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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt
Autoren: Lee Wilkinson
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damit er einen Vorwand hatte, um mich zu holen. Wie konnte er nur? Die Attacke hätte Dad umbringen können.“
    „Das hat sie aber nicht“, warf Jared ein. „Glücklicherweise ist das Herz deines Vaters stark genug gewesen.“
    Perdita ballte ihre schmale Hand zur Faust. „Aber was, wenn es nicht so gewesen wäre?“
    Jared nahm ihre Hand, streichelte über jeden Finger und küsste dann jeden einzelnen. „Vergiss nicht, dass Judson verrückt nach dir war. Und Eifersucht ist ein schlechter Ratgeber.“
    „Wie kannst du nur so nachsichtig sein, nach allem, was er dir angetan hat?“
    „Ich muss zugeben, dass ich nicht immer so gedacht habe. Als ich herausfand, was er getan hat, hätte ich ihm am liebsten das Genick gebrochen.“
    „Ich wünschte nur …“ Sie hielt inne, von Tränen überwältigt. „Wenigstens hätte ich dich anhören sollen, nach dem Motto: im Zweifel für den Angeklagten. Wenn ich doch bloß nicht so schrecklich eifersüchtig gewesen wäre …“
    Er schüttelte den Kopf. „Es wäre ganz schön viel verlangt gewesen, das von dir zu erwarten, wo ich doch am Anfang selbst nicht wusste, was los war.“
    „Erzähl mir, wie das alles passiert ist“, bat Perdita mit tränenerstickter Stimme.
    Es zuckte in seinem Gesicht, aber er klang ganz normal, als er begann. „Nachdem du mit Martin zum Flughafen gefahren warst, bin ich ins Kasino gegangen, um mir die Zeit zu vertreiben. Ich habe ein bisschen was getrunken und Roulette gespielt, bis ungefähr halb eins. Da ich nichts von dir gehört hatte, ging ich ins Bett und bin irgendwann um drei, vier Uhr morgens völlig verkatert aufgewacht. Später habe ich erfahren, dass man mir etwas in die Drinks gemischt hatte. Jedenfalls habe ich eine fremde Frau in meinem Zimmer gesehen, die dabei war, sich anzuziehen. In dem Augenblick konnte ich nur zwei Dinge mit Sicherheit sagen: Ich hatte die Frau vorher noch nie gesehen, und ich bin allein ins Bett gegangen. Als ich sie fragte, was sie in meinem Zimmer verloren habe, schwor sie, sich in der Zimmertür geirrt zu haben. Sie hätte es erst bemerkt, als sie schon ausgezogen war und ins Bett gehen wollte. Sie fügte hinzu, dass es ihr leid täte und eilte zur Tür.
    Ich hatte ein komisches Gefühl, auch weil ich immer noch nichts von dir gehört hatte, wollte aber erst einmal eine Tasse Kaffee trinken. Also habe ich mir etwas übergezogen und bin mit dem Aufzug nach unten in die Lobby gefahren. Der Wachmann, der nachts Dienst tat, war auch da, und als er mich sah, meinte er: ‚Ich fürchte, Sie haben sie gerade verpasst.‘
    Ich muss wohl ziemlich perplex ausgesehen haben, deshalb fügte er hinzu: ‚… die junge blonde Frau, mit der Sie gestern am frühen Abend noch zusammen waren. Sie ist vor einer Minute hier raus.‘
    Ich meinte, er müsse sich irren, aber er beharrte darauf, dass er dich mit einem großen blonden Mann kurz vorher habe hereinkommen sehen. Du hättest den Aufzug genommen, während der Mann sich in der Lobby aufhielt. Nur wenige Minuten später seist du wieder heruntergekommen und hättest mit demselben Mann das Hotel verlassen.
    Diese Wachleute sind darauf trainiert, auf Details zu achten, und in der Regel irren sie sich nicht, wenn es um Gesichter geht. Deshalb habe ich mich gefragt, was wohl passiert wäre, wenn du tatsächlich ins Zimmer gekommen wärst und die andere Frau darin entdeckt hättest. Dann wollte ich von dem Wachmann wissen, ob er vielleicht eine auffallende Rothaarige gesehen hätte.
    ‚O ja, Linda Dow‘, antwortete er sofort. ‚Sie ist vor Kurzem hier durchgekommen. Sie ist Hostess im Kasino. Wenn Sie sie um diese Uhrzeit treffen wollen, ist sie mit Sicherheit in dem Raum hinter der Bar und genehmigt sich in aller Ruhe noch einen Drink.‘
    Ich dankte dem Mann und machte mich auf die Suche nach dieser Miss Dow. Sie war in besagtem Raum und nicht allzu begeistert, mich zu sehen. Sie blieb bei ihrer Geschichte, dass sie nach einem Kunden gesehen habe, der früher am Abend ihre Dienste angefordert hätte. Als ich sie drängte, gestand sie, dass eine blonde Frau ins Zimmer gekommen sei, während sie auch da war.
    Ich bin danach sofort zum Flughafen gefahren, konnte dich aber nirgends finden. Ich wusste nicht, ob du nach Hause oder zurück nach Los Angeles geflogen bist. Sobald es die Uhrzeit erlaubte, habe ich im Krankenhaus angerufen und erfahren, dass es deinem Vater nach einem leichten Herzanfall gut ginge. Aber niemand hatte etwas von dir gesehen oder
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