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Zitronen im Mondschein

Zitronen im Mondschein

Titel: Zitronen im Mondschein
Autoren: Mayer Gina
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da war.
     
    Danke all denen, die meine Bücher mit Leben erfüllen, weil sie mein Leben ausmachen: Ida, Paul und Ralf Kretschel, meinen Eltern und meinen Geschwistern Ansgar und Ruth Mayer.
    Ich danke Silke Bayer, Ingeborg Cordes, Sibylle Pietrek und Conny Possin, die das Manuskript vor allen anderen gelesen haben, Marcel Reginatto für seine zahllosen Anmerkungen und Anregungen und für sein inspirierendes Roman-Fragment »The Monogram in the Stars«, Magdalena Bühler für die professionelle Drogenberatung, Silvia Prange für die Übersetzungen ins Düsseldorfer Platt und für ihre Zuversicht, dass alles gut wird.
    Vielen Dank auch all den Buchhändlern, die mich in den letzten Jahren zu Lesungen eingeladen haben, für ihre Begeisterung und ihren Enthusiasmus – trotz aller Hindernisse auf einem schwierigen Markt.
    Und ich danke natürlich vor allem denjenigen, die meine Bücher zu ihren eigenen machen: meinen Leserinnen und Lesern.

Gina Mayer
    »Das Lied meiner Schwester«
    Leseprobe
    Als Orlanda aus der Garderobe trat, stand der Kerl am Ende des Flurs. Er lehnte lässig an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. Büttinger, dachte sie. O nein. Karl Büttinger, der im »Wildwestgirl« den Sheriff gespielt hatte, war hinter Orlanda her wie der Teufel hinter der armen Seele. Als sie neu im Operettenhaus angefangen hatte, war sie geschmeichelt gewesen, dass sich einer der Solisten für sie interessierte. Dabei war Büttinger ein ganz kleines Licht und bekam nur unwichtige Nebenrollen. Dummerweise war sie einmal mit ihm ausgegangen, und während sie sich entsetzlich gelangweilt hatte, hatte er richtig Feuer gefangen und war nun überzeugt, dass sie zusammengehörten. Du, du liegst mir am Herzen, du, du liegst mir im Sinn, sang er ihr zu, wenn sie bei der Probe an ihm vorbeiging. Und als ob das nicht schon peinlich genug wäre, warf er ihr über die Bühne hinweg Kusshände zu, einmal sogar mitten in der Vorstellung.
    Sie holte tief Luft und straffte ihre Schultern wie die Tänzerinnen, bevor sie auf die Bühne gingen. »Heute nicht, Herr Büttinger«, murmelte sie. Nach der heftigen Auseinandersetzung mit Anna hatte sie in der letzten Nacht schlecht geschlafen, und die Vorführung war anstrengend gewesen. Ihre Kraft war aufgebraucht und ihre Geduld auch. Sie würde die Sache nun ein für alle Mal klarstellen und reinen Tisch machen. Lassen Sie mich in Ruhe, Herr Büttinger, würde sie sagen, aus uns beiden wird nichts. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Wie auf ein Stichwort begann ihr Schädel zu dröhnen.
    »Guten Abend, Orlanda«, sagte der Kerl. So eine Frechheit, jetzt nannte er sie sogar schon beim Vornamen.
    »Nun hören Sie mir einmal gut zu«, erwiderte Orlanda, wobei sie die Hände in die Hüften stemmte. Sie sah ihn mit festem Blick an und erkannte, dass es gar nicht Büttinger war.
    »Gerne«, sagte Leopold Ulrich.
    »Was wollen Sie denn hier? Wie kommen Sie überhaupt hinter die Bühne?«
    Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und sah sich verschwörerisch um. »Das ist mein Geheimnis. Aber seien Sie gewiss, ich komme überallhin, wenn ich es will.«
    »Und warum sind Sie hier?«
    »Ich wollte mich erkundigen, ob Ihre Schwester gestern Nacht gut eingeschlafen ist.«
    »Meine Güte, nun lassen Sie doch meine Schwester aus dem Spiel.« Sie versuchte ihrer Stimme einen verächtlichen Klang zu geben, aber gleichzeitig merkte sie, wie ihr das Blut in den Kopf stieg.
    »Man muss sich das nur einmal vorstellen, den ganzen Tag arbeiten Sie im Krankenhaus, abends in der Operette, und nebenher umsorgen Sie noch das arme Waisenkind.« Er schüttelte den Kopf. »Was sind Sie nur für ein fleißiges Mädchen. Ich bin beeindruckt.«
    »Was wollen Sie denn nun von mir? Ich bin müde. Ich will nach Hause.«
    »Wir wollten Sie gerne auf einen Cocktail einladen, aber wenn Sie lieber schlafen möchten …«
    »Wir? Wer ist wir?« Warum fragte sie überhaupt? Warum ließ sie den Kerl nicht einfach stehen?
    »Ich und mein Freund Clemens. Oder soll ich lieber Jonny sagen?«
    Clemens Haupt war hier in Düsseldorf und hatte sich ihre Vorstellung angesehen? Hatte er nichts Besseres zu tun? Immerhin hatte er gestern den großen Durchbruch erzielt. Die Sonntagsausgabe der Düsseldorfer Zeitung hatte ihn heute Morgen als den »neuen Stern am Opernhimmel« bezeichnet. Auch in den überregionalen Blättern sei die Duisburger Aufführung in den höchsten Tönen gelobt worden, hatten die Mädchen vorhin in der Garderobe
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