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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht
Autoren: Andrew Hathaway
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auf ihrem Weg zum Sinclair College einige der Mädchen, die noch immer ihren teuflischen Auftrag ausführten.
    Es kostete Peter seine ganze Selbstbeherrschung, nicht einzugreifen, als er sah, wie eine der Sklavinnen des Satans durch ein Fenster in ein Wohnhaus eindrang. Vor ohnmächtiger Wut mit den Zähnen knirschend, fuhr er weiter, da er ganz genau wußte, daß er die Verbrechen nicht verhindern konnte. Das einzige Mittel dagegen war, Dr. Emerson unschädlich zu machen, und deshalb durften sie keine Zeit mehr verlieren.
    Peter fuhr, so schnell er es bei der schlechten Sicht konnte. Nach dem Tod des Pförtners war der Posten noch
    nicht neu besetzt worden, so daß Peter mit seinem Wagen auf das Gelände des College und bis vor das Hauptportal fahren konnte. Jane verbarg ihr Gesicht in den Händen, während sie an der Stelle vorbeirollten, an der sie selbst den alten Mr. Palmer erschlagen hatte.
    Was hätte sie dafür gegeben, wenn sie diese Erinnerung hätte auslöschen, die Tat ungeschehen machen können.
    Doch Peter ließ ihr keine Zeit, ihren trüben Gedanken und Selbstvorwürfen nachzuhängen.
    »Hoffentlich reicht die Batterie aus«, sagte er und zog aus dem Handschuhfach des Wagens eine Taschenlampe. »Komm, du mußt mich zu dem Bild führen!«
    Sie stiegen aus, stemmten sich gegen den heulenden Sturm und kämpften sich zum Tor vor. Peter drückte es so weit auf, daß sie durch den entstandenen Spalt schlüpfen konnten. Seltsam, daß nicht abgeschlossen ist, dachte er, schob es aber dann auf den Umstand, daß kein Pförtner für Ordnung sorgte.
    Der Strahl der Taschenlampe war bereits ziemlich trübe, und Peter verwünschte sich in Gedanken dafür, daß er sich für dieses Unternehmen keine neuen Batterien besorgt hatte. Aber an die wichtigsten und einfachsten Dinge denkt man oft erst hinterher, wenn es zu spät ist.
    Diesmal konnte es allerdings für immer zu spät sein.
    Hand in Hand liefen sie durch die endlos langen Korridore, daß ihre Schritte von den Wänden widerhallten. Die dicken Mauern hielten die Geräusche des Sturm und des Regens ab. Nur wenn sie an einem der hohen, oben spitz zulaufenden Fenster vorbeikamen, hatte Jane den Eindruck, als würden Tausende von Krallen gegen die Scheiben schlagen. Es waren aber nur die dicken Regentropfen, die gegen das Glas prallten.
    Sie führte ihren Begleiter in den Lesesaal der Bibliothek des Sinclair College. Da die Stromzufuhr noch immer unterbrochen war, mußten sie sich weiterhin mit dem schwachen Schein der Taschenlampe begnügen.
    »Dort hinten ist es«, wies Jane Peter an. »An der Stirnwand hängt das Gemälde, von dem ich dir erzählt habe.«
    An den leeren Tischreihen entlang hasteten sie in den Hintergrund der Bibliothek, bis sie vor einem riesigen Bild standen, das – in Gold gerahmt – in Lebensgröße einen Mann in einem roten Umhang darstellte, der sich auf ein Schwert stützte.
    »Das ist Dr. Emerson!« entfuhr es dem überraschten Peter. »Eine solche Ähnlichkeit kann kein Zufall sein.«
    Er senkte seine Lampe, um das Schild zu beleuchten, das unter dem Bild angebracht war.
    Raphael Ronson
     1761-1800
    »Schnell, wir müssen herausbekommen, wer dieser Raphael Ronson war!« Peter lief bereits zu den Karteikästen, in denen nach Stichworten die Bücher der Bibliothek verzeichnet waren. »Dieser Ronson ist verhältnismäßig jung gestorben. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten und bringt uns weiter.«
    Sie fanden sehr schnell eine entsprechende Karteikarte und auch das dazugehörige Buch. In einer Lokalchronik dem Sinclair College wurde berichtet, daß Raphael Ronson hier gelehrt hatte.
    »Im Jahre 1800 wurde Mr. Ronson eines Morgens in seinem Zimmer tot aufgefunden. Er war mit einem Schwert erstochen worden. Der Täter wurde nie gefaßt, das Motiv blieb ungeklärt. Manche Leute wollten wissen, daß sich Mr. Ronson in seinen letzten Lebensjahren intensiv mit magischen Problemen und insbesondere mit der Beschwörung des Satans befaßt hatte. Er soll mehrmals behauptet haben, daß er zurückkommen werde, sobald die Zeit dazu reif sei. «
    Peter klappte das Buch zu, aus dem er vorgelesen hatte, und warf Jane einen langen Blick zu.
    »Verstehst du, was das bedeutet?« fragte er Jane, doch noch ehe sie antworten konnte, fiel eine Tür krachend ins Schloß. »Woher ist das gekommen?« hauchte Peter, der sofort die Taschenlampe ausgeschaltet hatte. »In diesem riesigen Gebäude ist es so schwer, die Richtung eines Schalls festzustellen.«
    »Ich
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