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Zum Heiraten verfuehrt

Zum Heiraten verfuehrt

Titel: Zum Heiraten verfuehrt
Autoren: Penny Jordan
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sie den Absatz der Steintreppe erreicht, die in den abgesenkten Teil des Patios führte.
    Fast blind vor Tränen lief Ruby mit schnellen Schritten die Treppe hinunter. Als sie mit dem Absatz an einer Stufe hängen blieb, schwankte sie gefährlich. Einen Atemzug später verlor sie das Gleichgewicht und stürzte kopfüber die Treppe hinunter.
    Und Sander schaute zu. Vor Entsetzen gefror ihm das Blut in den Adern. Nach einem Sekundenbruchteil der Starre rannte er, zwei Stufen auf einmal nehmend, zum Fuß des Treppenabsatzes, wo sie zusammengekrümmt lag.
    Sie war bei Bewusstsein … noch. Nachdem er neben ihr niedergekniet war, flüsterte sie: „Mein Baby …“

12. KAPITEL
    „Sie kommt zurück. Ruby, können Sie uns hören?“
    Langsam klärte sich Rubys Blick, sodass sich die verschwommenen weißen Flecken in die weißen Trachten zweier Krankenschwestern und eines Arztes verwandelten. Drei Gesichter lächelten sie beruhigend an. Krankenhaus? Sie war im Krankenhaus! Sofort stieg Panik in ihr auf.
    „Es ist gut, Ruby. Sie sind schlimm gestürzt, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Wir mussten Sie ein paar Tage lang in ein künstliches Koma versetzen, damit sich Ihr Körper erholt und wir ein paar Untersuchungen machen konnten, deshalb werden Sie sich noch eine Weile ziemlich benommen fühlen, aber das legt sich. Versuchen Sie einfach nur, sich zu entspannen.“
    Entspannen! Ruby legte ihre Hand auf das weiße Laken, mit dem man sie zugedeckt hatte. Als sie die Infusionsschläuche sah, wurde ihr klar, dass sie an einen Tropf angeschlossen war.
    „Was ist mit meinem Baby?“, fragte sie mit ängstlich klopfendem Herzen.
    Die Krankenschwester, die ihr am nächsten stand, warf dem Arzt einen Blick zu.
    Sie hatte ihr Baby verloren. Bei dem Sturz – jetzt erinnerte sie sich wieder – war ihr Baby getötet worden. Der jähe Schmerz, der sie durchzuckte, brachte sie fast um. Sie hatte ihr Baby im Stich gelassen, sie hatte es nicht beschützen können, weder vor dem Sturz noch vor der Zurückweisung seines Vaters. Sie erstarrte vor Kummer, unfähig zu weinen.
    Die Krankenschwester tätschelte fürsorglich ihre Hand. Der Arzt lächelte sie an.
    „Ihrem Baby geht es gut, Ruby.“
    Sie blickte die beiden ungläubig an.
    „Das ist nicht wahr! Sie wollen nur nicht, dass ich mich aufrege. In Wahrheit habe ich mein Baby doch verloren, oder? Ich muss es wissen, ich flehe Sie an, sagen Sie es mir!“
    Jetzt warf der Arzt der zweiten Schwester einen Blick zu, bevor er sagte: „Ich finde, Ruby sollte es mit eigenen Augen sehen.“ An Ruby gewandt, fuhr er fort: „Die Schwester wird Sie zum Ultraschall bringen, dann können Sie sich selbst davon überzeugen, dass Ihrem Baby nichts fehlt. Was man von Ihnen nicht unbedingt sagen kann, vor allem nicht, wenn Sie sich noch länger so aufregen.“
    Eine Stunde später lag Ruby wieder in ihrem Krankenbett und schaute in seliger Verzückung auf das Foto in ihrer Hand, ein Foto, das eindrücklich zeigte, dass es dem Kind ganz prächtig ging.
    „Sie hatten beide einen Schutzengel“, sagte die Krankenschwester, als sie ein paar Minuten später nach Ruby schaute. „Sie haben sich bei dem Sturz eine böse Kopfverletzung zugezogen, und bei Ihrer Einlieferung ins Krankenhaus von Theopolis musste man befürchten, dass sich in Ihrem Gehirn ein Blutgerinnsel gebildet hat. Das hätte einen Schwangerschaftsabbruch unvermeidlich gemacht. Aber Ihr Mann hat sich geweigert, die Einwilligung zu geben. Er bestand darauf, dass man Sie zu uns nach Athen bringt, wo Sie von einem Spezialisten behandelt werden konnten, der extra aus den Vereinigten Staaten eingeflogen wurde. Ihr Mann sagte, dass Sie es ihm nie verzeihen, wenn er es zuließe, dass Sie das Baby verlieren.“
    Das sollte Sander gesagt haben? Ruby schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Er wird übrigens bald hier sein“, fuhr die Krankenschwester fort. „Eigentlich wollte er die ganze Zeit über bei Ihnen ausharren, aber Professor Smythson hat ihn nach Hause geschickt, damit er sich etwas Ruhe gönnt, bis Sie aufwachen.“
    Wie auf ein Stichwort hin öffnete sich die Tür, und Sander stand auf der Schwelle. Die Krankenschwester verließ diskret das Zimmer.
    „Die Zwillinge …“, begann Ruby besorgt.
    „Sie wissen, dass du einen Unfall hattest und im Krankenhaus bist. Natürlich fehlst du ihnen, aber Anna gibt sich alle Mühe sie abzulenken. Mach dir keine Gedanken, sie sind bestens versorgt.“
    „Die Schwester sagt, ich habe es dir zu
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