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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig
Autoren: K. H. Scheer
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Nang-Tai, der zu­künf­ti­ge Dik­ta­tor der Er­de, auf Pos­ten war. Ma­jor Lobral über­nahm wie­der das Kom­man­do an Bord. Bei ihm blieb der grö­ße­re Teil der Be­sat­zung. Auch Ki­ny Ed­wards, die Te­le­pa­thin, blieb in dem Mars­schiff. Ihr fiel die Auf­ga­be zu, auf te­le­pa­thi­schem We­ge mit uns in Ver­bin­dung zu blei­ben und uns über al­le be­mer­kens­wer­ten Vor­gän­ge au­ßer­halb der Mar­s­stadt zu un­ter­rich­ten. Man konn­te nie wis­sen, was die So­gh­mo­ler als nächs­tes un­ter­neh­men wür­den. Sie wa­ren auf ge­fähr­li­che Art un­be­re­chen­bar.
    Im In­nern des Mon­des blieb zu­nächst »mein Team«, das aus Han­ni­bal, mir, Al­li­son und Nis­hi­mu­ra be­stand. Un­se­re Es­kor­te be­stand aus acht Mann GWA un­ter Lis­ter­mans Be­fehl. Hin­zu ka­men – auf ei­ge­nes Bit­ten hin – Gra­ham May­koft, der Ab­trün­ni­ge, und Reg Stea­mers, der GWA-Psy­cho­lo­gist, der die letz­ten Ge­heim­nis­se des Uni­ver­sums durch ei­ne von ihm selbst ent­wi­ckel­te Pa­rap­si-Men­gen­leh­re zu ent­rät­seln such­te.
    Un­se­re per­sön­li­che Aus­stat­tung be­stand zu­nächst ein­mal aus Raum­an­zü­gen, die nach den letz­ten Er­kennt­nis­sen der mar­sia­ni­schen Tech­no­lo­gie ver­bes­sert wor­den wa­ren und sich von den für uns zu en­gen Ori­gi­nal­mon­tu­ren der Mar­sia­ner nicht mehr un­ter­schie­den. Je­der von uns war mit ei­nem ei­gens für den Ein­satz bei der GWA ent­wi­ckel­ten Ra­ke­ten­ka­ra­bi­ner be­waff­net, ei­nem kurz­läu­fi­gen, un­heim­lich hand­li­chen Ding, das un­ter an­de­rem klein­ka­lib­ri­ge Ther­mo­ni­tal­ra­ke­ten ver­schoß. »Mein Team« ver­füg­te au­ßer­dem über Mar­ss­trah­ler, Waf­fen von der Grö­ße ei­ner mitt­le­ren ter­ra­ni­schen Pis­to­le, die hoch­ener­ge­ti­sche Strah­len­bün­del ver­schos­sen. Han­ni­bal und ich wa­ren die ein­zi­gen, die Ge­rä­te zur Er­zeu­gung ei­nes In­di­vi­du­al-Schutz­schirms be­sa­ßen. Bei der Ak­ti­vie­rung ge­ne­rier­ten die­se raf­fi­nier­ten klei­nen Ma­schi­nen, die et­wa die Grö­ße ei­ner Kin­der­faust be­sa­ßen und von uns auf der Brust ge­tra­gen wur­den, einen Feld­schirm, der den Kör­per des Trä­gers ge­gen ma­te­ri­el­le und ener­ge­ti­sche Ein­wir­kung von au­ßen schütz­te. Das Pri­ckeln­de an der Sa­che war, daß wir die Gren­zen der Be­last­bar­keit der Schutz­schirm­ge­ne­ra­to­ren noch nicht kann­ten. Die bei­den Ge­rä­te, die Han­ni­bal und ich tru­gen, wa­ren die ein­zi­gen, die wir bis­her in un­se­ren Be­sitz hat­ten brin­gen kön­nen. Ich fühl­te mich je­des­mal, wenn ich das Ge­rät an­leg­te, ein we­nig schä­big den an­dern ge­gen­über, und ich wuß­te, daß es Han­ni­bal ähn­lich er­ging. Aber was soll­ten wir tun? Wir bei­den wa­ren die ein­zi­gen, die Mar­s­quo­ten­be­rech­ti­gung be­sa­ßen. Fie­len wir aus, wa­ren un­se­re Be­glei­ter ver­lo­ren, denn ZON­TA wür­de sie kei­ne Se­kun­de län­ger in dem von ihm kon­trol­lier­ten Ge­biet dul­den. Al­so muß­ten Han­ni­bal und ich be­son­ders wirk­sam ge­schützt wer­den, und einen wirk­sa­me­ren Schutz als die In­di­vi­du­al­schirm-Ge­ne­ra­to­ren gab es vor­läu­fig noch nicht.
    Au­ßer mit Waf­fen und al­ler­hand tech­ni­schem Ge­rät wa­ren wir auch mit Pro­vi­ant aus­ge­stat­tet. Nie­mand wag­te zu schät­zen, wie lan­ge wir uns im In­nern der al­ten Mar­s­stadt wür­den auf­hal­ten müs­sen. Die Su­che nach dem Su­per­ko­da­tor, den wir ir­gend­wo in die­sen weit­läu­fi­gen Räu­men ver­mu­te­ten, konn­te sich Ta­ge, wenn nicht so­gar Wo­chen hin­zie­hen.
    »Na, wie geht es dem be­dingt Erb­be­rech­tig­ten?« hör­te ich ei­ne spöt­ti­sche Stim­me in mei­nem Helm­emp­fän­ger.
    Ich wand­te mich um. Han­ni­bal stand ne­ben mir und grins­te über sein ver­schrum­pel­tes Ge­sicht.
    »Du glaubst wohl, du hät­test die Sa­che bes­ser ma­chen kön­nen, wie?« ant­wor­te­te ich.
    »Mir gibt man ja nie ei­ne Chan­ce«, maul­te der Klei­ne. »Na­tür­lich hät­te ich mich bes­ser an­ge­stellt als du. Mich hät­te ZON­TA nicht mit der be­ding­ten An­er­ken­nung ab­ge­speist!«
    Ich zog
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