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Zieh dich aus, du alte Hippe

Zieh dich aus, du alte Hippe

Titel: Zieh dich aus, du alte Hippe
Autoren: Helge Schneider
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alles, was der Kommissar noch von ihm sieht. Das Schiff gleitet in seich teres Gewässer. Hier muß er Anker werfen. Die Winde singt ihr Lied, als die Kette losgelassen wird. Ein kleines Boot trägt den Kommissar über die Brandung hinweg. Er zieht das kleine Boot auf den Sand und dreht es um. Dann schickt er sich an, die Insel zu untersuchen. So wie die Sonne aufge taucht war, so schnell ist sie auch wieder verschwunden. Ur plötzlich senkt sich eine düstere Stimmung über das unbekannte Eiland. Nur mit einem Messer bewaffnet, dringt der Kommissar in den Urwald ein. Er läuft ein paar Meilen, dann kommt er auf einer höher gelegenen Ebene an einen Abgrund, der einen weiten Blick über eine riesige Talfläche eröffnet. Er steigt mi t dem Messer im Mund hinab. Mit dem Messer schlägt er sich den Weg frei durch die Schlingpflanzen, die wie Tausende von Schlangen von den Bäumen runterhängen. Hier und da wachsen fleischfressende Pflanzen. Mit Mühe kann er einer davon entkommen, sie hatte schon ihren Schlund geöffnet, um ihn zu verspeisen. Sein Popelin Mantel ist in diesem Dschungel keine gute Tarnung. Hell leuchtet er zwischen lauter Grün. Er entschließt sich, den wertvollen Mantel mit Erde einzureiben. Immer tiefer gerät er in den Urwald. Immer schauerlicher wird seine Umgebung. Er erschrickt, als er hinter einer Hecke an einem Baum vorbeikommt, an dem ein Skelett baumelt. Die einzelnen Knochen schlagen einen markerschütternden Rhythmus. Hohl klingt Gebein, ekelhaft die Fratze des Knochen mannes, die ihm grinsend entgegen greint! Die Kopfhaut ist voll von Maden. Sie versuchen, nachdem sie ihre Arbeit getan haben, über den Strick, an dem der Unselige hängt, nach oben zu entkommen. Weiter. Der Kommissar muß weiter, will er noch vor dem Abend am Ziel sein. Groß laden seine Schritte aus, und er hetzt förmlich, wie von einem Taumel getrieben, durch die Flora und Fauna dieser unheimlichen Insel. Da! Eine Riesen schlange wirft sich in Trance aus schwindelnder Höhe hinab, um sich um den Kommissar zu legen und ihn langsam zu erdrücken. Ein, zwei Schnitte mit dem Messer, und der Kom missar ist befreit von dem wirbellosen Getier. Sie soll woan ders ihr Glück versuchen. Der Kommissar ballt seine Hand zur Faust und geht als Sieger aus dem Kampf hervor. Al s er schon den ganzen Tag gewandert ist, bemerkt er fremd artige Fußspuren im Boden. Zunächst dachte der Kommissar, er hätte sich vertan und wäre im Kreis gelaufen, doch als er die Fußspuren mit seinen Füßen verglich, muß er fest stellen, daß die anderen Füße ungleich größer sein müssen. Wer konnte denn solch große Füße haben? Schweiß auf der Stirn macht sich breit, und bald wird der Kommissar erschöpft sein. 

Plötzlich tritt er an einer x-beliebigen Stelle aus dem Urwald heraus. Ein Platz mitten im Dschungel. Etwa so groß wie ein Fußballfeld. Am hinteren Ende sieht er, mit Palisaden einge zäunt, eine Hütte liegen. Aus einem Schornstein quillt wenig Rauch. Kommissar Schneider stockt der Atem. Was ist los hier? Wer wohnt hier? Kommissar Schneider schleicht s ich liegend an das Anwesen heran. Seine Nerven sind bis zum Zerreißen gespannt, als er das Tor in dem Palisadenzaun öffnet, ohne daß es knarrt. Er guckt in den Innenhof. Das Haus ist nicht sehr groß, es ist mehr eine Hütte. Aus Bast. Kein Mensch weit und b reit zu entdecken. Mutig wird der Kommissar jetzt, er geht in ge bückter Haltung schnell an den Eingang der Hütte. Dort lehnt er sich mit dem Rücken fest an die Wand, dabei klappt die Hütte wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Das einzige, was stehenbleibt, ist der überdimensionierte Kamin, mit dem brennenden Feuer in sich. Und vor dem Kamin sitzt eine Gestalt. Lang weht der Bart im Wind, die Augen sind mit Gurkenscheiben belegt, und Quark ist im Gesicht verteilt, auch darauf sind Gurkenscheibchen gelegt. K ein Zweifel, diese Person macht eine Schönheitskur. Doch ehe der Kom missar sich versieht, wird aus der Gestalt ein reißender Bach mit heißer, dampfender Flüssigkeit! Der Bach verformt sich, wird zu einem Gesicht, das nun aus einer Wolke her auszuschauen scheint. Es ist der Teufel! Wieder will er Kom missar Schneider verhöhnen. Der Kommissar straft ihn mit Mißachtung, er guckt schnell weg. Da ist er verschwunden. Und statt dessen steht jetzt eine lebendige Gestalt vor dem Kriminalkommissar: es ist der Bürge rmeister! »Guten Tag, Herr Kommissar! Wer hätte das gedacht, daß wir uns so schnell wiedersehen. Na,
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