeitskombination genauestens kopiert. Natürlich stimmen auch die Nummern. Sie finden in dem gefütterten Material je zwei Mikrokernbomben auf der Katalyse-Basis.“
    Kiny reichte schon meine Kombination aus einer Kiste. Sie war wesentlich schwerer als die, die ich zur Zeit noch auf dem Körper hatte. Auch für Manzo und Hannibal waren andere Kleidungsstücke da.
    Wir ließen uns genau die getarnten Verschlüsse erklären. Darunter saßen sauber eingearbeitet die Thermonital-Haftladungen, innerhalb der beiden Oberschenkel die nach den Beinkrümmungen angefertigten Verzögerungskernbomben. Säurestrahler waren auch da. Nur die direkten Angriffswaffen vermißte, ich.
    Ich fragte danach.
    „Eine andere Lösung, Sir. Lassen Sie Ihre Schockgewehre hier und nehmen Sie diese mit. In den Schäften finden Sie 200-Schuß-Magazine mit Thermonital-Raketengeschossen. Der Lauf ist im Mantel der Elektrowaffe eingebettet. Natürlich ist das Gewehr nach wie vor als Schockwaffe brauchbar.“
    Als ich den Austausch vollzogen und die nachträglich eingebaute Einrichtung überprüft hatte, war mir wesentlich wohler in meiner Haut. Ich erhielt auch noch meinen mikroskopisch kleinen Körpersender auf Sup-Ultra-Basis. Ich versenkte den Würfel sofort in der erweiterten Schußnarbe des rechten Oberschenkels, und TS-19 verschloß die Öffnung mit dem bereitliegenden
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