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Zoe und der mächtige Tycoon

Zoe und der mächtige Tycoon

Titel: Zoe und der mächtige Tycoon
Autoren: KATE HEWITT
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ihn schließlich ausgelöscht hat?“
    Verstimmt über ihren sarkastischen Ton kniff Max die dunklen Brauen zusammen. „Die Praxis!“, sagte er knapp. „Wie du selbst siehst, kann ich schon jetzt weder kochen noch allein für mich sorgen und eines Tages …“
    „Bist du vielleicht blind, Max, aber nicht hilflos. Ich kann auch längst nicht alles. Zum Beispiel kochen.“
    „Hör auf, das Ganze zu bagatellisieren!“, fuhr er sie an. „Du siehst dich vielleicht schon als eine Art gütige Florence Nightingale. Aber bist du auch darauf vorbereitet, ein derart reduziertes Dasein zu führen, wie es mir bevorsteht?“
    „Was soll das heißen? Willst du dich selbst vom gesellschaftlichen Leben ausschließen und irgendein sammelwütiger Sonderling werden, nur weil du nicht sehen kannst?“
    „Hör sofort auf!“
    „Hör du auf! Vor allem mit diesem verdammten Selbstmitleid. Ich kenne die Anzeichen aus eigener Erfahrung, aber ich habe einen neuen Weg eingeschlagen. Und du könntest das auch, wenn du nur wolltest.“
    „Für mich ist es eine Frage der Ehre“, sagte er gepresst. „Ich habe meine Kameraden … und ganz besonders Diane …“
    „Hör endlich auf, eine einzelne Episode in deinem Leben, die zudem schon so lange zurückliegt, heute noch zum Maßstab deines Handelns zu machen. Verbau dir damit nicht deine Zukunft, Max. Unsere Zukunft !“
    „Wir haben keine Zukunft.“
    Am liebsten hätte Zoe laut aufgekreischt. Stattdessen erhob sie sich etwas unbeholfen vom kühlen Sand. „Eine letzte Frage, Max …“ Ihre Stimme klirrte wie Glas. „Liebst du mich?“
    Er sagte keinen Ton. Aber das hatte sie auch nicht wirklich erwartet.
    Zoe wandte sich ab und ging zurück zum Haus, weg von Max. Sie hatte es noch nicht erreicht, als sie seine Antwort hörte.
    „Ja.“
    Max blieb auf dem kalten Sand sitzen, bis die Sonne aufging. In einer Sekunde fühlte er sich leer und völlig erloschen, dann wieder hin und hergerissen zwischen Wut, Trauer, Schmerz und einem ungeheuren Schuldgefühl. Diesmal aber Zoe gegenüber. Hatte sie nicht recht, wenn sie ihm Selbstmitleid vorwarf?
    Er hasste dieses Gefühl, das ihn in den Klauen hielt, seit er die vernichtende Diagnose kannte. War es tatsächlich keine Sache der Ehre, wie er eben noch behauptet hatte, sondern einfach nur Angst und Schwäche?
    Zoe sah Max nicht wieder.
    Lang ausgestreckt auf ihrem Bett liegend, beobachtete sie, wie der Morgen graute und die Sonne aufging. Als die ersten Strahlen ihre Nase kitzelten, stand sie auf. Vielleicht hatte sie sogar geschlafen. Sie wusste es nicht.
    Nachdem sie ihren Koffer gepackt hatte, rief sie den Taxi-Service an und ließ sich nach East Hampton fahren. Dort stieg sie in einen Bus voller sonnenverbrannter Wochenendurlauber, die alle das gleiche Ziel hatten wie sie: New Yorks Grand Central .
    Vom Bahnhof aus brachte ein weiteres Taxi sie direkt zum Balfour-Penthouse, wo die völlig aufgelöste Lila sie empfing.
    „Da sind Sie ja endlich wieder“, rief sie. Ihr rundes Gesicht unter dem wohlfrisierten grauen Schopf wirkte erleichtert und missbilligend zugleich. „Wo waren Sie?“, fragte sie dann mit mütterlicher Strenge.
    „Ich habe das Wochenende in den Hamptons verbracht.“
    Bin ich wirklich nur drei Tage weg gewesen? Wie seltsam! Sie fühlte sich völlig verändert … so erwachsen, als wären inzwischen Jahre vergangen.
    „Ich glaube, ich nehme ein schönes heißes Bad, und danach schlafe ich mich mal gründlich aus“, informierte sie Lila mit freundlichem Lächeln.
    Die Haushälterin nickte und wandte sich zum Gehen. Doch dann fiel ihr etwas ein. „Ehe ich es vergesse … ein Mann hat angerufen und nach Ihnen gefragt.“
    „Ein Mann? Wie heißt er?“
    „Steht alles da drauf.“ Lila händigte ihr einen Notizzettel aus. „Sie sollen möglichst schnell zurückrufen.“
    Befremdet las Zoe die Nachricht. Ich würde Sie gern noch einmal treffen , stand da. Bitte rufen Sie mich baldmöglichst unter folgender Nummer an …
    Zoe ging ins Wohnzimmer, trat ans Fenster und schaute auf den Central Park. Unterschrieben war die Nachricht mit T. Anderson . Was wollte ihr Vater von ihr? Bereute er seinen scharfen Ton oder dass er sie einfach rausgeworfen hatte? Sollte es tatsächlich einen Mann in ihrem Leben geben, dem es leid tat, sie zurückgewiesen zu haben? Wenn es Max gewesen wäre …
    Sie riss sich zusammen und ging zum Telefon.
    Unter der angegebenen Nummer meldete sich sein Büro. Wahrscheinlich sprach sie mit
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