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Zoe und der mächtige Tycoon

Zoe und der mächtige Tycoon

Titel: Zoe und der mächtige Tycoon
Autoren: KATE HEWITT
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derselben auf Hochglanz polierten Sekretärin wie beim letzten Mal, nur dass diese heute viel zuvorkommender klang.
    „Mr Anderson erwartet Sie morgen Nachmittag um vier im Collegiate Club in der Fifth Avenue“, teilte sie Zoe nach einer kurzen Rückfrage mit. „Wissen Sie, wo das ist?“
    „Nein, aber ich kann ja fragen.“ Damit legte Zoe auf.
    Als sie am nächsten Tag pünktlich vor der angegebenen Adresse stand, klopfte ihr Herz nur ein ganz bisschen schneller als gewöhnlich. Der Collegiate Club war in einem alten Gebäude mit einer üppig verzierten Fassade im italienischen Stil beheimatet. Drinnen war alles mit dunklen Holzpaneelen versehen und mit ausgesuchten Antiquitäten bestückt.
    Zoe fand ihren Vater in der Bibliothek. Er saß in einem Brokatsessel, balancierte eine Lesebrille auf der Nase und schien in die Tageszeitung vertieft zu sein. Als seine Tochter von einem schweigsamen Pagen hereingeführt wurde, schaute er auf und legte die Zeitung zusammen.
    Wie immer Zoe sich diese zweite Begegnung mit ihrem leiblichen Vater ausgemalt haben mochte, sie verlief anders, als beide es erwartet hatten.
    „Hallo“, sagte sie abwartend.
    Thomas Anderson neigte leicht den Kopf. „Ich habe uns Tee bestellt.“
    „Danke.“ Sie setzte sich ihm gegenüber und faltete die Hände im Schoß.
    „Ich wollte mich für … meinen Ton bei unserer ersten Begegnung entschuldigen.“ Seine Stimme klang kultiviert und beherrscht. „Ich gestehe, ich war zunächst schockiert. Ich dachte … ich hoffte wirklich, ein Zufall hätte Sie … hätte dich zu mir geführt. Ich wusste nichts von den Zeitungsberichten.“
    „Nein?“
    „Nein, aber seitdem habe ich natürlich mehrere Artikel gelesen, und es tut mir wirklich leid, um deinetwillen. Aber du musst verstehen …“
    Als Zoe den Kopf hob, war jeder Funke Hoffnung, den sie bis dahin vielleicht noch gehegt haben mochte, aus ihrem Blick verschwunden. „Ich muss was verstehen?“
    Zum ersten Mal zeigte Thomas Anderson so etwas wie Unsicherheit.
    „Ich … ah, da kommt der Tee!“, unterbrach er sich erleichtert. „Möchtest du einschenken?“
    „Nein. Warum hast du mich hergebeten?“
    Ihr Vater räusperte sich umständlich und wartete, bis der stumme Page ihnen den Tee serviert und sich zurückgezogen hatte. „Ich wollte dir erklären …“
    „Was erklären?“, drängte Zoe, da er sich immer noch wand.
    „So sehr ich auch bedaure, was damals geschehen ist, die Situation ist … untragbar.“
    „Untragbar?“
    „Ja.“ Nervös lockerte er seinen Hemdkragen. „Ich habe eine Frau und Kinder.“
    „Ich weiß. Ihr Foto steht auf deinem Schreibtisch im Büro. Drei Kinder. Vier, mit mir.“
    Schlagartig verhärtete sich Thomas Andersons Miene. Ohne ein weiteres Wort zog er ein offiziell aussehendes Dokument hervor und händigte es ihr aus. „Ich möchte, dass du das unterschreibst.“
    Mit flüchtigem Blick überflog Zoe, was wie ein Vertrag aussah. Wenn sie ihn richtig interpretierte, musste sie sich nur verpflichten, jede wie auch immer geartete Verbindung zwischen ihnen zu leugnen, um in den Besitz von zwei Millionen Dollar zu gelangen.
    „Hast du das Gefühl, ich brauche Geld?“, fragte sie ruhig.
    „Keine Ahnung. Da sich herausgestellt hat, dass du keine echte Balfour bist …“
    „Habe ich auch keinen Anspruch auf ihr Geld. Verstehe.“ Sie gab den Vertrag zurück und stand auf. „Tut mir leid, aber so verlockend dir dein großzügiges Angebot auch vorgekommen sein mag, als du dieses … Schriftstück aufgesetzt hast, ich fürchte, ich muss ablehnen. Aber ich danke dir für den Beweis, dass es tatsächlich keine Rolle spielt, wessen Blut durch meine Adern fließt.“
    „Zoe!“ Es war das erste Mal, dass er sie mit ihrem Namen ansprach.
    Sie wandte den Kopf, um ihrem Erzeuger ein letztes Mal in die Augen zu schauen, die ihren so sehr glichen. „Kein Angst, du brauchst keine weitere Drohung auszusprechen. Ich werde auch so zukünftig jede Verbindung zu dir leugnen. Leb wohl, ich möchte endlich zu meiner Familie zurückkehren, die mich mein Leben lang geliebt und unterstützt hat. Und zu meinem richtigen Vater.“

10. KAPITEL
    Gleich am nächsten Tag flog Zoe zurück nach England. Zurück nach Hause, denn das war Balfour Manor ein Leben lang für sie gewesen und würde es immer bleiben. So sehr sie auch dagegen angekämpft hatte … aus Schmerz und Angst vor Ablehnung – ähnlich wie Max.
    Doch sie hatte sich ihren Dämonen gestellt, sie bekämpft und
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