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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde
Autoren: Colleen McCullough
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Lancelot Sterling hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, als ich der Buchhaltung einen Besuch abgestattet habe. Ein verkrüppelter Zwerg mit Namen Joshua Butler. Ich gebe zu, ich war dort mit dem Gedanken, Sterling könnte mein Werkzeug sein, aber er dreht sein Fähnchen zu sehr nach dem Wind. Abschaum! Als Joshua Butler Feierabend hatte, habe ich in meinem Maserati gewartet und angeboten, ihn nach Hause zu bringen. Er war begeistert. Es endete damit, dass ich ihn mit nach Hause genommen und ihn zum Abendessen eingeladen habe. Strawinsky hat uns bedient und mir zugestimmt, dass er für unsere Zwecke perfekt geeignet sei. Am Ende des Abends war Butler so bezaubert, er hätte alles für mich getan. Und dabei hatte ich gar nichts erwähnt. Ich habe einfach nur einen Blick in seine ekelhaften Fantasien geworfen. Er wird hervorragende Arbeit leisten, obwohl Strawinsky – in dieser Hinsicht etwas abgehärteter – den Großteil der psychischen Erforschungen übernehmen muss.«
     
    Unter Smiths kaltblütigen Planungen lagen Anflüge von – Mitleid? Carmine war sich nicht sicher, ob es das richtige Wort war. Aber er schien Mitleid mit zweien der Opfer zu haben, Beatrice Egmont und Cathy Cartwright. Schließlich entschied sich Carmine, dass Smith sie als ehrbare Damen schätzte, die den Tod eigentlich nicht verdient hatten. Also sollten sie zumindest schnell und schmerzfrei sterben.
     
    Evan Pugh, stellte Carmine fest, sollte eigentlich eine Dosis des KGB-Pulvers bekommen und daran sterben. Ganz und gar kein schöner Tod, aber nicht das schreckliche Ende, das er bekommen hatte. Er wäre im Krankenhaus gelandet, bis zumAnschlag mit Drogen vollgepumpt und hätte bei weitem nicht so gelitten, wie er in der Bärenfalle gelitten hatte.
     
    Auch für die drei schwarzen Kellner gab es einen Eintrag.
    »Die Kellner werden auch sterben müssen. Interessant, dass die weißen Amerikaner trotz ihres ganzen Geschwätzes immer noch schwarze Amerikaner als Dienstboten benutzen. Und auch ihre Huren – siehe Dee-Dee. Strawinsky wird Todesschützen von außerhalb organisieren – drei, einen für jeden. Mir gefällt die Idee von drei verschiedenen Waffen, alle in Amerika hergestellt. Mit Schalldämpfern – wie im Kino. Strawinsky findet, ich gehe etwas zu weit, aber die Entscheidungen sind nicht Strawinskys, sondern meine.
Mir ist langweilig!
Diese amerikanischen Dummköpfe können mich sowieso nicht fangen, also was soll’s?«
    Himmel, du hochmütiger Bastard! Dir ist langweilig. Du Armer.
     
    Am neunundzwanzigsten März schrieb Smith: »Und zu denken, dass die Gefahr vorüber sei. Jetzt stelle ich fest, sie ist es nicht. Wie stimulierend! Ich bin hellwach. Nun, Mr. Evan Pugh, die Quasselstrippe wird dich anders umbringen, als ursprünglich geplant. Wir werden die Bärenfalle benutzen, und Strawinsky wird sich als Joshua Butler ausgeben. Die Vorbereitungen sind bereits abgeschlossen. Ich habe schon lange geahnt, dass Mr. Evan Pugh der Erpresser sein würde, also wurden die Löcher für die Schrauben, eine Nummer zu klein und ohne Gewinde, schon erweitert. Strawinsky hat die passenden Werkzeuge, einen starken rechten Arm und ist ausreichend groß. Du sollst dein Geldbündel haben – und du bekommst den schmerzvollsten Tod. Quasselstrippe. So amerikanisch. Auch die Bärenfalle kommt aus Amerika.«
     
    Der Eintrag vom vierten April betraf Desmond Skeps.
    »Endlich bist du tot, Desmond Skeps, mit deinem ständigen Jammern um Philomena. Eine feine Frau, für eine Amerikanerin.
    Ich habe es genossen, ihn sterben zu sehen! Ich verachte Männer, die sexuelles Vergnügen aus dem Leiden anderer ziehen, aber ich gebe zu, dass ich beim Anblick von Desmond Skeps – festgebunden wie ein Truthahn an Thanksgiving – eine Erektion hatte. Ich habe mit ihm gespielt, ich und mein winziger Lötkolben. Wie er versuchte zu schreien! Aber seine Stimmbänder spielten nicht mit. Nur heiseres Jaulen. Das Ammoniak in seinen Venen schmerzte so richtig, aber das Drano am Ende war inspirierend. Was für eine Art zu sterben! Ich habe jede Minute genossen. Von dem Moment an, als er mir sagte, er hätte Erica als Vormund des jungen Desmond eingesetzt, war er nutzlos. Er war so verliebt in ihren Scharfsinn, hat nie gewusst, dass der Scharfsinn meiner war. Bye-Bye, Desmond!«
     
    Über Ericas Tod hatte Smith nicht viel zu sagen; es war offensichtlich nicht notwendig für ihn, sich an ihrem Leid zu ergötzen.
    »Strawinsky hat der Hexe die Arme und Beine
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