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Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Titel: Zurueck auf der Jacht des Millionaers
Autoren: Anna Depalo
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noch fassungslos ansah, fragte Stephen täuschend freundlich: „Möchtest du uns nicht vorstellen, Megan?“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, streckte er die Hand aus. „Hi, ich bin Stephen Garrison.“
    Jades Vater, fügte er gedanklich hinzu. Megans ehemaliger Liebhaber. Der Blödmann, der gerade eben erst erfahren hat, dass er seit drei Jahren eine Tochter hat.
    „Dachte ich es mir doch, dass ich Sie irgendwoher kenne!“, rief Tanya und lächelte. „Sie sind doch der Besitzer des ‚Garrison Grand‘, nicht wahr?“
    „Ja“, bekannte er schlicht und schüttelte Tanya die Hand.
    Er kannte seine Wirkung auf Frauen und hatte sich inzwischen so daran gewöhnt, dass ihn überschwängliche Reaktionen nicht mehr störten. Immerhin war er attraktiv und reich, das allein genügte anscheinend, um die meisten zu beeindrucken. Frauen steckten ihm häufig heimlich ihre Telefonnummer zu, manchmal sogar den Zimmerschlüssel, oder sie überredeten einen Freund, sie ihm vorzustellen. Stephen wusste, dass seine Beliebtheit eng mit dem schillernden Image des Hotels verknüpft war – ein Leben mit ihm versprach Luxus und Sorglosigkeit.
    „Du bist bekannt wie ein bunter Hund, was?“, murmelte Megan kühl.
    Gereizt zog er eine Augenbraue hoch. Seiner Ansicht nach befand Megan sich nicht gerade in einer überlegenen Lage. Ihn herablassend zu behandeln war unangebracht. Denn dazu hatte Megan zu viel zu verantworten. „Ich bin hier in der Gegend bekannt, falls du das meinst.“
    Ihm entging nicht, wie Tanya den verbalen Schlagabtausch mit dem größten Interesse verfolgte. Umso wichtiger, dass Megan und er endlich irgendwohin gingen, wo sie sich in aller Ruhe unterhalten konnten – falls er die Ruhe bewahren konnte.
    „Jade, du hörst auf das, was Tanya sagt, ja?“, ermahnte Megan ihre Tochter sanft. Im nächsten Moment steuerte sie zielstrebig den Hintereingang des Hauses an, ohne sich nach Stephen umzusehen. Fast schien es, als wäre ihr völlig gleichgültig, ob er ihr nachging.
    Aber er folgte ihr natürlich auf dem Fuß, den Blick auf ihre sich verführerisch wiegenden Hüften in den knappen Shorts geheftet. Sie sah heute sehr attraktiv aus, in dem sommerlichen hellblauen T-Shirt und den Flipflops – eine ganz normale Vorstadtmutter, die an einem warmen Samstagnachmittag mit ihrem Kind spielte.
    Und Stephen wusste jetzt, dass sie die Mutter seines Kindes war.
    Er ging hinter ihr her, bis sie in einem gemütlichen Wohnzimmer standen. Der Raum war mit bunten Möbeln im Südseestil eingerichtet, überall lag Spielzeug herum. Megan wandte sich zu ihm um, straffte die Schultern und hob stolz das Kinn.
    „Warum zum Teufel hast du mir verheimlicht, dass ich eine Tochter habe?“, platzte Stephen ohne Vorwarnung heraus. „Und gib dir nicht die Mühe, es abzustreiten. Sie hat eindeutig ein Garrison-Gesicht. Sie hat ja sogar das Grübchen!“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, wie um sich vor seinem Angriff zu schützen. „Ich hielt es für das Beste.“
    „Du … hast es für das Beste gehalten?“ In seiner Wut brachte er die Worte nur mühsam hervor. „Das Beste für wen? Für dich? Ich kann dir jedenfalls versichern, dass es nicht das Beste für mich war.“ Aufgebracht wies er mit dem Finger in Richtung Garten. „Und ich bezweifele stark, dass es das Beste für das kleine Mädchen war, von dir allein aufgezogen zu werden – und ohne all die Vorteile, die ich ihr hätte verschaffen können.“
    Stephen fasste in Worte, was Megan während der letzten Jahre gequält hatte. Sie war immer wieder versucht gewesen, ihn aufzusuchen und ihm die Wahrheit zu sagen. Wie oft sie sich gefragt hatte, ob es richtig war, ihm die Existenz seiner Tochter zu verschweigen!
    Jedes Mal hatte sie sich an seinen Verrat erinnert und sich ins Gedächtnis gerufen, welches Leben er führte: das eines Playboys. Deshalb konnte er kein guter Vater sein. Genauso wenig konnte Megan sich vorstellen, dass er sich darüber freuen würde, plötzlich von einer Tochter zu erfahren, die er völlig unbeabsichtigt gezeugt hatte.
    Obwohl sie sich so vorsichtig verhalten hatte, war es zu dieser Situation gekommen. Megan hatte nicht verhindern können, dass Stephen es auf die schlimmste Art erfuhr. Jetzt wünschte sie, sie hätte es ihm ersparen können. Sie konnte sich gut vorstellen, wie er sich nun fühlte, und es tat ihr leid. Trotzdem hatte er nicht das Recht, ihr derartige Vorwürfe zu machen.
    „Warum hast du mir nichts gesagt?“, wiederholte
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