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Zombies auf dem Roten Platz

Zombies auf dem Roten Platz

Titel: Zombies auf dem Roten Platz
Autoren: Jason Dark
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Zähne geklemmt, da er beide Hände brauchte, um sich voranzubewegen. Zitternd, keuchend, fast am Ende, so konnte man seinen Zustand bezeichnen. Er gab nicht auf.
    Meter für Meter näherte er sich der Steuerzentrale, von der er sich die große Rettung versprach.
    Da er am Boden lag sah er die Zombies nicht. Dafür hörte er ihre Schritte.
    Auf dem Metall wurde jeder Tritt weitergeleitet, und das Hämmern kam ihm vor wie ein Trommelschlag bei einer militärisch exakt durchgeführten Exekution.
    Sie wollten ihn, sie würden ihn bekommen.
    Verdammt, wie lang war dieser Steg denn noch?
    Die Bewegungen wurden langsam. Mit jedem Voranschieben verlor er mehr Kraft. Ströme aus Schweiß rannen über sein Gesicht, und er vernahm wieder die Stimme seines Feindes Karras.
    Der hetzte die Zombies auf, trieb sie an, damit sie das Opfer so in die Enge trieben, daß es nicht mehr entkommen konnte. Dann würde er seine Rache genießen können und dem anderen all das zurückzahlen, was er selbst durchgemacht hatte. Nur würde es diesmal mit dem Tod des einen Kontrahenten enden.
    »Nein, Hundesohn!« keuchte der Russe. »Du hast dich verrechnet. Du wirst mich nicht als eines deiner widerlichen Geschöpfe erleben. Du nicht. Den Triumph gönne ich dir nicht. Da hast du dich vertan. Nicht mit mir, Karras.«
    Und er kroch weiter.
    Die Distanz schmolz zusammen, trotz der Kraftlosigkeit, die den Mann überfallen hatte. Und irgendwann einmal, Zeit war für ihn bedeutungslos geworden, hatte er auch die Tür erreicht.
    Seine Hand klatschte dagegen.
    Er schrie vor Freude auf. Jetzt war er da, und beim nächstenmal drückte er mit beiden Handflächen gegen die untere Hälfte der Tür, um sie nach innen zu schieben.
    Es klappte nicht.
    Die Tür war verschlossen.
    »Neiinnnn!« Es war ein Aufschrei. Eine Reaktion der schrecklichen Enttäuschung. Er konnte es nicht fassen. Jetzt hatte er sein Ziel erreicht und war dennoch verloren.
    Die Zombies kamen.
    Sie hatten den Punkt schon vor ihm erreicht und eiskalt abgewartet. Als sich der Russe umdrehte und in eine sitzende Stellung stemmte, wobei er sich umschaute, sah er die Gesichter von einem halben Dutzend der schrecklichen Gestalten.
    Er konnte nicht jedes einzelne Gesicht in sich aufnehmen. Sie sahen zwar verschieden aus, doch irgendwie waren sie alle gleich. Über andere Stege hatten sie den Weg zu ihm gefunden und ihn nun so eingekreist, daß er nicht mehr entkommen konnte.
    Auch das Wesen befand sich darunter, das er mit einer Kugel aus der Pistole erwischt hatte.
    Es lebte.
    Besaß nur eine schreckliche Wunde, die ihm nichts ausmachte. Nein, man mußte sie schon anders treffen. Punktgenau!
    Auf einmal begann er zu lachen. Ja, der Russe lachte. Es war wahrhaftig kein Galgenhumor, sondern eine Reaktion der bittersten Verzweiflung. Keine Chance mehr.
    Und die Zombies setzten sich in Bewegung. Sie nahmen nicht einmal ihre Waffen, sondern streckten die Arme aus, spreizten die Finger, um nach ihrem Opfer zu greifen.
    Denn in der Hölle war noch viel Platz!
    Wladimir Golenkow zitterte. Er schaute sie an. In der rechten Hand hielt er die Pistole. Für einen Moment richtete er die Mündung auf dem ihm am nächsten stehenden Zombie.
    Dann drehte er den Arm und mit ihm die Waffe.
    Jetzt wies das dunkle Loch der Mündung genau auf seine Schläfe…
    ***
    Wir fuhren nach unten!
    Aufzüge haben eine besondere Art und Weise an sich. Ich habe manchmal das Gefühl, als wären sie ein lebender Käfig der sich an der Angst oder der Freude der Menschen weidete, die sich von ihm tragen ließen. Dem einen führen sie zu schnell, dem anderen zu langsam. Es kam stets darauf an, was diejenige Person vorhatte.
    Uns fuhr er viel zu langsam.
    Er schien uns ärgern zu wollen, zu verhöhnen, um uns gleichzeitig seine Macht zu zeigen.
    Ihr habt mich benutzt, jetzt müßt ihr auch mit mir fertig werden!
    Aus Glas bestanden die Wände. Sie ermöglichten eine freie Sicht. Und wir sahen das Drama, denn wir konnten den Blick einfach nicht abwenden.
    Ein Mensch kämpfte ums Überleben.
    Es war unser russischer Begleiter Wladimir Golenkow. Er kämpfte, obwohl er keine Chance hatte, denn seine Gegner waren in der Überzahl. Die lebenden Leichen würden ihn nicht entkommen lassen. Dafür sorgte unter anderem eine Gestalt in der grotesk wirkenden Kleidung eines Operettenfürsten.
    Das mußte der Zirkusdirektor sein, dieser Masory!
    Er hatte sich erhoben, zeigte sich jedoch noch ziemlich wacklig auf den Füßen, da ihn zuvor ein Schlag
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