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Ziemlich verletzlich, ziemlich stark: Wege zu einer solidarischen Gesellschaft (German Edition)

Ziemlich verletzlich, ziemlich stark: Wege zu einer solidarischen Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ziemlich verletzlich, ziemlich stark: Wege zu einer solidarischen Gesellschaft (German Edition)
Autoren: Jean Vanier , Philippe Pozzo di Borgo , de Laurent Cherisey
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der Intensivmedizin überleben in Frankreich jedes Jahr 10.000 Menschen Verkehrs- und Sportunfälle beziehungsweise Hirnschläge. Nachdem sie monatelang im Koma gelegen und eine Behinderung davongetragen haben, ist ihr Leben komplett verändert. Häufig fühlen sie sich orientierungslos, haben keine Arbeit mehr … vor allem aber drohen sie den sozialen Anschluss zu verlieren und zu vereinsamen. Sie stehen vor der schwierigen Frage: »Welchen Sinn kann ich künftig meinem Leben geben?«
     
    Eine innovative Antwort
     
    Der Verein Simon de Cyrène, von behinderten Menschen und ihren Angehörigen ins Leben gerufen, bietet – basierend auf der Überzeugung, dass der Sinn des Lebens in der freiwilligen Beziehung zum anderen liegt – eine innovative Antwort. Wir gründen und betreiben Lebensgemeinschaften, Orte, an denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenwohnen. Um »zu Hause leben zu können, ohne allein zu sein«, verfügt jeder Bewohner über sein eigenes kleines Reich in den großen Wohngemeinschaften in Häusern beziehungsweise Apartments.
     
    »Der Wert eines Menschen lässt sich nicht nur an seiner Tüchtigkeit oder an seinen Leistungen ermessen. Er hat auch viel mit der Fähigkeit zu tun, sich auf andere einzulassen.«
    Arbeitsgruppe »Lebensplanung«
     
    Einen neuen Sinn finden
     
    In diesen Häusern oder Wohnungen entwickelt sich nicht nur eine Gemeinschaft zwischen den Bewohnern mit und ohne Behinderung, sondern auch mit dem Viertel, in dem die Wohngemeinschaft sich befindet, mit der Außenwelt. Wenn wir unsere Angst vor der Verschiedenheit überwinden, wenn wir unsere Schwächen vereinen, dann kann das Leben einen neuen Sinn bekommen und wieder heiter, zärtlich und tiefgründig sein.
     
    »Es ist ein schwerer Schock, plötzlich behindert zu sein. Darauf folgen sehr bald Zurückgezogenheit und Vereinsamung: Das ist am schlimmsten. Bei Simon de Cyrène kann ich mir langsam, Schritt für Schritt, ein neues Dasein aufbauen, kann an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen, mich auf feste Beziehungen einlassen. Für mich ist es wie eine Familie …«
    Jeanne, Bewohnerin seit 2010
     
    »Was mich an dieser Erfahrung am meisten überrascht, sind die Bewohner, sie machen mir Lust, hierzubleiben. Ich fühle mich wohl bei ihnen. Ich mag unsere Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit beruhen, sie hören mir genauso oft zu wie ich ihnen.«
    Annie, Freiwillige (FSJ)
     
    Wenn Sie mehr wissen oder uns unterstützen wollen:
    www.simondecyrene.org

DAS FREIWILLIGE SOZIALE JAHR:
EINE ERFAHRUNG FÜRS LEBEN
     
    Im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahrs bieten die Arche und Simon de Cyrène jungen Erwachsenen die Möglichkeit, mehrere Monate lang das Leben von Männern und Frauen mit Behinderung zu teilen. Die Freiwilligen leben in der Hausgemeinschaft und nehmen am täglichen Leben teil, so dass die behinderten Bewohner sich wirklich »zu Hause« fühlen. Unter Anleitung des Personals helfen sie den behinderten Menschen im Alltag (tägliche Pflichten, Begleitung außerhalb des Hauses, Haushaltsführung …) und stehen diesen zur Seite. Sie nehmen an ihrem täglichen Leben und allen Aktivitäten teil.
     
    Eine fruchtbare Erfahrung für die Bewohner
     
    In den Lebensgemeinschaften spielen die Freiwilligen eine große Rolle, da das Leben der behinderten Menschen aufgrund der gegenseitigen Beziehungen mit ihrer Hilfe eher einem »normalen« Leben ähnelt als einem Leben in einer Einrichtung. Die Bewohner wissen die Energie, Spontaneität, Großzügigkeit und Anteilnahme der großen Mehrzahl dieser jungen Menschen ganz besonders zu schätzen. Ihre Anwesenheit trägt dazu bei, Leben in den Alltag der Menschen mit Behinderung zu bringen, sie sind eine Quelle der Freude, von Vitalität und Dynamik.
     
    Eine grundlegende Erfahrung für die jungen Menschen
     
    Die Freiwilligen lassen sich auf zwischenmenschliche Beziehungen ein, die auf Verschiedenheit und Verletzlichkeit beruhen, und lernen so zu begreifen, was soziale Bindung bedeutet. Sie nehmen die Behinderung auf eine andere Weise wahr und entwickeln eine Sicht der Gesellschaft, die auf Konsens, Verständigung und Verantwortung beruht. Für die jungen Menschen ist es eine Zeit, in der sich ihr Berufswunsch herauskristallisiert und ihre Persönlichkeit sich entwickelt.
    Wer als Freiwilliger zur Arche oder zu Simon de Cyrène kommt, lässt sich auf unerwartete Begegnungen ein, die ihn vielleicht verwandeln werden.
     
    Eine anregende Erfahrung für die
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