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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt
Autoren: Lee Wilkinson
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mich zu lieben. Dieser Mangel an Vertrauen und meine unbegründete Eifersucht hätten beinah unsere Ehe zum Scheitern gebracht. Glücklicherweise habe ich rechtzeitig begriffen, dass ich ihn verliere, wenn ich nicht damit aufhöre.“
    Während Perdita ihr zuhörte, sah sie noch einmal zu der Hollywoodschaukel. Jared war verschwunden, und die Blonde hatte einen unberührten Teller vor sich und sah ziemlich niedergeschlagen drein.
    „Jetzt kann unserer Ehe nichts mehr so schnell etwas anhaben“, fuhr Estelle fort. „Ich vertraue ihm blind, und ich zeige ihm das auch.“
    „Aber bei Ihnen ist das etwas ganz anderes. Don ist Ihr Vertrauen bestimmt wert. Das ist nicht bei allen Männern so.“
    „Das stimmt.“
    „Und wie kann man das herausfinden?“, fragte Perdita.
    „Wenn Sie die Eifersucht mal ausblenden und versuchen, vernünftig darüber nachzudenken, wie Ihr Mann ist, dann werden Sie es schon bald herausfinden. Überlegen Sie, ob er vom Typ her ein Mann ist, dem eine Frau genügt. Ist er außerdem bereit, treu zu sein? Und ist er auch dazu in der Lage? Ich meine, hat er Moralvorstellungen, die das unterstützen, und hat er sich ausreichend unter Kontrolle? Wenn die Antwort auf all diese Fragen Ja lautet, dann verdient er Ihr Vertrauen.“
    Ein wenig zögerlich fuhr Estelle fort: „Ich weiß nicht, was zwischen Ihnen und Jared schiefläuft, und ich will es auch gar nicht wissen. Aber ich kann Ihnen eins sagen: Ich habe schon viele Frauen gesehen, die um seine Aufmerksamkeit gebuhlt haben. Er hat aber niemals auch nur das leiseste Interesse gezeigt. Er war sogar so desinteressiert, dass ich mich schon gefragt habe, ob er nicht …“ Sie hielt inne.
    „Es tut mir leid“, meinte sie dann. „Ich muss endlich lernen, meinen Mund zu halten. Entschuldigen Sie bitte, dass ich meine Nase in Ihre Angelegenheiten gesteckt habe. Ich hoffe nur, dass wir beide trotzdem Freundinnen werden können. Ich mag und respektiere Jared, und wenn ich zwei sympathische Menschen sehe, die sich offensichtlich lieben, aber Probleme haben, finde ich es immer so schade, dass …“
    „Sie haben mich nicht beleidigt“, fiel ihr Perdita ins Wort, als sei sie plötzlich wieder zu sich gekommen. „Ich bin Ihnen sogar dankbar für Ihre offenen Worte. Und Sie haben ganz recht damit, dass ich eifersüchtig bin. Das war immer schon mein Problem. So viele Frauen finden Jared unwiderstehlich, dass er nur zu wählen braucht.“
    „Das hat er offensichtlich getan. Er hat Sie gewählt.“
    „Und das sollte mir reichen?“
    „Tut es das nicht?“
    „Am Anfang hat es das, aber ich glaube, ich hatte immer Angst, dass ich nicht schön genug sein könnte und auch nicht clever oder interessant genug, um ihn zu halten.“
    „Aber es ist doch offensichtlich, wie sehr er Sie liebt …“
    „Eben nicht. Er liebt mich nicht mehr.“
    „Sie machen doch Witze! Vorhin, als sie mit Joanie und Howie gesprochen haben, konnte ich beobachten, wie er sie dabei angesehen hat. Ich würde mein Leben darauf verwetten, dass er ganz verrückt nach Ihnen ist.“
    In diesem Augenblick rief Don nach ihr. „Estelle, hast du mal einen Moment Zeit? Ich kann die kleinen Käsekuchen nicht finden, die wir zum Nachtisch servieren wollten.“
    „Sie sind im Kühlschrank! Ich bin fertig mit dem Essen, Darling. Ich hole sie.“ Mit ihrem Babybauch hatte sie ein wenig Mühe, aufzustehen. „Männer!“, meinte sie dann zu Perdita. „Kühlschränke existieren für sie nur, um Wein und Bier darin kalt zu stellen.“ Sie tätschelte ihren Bauch. „Ich schätze mal, der hier wird genauso.“
    Während Perdita ihr nachsah, dachte sie, dass Estelle noch in einem ganz anderen Punkt recht gehabt hatte. Sie liebte Jared tatsächlich und hatte nie aufgehört, ihn zu lieben. Auch wenn sie sich das bisher nicht eingestehen wollte.
    War es denn möglich, dass auch er sie noch liebte, obwohl er es abgestritten hatte? Hoffnung keimte in ihr auf. Wenn seine Liebe tatsächlich all ihr Misstrauen und ihre Eifersucht überstanden hatte, dann musste sie wirklich tief und nachhaltig sein.
    Aber jemand, der so liebte, wäre in seiner Hochzeitsnacht bestimmt nicht mit einer anderen Frau ins Bett gegangen. Und doch hatte sie es mit eigenen Augen gesehen. Wie konnte sie da an ihn glauben? Wie ihm vertrauen?
    Der gesunde Menschenverstand sagte ihr, dass es nicht möglich war. Aber was, wenn der sie getrogen hatte?
    Darüber dachte sie immer noch nach, als Jared auf sie zugeschlendert kam, und
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