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Zuckermond

Zuckermond

Titel: Zuckermond
Autoren: Astrid Martini
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ich darauf antworten?“ „Das, was du fühlst.“ „Nun, das weiß ich im Moment leider ganz und gar nicht. Aber das ist ja auch kein Wunder…“, sie brach ab, schloss für einen Moment die Augen. „Helena, ich weiß, wie sehr ich dich verletzt habe. Und ich kann dir gar nicht beschreiben, wie unsagbar Leid mir das alles tut. Ich habe dich lieben gelernt. Ja, Helena, ich habe erst nachdem du fort warst gespürt, dass ich dich von ganzem Herzen liebe. Ohne dich ist mein Leben leer, denn du bist eine unglaubliche Bereicherung für mich und mein Dasein.“ Er machte eine Pause und atmete tief durch. „Leider habe ich das erst ziemlich spät erkannt. Ich hoffe, nicht zu spät. Ich bitte dich hiermit aus vollstem Herzen um Verzeihung. Gibst du mir eine Chance?“ Liebe? Er spricht von Liebe? Ich fass’ es nicht! Leonard, der freiheitsliebende Charmeur, Callboy und Stripper hat sich in mich verliebt. Das ist das, was ich mir in den letzten Wochen von Herzen gewünscht habe. Das ist einfach alles, was ich mir jemals wünschen könnte. Endlich! Helena hätte gerne etwas gesagt, aber sie brachte kein Wort über die Lippen. Ihre Augen allerdings strahlten und gaben Leonard deutlich zu verstehen, wie froh seine Worte sie machten. Er lächelte sie zärtlich an und zaghaft erwiderte sie sein Lächeln. „Sie dürfen jetzt die Sicherheitsgurte lösen“, erklärte die Stewardess. Leonard nickte der Stewardess zu, die ihnen einen Drink angeboten hatte. „Champagner bitte.“ An Helena gewandt fuhr er mit schelmischem Grinsen fort, „darf ich dich mal fragen, was wir überhaupt in diesem Flieger machen? Ich liebe dich, du liebst mich. Wieso sind wir dann in der Luft?“ „Weil du so lange gebraucht hast, um dir über deine Gefühle klar zu werden, du Idiot!“ „Das habe ich. Oh ja! Aber nun bin ich mir mehr als sicher. Ich liebe dich und könnte allein beim Gedanken verrückt werden, dass du an einem Ort bist, an dem ich dich nicht jederzeit erreichen kann. Dass dich irgendwann ein anderer Mann berührt.“ Er blickte sie liebevoll an und Helena lächelte glücklich. „Helena, wirst du mir versprechen, mir eine ehrliche Antwort zu geben, wenn ich dich jetzt etwas frage?“ „Ich verspreche es.“ „Ich liebe dich und möchte, dass du bei mir bleibst, aber nur, wenn du dir ganz sicher bist, dass du diese Entscheidung nicht bereuen wirst.“ „Ach, Leonard. Das Einzige, was ich jemals bereuen würde, ist, wenn ich von dir fortgehen würde, obwohl ich doch mit dir zusammen sein könnte.“ „Ich weiß, dass du mich liebst und bin auch unendlich froh darüber, aber bist du dir wirklich ganz sicher, dass du diesen Job nicht doch haben willst? Er ist eine Gelegenheit, die vielleicht nie mehr wiederkommt!“ „Ich will dich und sonst gar nichts. Das musst du mir einfach glauben. Ich möchte mit dir zusammen sein. Außerdem bist du meine beste Inspiration. Na, überzeugt?“ „Und du wirst mir nicht beim erstbesten Streit, der ja durchaus vorkommen kann, vorwerfen, dass ich deiner Karriere im Weg gestanden hätte?“ „Bestimmt nicht!“ „Okay. Dann bin ich beruhigt und schlage vor, dass wir uns nach der Landung ein gutes Hotel in Rom suchen. Wir telefonieren deiner Auftraggeberin ab, machen uns noch ein paar schöne Tage in Rom und fliegen dann zurück nach Frankfurt. Na, wie hört sich das an?“ „Himmlisch!“ Helena strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Augen leuchteten und vertrauensvoll legte sie ihren Kopf an seine Schulter.
    ***
    Verschlafen öffnete Helena die Augen. Zunächst wusste sie nicht, wo sie sich befand. Ihr Blick blieb an dem großen Fenster gegenüber von ihrem Bett hängen und sie bemerkte, dass es draußen noch dunkel war.
    Und dann erinnerte sie sich. Sie befand sich in Rom. Aber nicht – wie geplant – allein, sondern mit Leonard. Langsam wandte sie den Kopf zur anderen Seite. Leonard schien ihren Blick zu spüren, denn er wurde wach, streckte sich und lächelte sie glücklich an. Seine grünen Augen strahlten. Sanft strich er eine Haarsträhne aus Helenas Gesicht. „Gut geschlafen, Engelchen?“
    Helena hob die Hand und streichelte zart sein Gesicht. „Und wie. Du auch?“ „Auf jeden Fall. Und weißt du was? Ich liebe dich!“ „Dies hätten wir damit geklärt“, sagte sie betont forsch und zwinkerte ihm keck zu. „Also
    kann ich nun weiterschlafen? Oder hast du mir noch mehr zu sagen?“
    Leonard lachte amüsiert auf. „Warum habe ich bloß das Gefühl, dass du gerade ein wenig
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