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Zerrissenes Herz

Zerrissenes Herz

Titel: Zerrissenes Herz
Autoren: Marc Förster
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bist.“
    „Bin ich.“
    „Du bist verrückt.“
    „Du auch. Und genau darum mag ich dich. So wie du bist. Deine Schwächen. Dich.“
    „Ich dich auch.“
    Olivers Herz machte Zickzackkurven, als der Flieger sich erhob, um die beiden Richtung Malta zu fliegen.
     
    Oben in der Luft atmete Oli tief durch.
    „Sven, ich weiß immer noch fast nichts über Gozo. Auf was lass ich mich da grad ein?“
    „Auf eine Woche Erholung. Auf vieles, was du sicher mögen wirst. Wir landen auf Malta, dann geht es mit einem Helikopter rüber nach Gozo. Der Sage nach hat dort eine Göttin Odysseus sieben Jahre gefangen gehalten. Daher auch der Name Kalypso Insel.“
    „Sieben Jahre. Wow.“ Oli musste grinsen. „Da kann ich wohl froh sein, nur eine Woche dort mit dir gefangen zu sein. Bin echt gespannt.“
    Erneut hielt Oli Svens Hand, als sie am frühen Nachmittag mit einem wenig vertrauenserweckend aussehenden Hubschraubern von Malta aus Richtung Gozo flogen. Diesmal war Oliver gleich doppelt froh, Svens Hand halten zu dürfen.
    „Das sind russische Modelle, die halten“, flüsterte der Doc ihm zu.
    „Au Mann. Auf was lass ich mich nur ein“, murmelte Oli erneut.
    „Keine Angst. Ich bin ja dabei“, drückte Sven da seine Hand noch fester.
    In dem Augenblick machte es bei Oliver einen Ruck.
    Ich bin ja dabei, hat er gesagt. Das ist gut. Oli blickte aus dem Fenster. Unter ihnen lag bereits die kleine Insel, als er spürte, das Eis in seinem Herzen war dünner geworden.
    Ganz fest sein Händedruck, als sie auch schon zur Landung auf Gozo ansetzte.
    Sogar ein Reisebegleiter stand für die zwölf neuen Gäste bereit, ihr Mietwagen wartete bereits und Sven setzte sich, ganz selbstverständlich, ans Steuer eines dunkelblauen Ford Fiesta.
    „Hier ist Linksverkehr. Malta gehörte einmal zu England“, erklärte er Oliver.
    „Wenn du auch mal magst, üben wir morgen.“
    „Mal schauen. Und wo fahren wir nun hin?“
    „Nach Kercem. Dort hab ich Sylvis Millhaus gemietet. Ein urgemütlicher Bau mit fantastischem Blick auf die kleine Hauptstadt. Später gehen wir noch kurz einkaufen und morgen zeig ich dir in Ruhe die ganze Insel.“
    Der Beamte stieg ins Auto und war erstaunt, dass sie bereits 20 Minuten später vor dem Landhaus standen.  
    „Wow, fast ein kleines Schloss“, staunte er, als eine dickliche Frau sie äußerst herzlich begrüßte. Oli verstand kein Wort, fühlte sich aber sofort in dem Ferienhaus pudelwohl.
    Wie selbstverständlich richteten sie sich nach der Begrüßung zusammen in einem der beiden Schlafzimmer ein.
    „Unsere Gastgeberein hat den Kühlschrank schon ganz hübsch gefüllt. Lass uns aber trotzdem noch schnell zum Supermarkt fahren. Großeinkauf. Danach kochen und die Aussicht auf der Terrasse genießen. Okay?“
    „Hier gibt es einen Supermarkt?“, staunte Oliver.
    „Ja. Ganz modern sogar. Und nur fünf Minuten mit dem Auto. Möchtest du fahren?“
    „Besser nicht. Wir wollen ja gesund zurückkommen. Vielleicht die Woche aber mal ein Stück.“
         Oliver lachte.
     
    Später saßen sie bei einem selbst kreierten Salat und einem Glas Original Gozo Wein auf dem Dach ihres Schlosses. In der Ferne ging hinter der Hauptstadt die Sonne unter. Oli fühlte sich erneut pudelwohl.
    „Morgen fahren wir über die Insel?“
    „Ja. Und danach zur Ramla Bay.“
    „Was? Wohin?“
    „Zum schönsten Strand der Insel. Unterhalb der Kalypso Grotte. Dort soll die Göttin der Sage nach Odysseus gefangen gehalten haben. Oder besser, sie zog ihn mit ihren Reizen sieben Jahre lang in ihren Bann.“
    Versonnen blickte Oliver in den Sonnenuntergang.
    Fern von Köln kam er sich vor, als wäre er in einem anderen Leben. Gut, dass Sven da war.
    Sven. Seit zehn Tagen nun schon hatten sie keinen Sex mehr gehabt.
    Vielleicht besser so.
    Oliver schloss die Augen. Vielleicht würden sie ja Kumpel werden. Dann brauchte er keine Sorge mehr haben, den Doc zu verlieren. Wenn der … Oli wollte nicht weiter denken. Einfach den Abend mit Sven genießen. Dem ging es ähnlich.  
    Noch während des Essens hatte er die zweite Flasche Rotwein geöffnet.
    Nach der dritten Flasche fielen beide ins Bett. Zu müde für Zärtlichkeiten oder Sex. Wobei Sven sich ganz bewusst zurückgehalten hatte.
     
    Als Oli am nächsten Morgen erwachte, schnupperte er Kaffeeduft. Halb neun, blickte er auf seine Uhr. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die Vorhänge aufs Bett. Ich bin auf Gozo, reckte Oli sich. Fast als wäre es
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