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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer
Autoren: Babsy Tom
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bewohne ich den Trailer meiner Freundin Steffi, der in deren Garten steht.“ Hastig schlüpfte ich in meine Jacke, bevor mich die nächste Frage ereilen konnte. Ich winkte hektisch in die Runde und verschwand eilends durch die Haustür. Lutz musste sich wohl oder übel noch den Spinatcrackern ergeben.

Kapitel 4

    Als ich es mir endlich im Bett meines Wohnwagens bequem gemacht hatte, löschte ich das Licht und ließ im Dunkeln den Tag Revue passieren. Außerdem zog ich gedanklich Bilanz über die letzten anderthalb Jahre meines Lebens. Was wollte ich eigentlich? Wie sollte es weitergehen? Sollte das meine Zukunft sein? Von Thea arrangierte Blind Dates mit den sterblichen Überresten verlassener Ehemänner oder Single-Kumpels von Bernd? Bei dem Gedanken stieß mir der Omega auf. Nein, das konnte so nicht weitergehen. Eigentlich war meine Devise bis dato: Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann, warte ich lieber ab, bis ich bekomme, was ich auch wirklich will. Vielleicht sollte ich mein Mantra noch mal überdenken? Wenn das Schicksal mir einen Bademeister mit Geiernase und zu kleinem Mund präsentierte, vielleicht sollte ich nicht wählerisch sein und zuschlagen. Ich war schließlich auch nicht mehr die Jüngste. Ich zählte dreißig Lenze, war für mein Alter durchaus gut gebaut, was nicht zuletzt dem Umstand geschuldet war, dass ich fast jeden Morgen meiner Joggingrunde frönte. Gut, ich wohnte übergangsweise in einem Wohnwagen, der aber immerhin mit so einigem ausgestattet war, was das Anti-Spießer-Herz begehrte: zwei Herdplatten, ein kleiner Kühlschrank, eine Dusche, Toilette und eine elektrische Heizung. Das Bett war zwar nicht besonders bequem, aber da dies ja nur für einen bestimmten Zeitraum von Bedeutung war, war mir auch das gleichgültig. Alles in allem war das meiner Meinung nach mindestens genauso gut wie eine Einzimmerwohnung. Ich war Single, wobei das Wort an sich schon hässlich anmutete, aber immer noch besser war, als die Attribute ,Einsam‘ und ,Allein‘.
    In letzter Zeit kam es mir immer häufiger in den Sinn, die Initia tive zu ergreifen und mich von neuem intensiver dem starken Geschlecht zuzuwenden. Auch weil Thea und Steffi mich ständig drängten, etwas in dieser Hinsicht zu unternehmen.
    Abgesehen davon, dass Steffi mich häufig in zwielichtige Etablissements mit zweifelhaftem Ruf verschleppte, besuchte ich zwei Mal wöchentlich das
    Plaza, ein Fitnessstudio ziemlich in der Nähe meiner derzeitigen Behausung. Sonntags trainierte ich auf dem Stepper meine Ausdauer, was der Grund dafür war, dass sich gleichzeitig mein Hintern von Kürbis in Apfel verwandelte und mittwochs besuchte ich den Pilates-Kurs, welchem ich zu verdanken hatte, dass meine aufkeimende Zellulitis bald der Vergangenheit angehörte. Und da schob sich einmal mehr dieser eine Typ vor mein geistiges Auge. Ich wusste weder seinen Namen, sein Alter, seinen Familienstand, noch seine geschlechtliche Orientierung. Vielleicht war er ja Single so wie ich, aber er konnte genauso gut auch alles andere sein: Serienmörder, Stalker, Bigamist, Lack- und Lederfetischist oder auch der Weihnachtsmann, verkleidet als Fitnessguru. Nur eine Hoffnung trug ich in mir. Ich hoffte, dass er weder Spießer noch Zahnarzt war. In jedem Fall machte er mir den Eindruck eines Alpha-Männchens mit dem Astralkörper eines Adonis, wunderschön, markant und muskulös. Aber wahrscheinlich war ich nur komplett überspitzt, und zwar in jedweder Hinsicht. Was anderthalb Jahre Sexabstinenz aus einer jungen Frau machen konnten, war schlichtweg anstößig. Ich musste mir selbst eingestehen, dass ich nun schon des Öfteren von diesem Mann fantasiert hatte. Ich fühlte mich allmählich genötigt, mir endlich etwas Reales zu suchen, etwas Dingfestes (Genau!), bevor für mich als frigide Jungfer zölibatär ehe- und kinderlos der Vorhang fiel.
    Dieser Typ, Mister Sexy, wie ich ihn insgeheim nannte, leitete jeden Sonntag den Selbstverteidigungskursus im Plaza. Und bevor er das tat, trainierte er selbst äußerst konzentriert seinen eindrucksvollen Körper. Er schwitzte an seinen Eisenstangen und ich bei seinem bloßen Anblick. Wenn sich zufällig unsere Blicke trafen, wechselte meine Gesichtsfarbe blöderweise prompt von dezent lüstern auf übertrieben dunkelorange und mein Herz pochte derartig laut, dass er wahrscheinlich annahm, im Nebengebäude würde man mit Presslufthämmern hantieren. Jedoch ließ ich es mir nicht nehmen, ein offensichtlich lässiges
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