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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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durcheinander, da angekündigt worden war, dass der Präsident in wenigen Minuten sprechen würde. Die Blicke der Zuhörer waren auf das Podium gerichtet. Nur Alex schaute nicht nach oben. Er hatte die Augen zusammengekniffen und versuchte van Halen abzuschütteln.
    »Zane«, zischte Gregg ihn an. »Hast du Gina gesehen ?«
    Alex kämpfte gegen das Dunkel an. Versuchte, sich Ginas Gesicht vorzustellen. Und … und … mühsam öffnete er die Lider. »Hearn. Er hat sie … Sie waren … « Sein Blick glitt die schier endlos ansteigenden Marmorstufen hinauf, auf denen sich jubelnde Menschen drängten. »Da oben.«
    Von irgendwoher drang Rebels aufgeregte Stimme zu ihm durch. »Alex! Wo steckst du bloß?«
    Verdammt gute Frage.
    Hier? Oder mal wieder im Traumland?
    Er blinzelte zu van Halen empor. Versuchte mit äußerster Kraft, an der Wirklichkeit festzuhalten.
    »Hier!«, rief der andere Mann und sprang auf. Dann war er wie ein Trugbild in der Masse verschwunden.
    »Alex!« Rebels Gesicht tauchte über ihm auf. »Oh, Alex, alles in Ordnung?« Sie kniete sich hin und legte die Arme um ihn. Dann küsste sie seine Schläfe.
    Und es geschah etwas vollkommen Unerwartetes. Als sie ihn berührte, ebbte seine Panik langsam ab.
    »Ja«, brachte er mit Mühe hervor. Er schüttelte die Benommenheit und die Krämpfe in seinem Körper nach und nach ab. »Ich denke schon.«
    Rebel tippte auf ihre Funktaste. »Hier Hotel. X-Ray geht es gut. Er hatte nur ein kleines Funkproblem, over.« Sie stellte auf stumm und schaute suchend auf den Boden. »Alex, dein Headset. Hilf mir, es zu finden.«
    Er saß direkt drauf, doch glücklicherweise war es trotzdem heil geblieben. Er setzte es sich wieder auf. » STORM -Dog Sechs, X-Ray ist wieder da. Sir, Victor ist hier. Er verfolgt Tango eins, over.«
    Ein Schwall wilder Flüche kam als Antwort zurück. »Können wir nicht ändern«, sagte Quinn. »Weiter im Programm, Leute. Der Zünder ist irgendwo hier. Lasst uns den Wichser finden, ehe van Halen Tango eins erledigt, over.«
    Alex rappelte sich auf und nahm Rebel an der Hand. »Komm schon.«
    Der Zünder würde sich so nahe wie möglich an der Bühne postieren. Und dort auf den idealen Moment für seinen Schuss auf den Präsidenten warten.
    Gemeinsam erklommen sie die Stufen, schlängelten sich durch die endlich ruhig gewordene Menge, die aufmerksam zuhörte, was der Kongressabgeordnete Altos ankündigte.
    »Jetzt geht’s los«, ermahnte Quinn sie alle leise über Funk.
    Jeder war auf Position. Kick hatte sich mit seinem Präzisionsgewehr unter die Geheimdienstler gemischt, die zu einer Seite des Podiums hinter einer Säule standen, Quinn stand ihm gegenüber auf der anderen Seite. Darcy wartete als Teil des menschlichen Schutzwalls unter dem Säulengang; Marc schlich sich im mittleren Bereich von hinten an Hearn und Gina heran. Tara stand oben am rechten Treppenabsatz, während er und Rebel links nach oben liefen.
    Wohin zum Teufel aber war van Halen verschwunden?
    Während Alex nach oben rannte, blickte er suchend in die Menge, ob irgendwo etwas Verdächtiges vor sich ging. Altos war instruiert worden, die Anwesenden so lange wie möglich auf die Folter zu spannen. Denn der Moment, in dem er bekannt gab, dass der Präsident nicht kam, war auch der Moment, in dem der Zünder am besten zu erkennen sein würde. Er würde sich vom Podium abwenden. Abwägen. Eventuell neue Pläne machen. Und dann entweder Plan B durchführen oder zusehen, dass er verdammt noch mal da rauskam.
    »In weit entfernten Ausbildungslagern und sogar in unseren eigenen Städten«, sprach Altos, »gibt es Menschen, die danach trachten, Amerikaner umzubringen. Weder der Präsident noch irgendjemand der hier heute Versammelten kann mit Sicherheit behaupten, dass es keine weiteren terroristischen Anschläge auf amerikanischem Boden geben wird. Aber wir können versichern, dass der Präsident und dieses Komitee alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um die amerikanische Bevölkerung zu schützen. Und zu diesem Zweck … «
    Die Rede ging weiter. Alex drängte sich nach innen in Richtung Marc durch und beobachtete währenddessen, was auf den Treppenstufen unter ihm vor sich ging.
    Ihm fiel eine Frau auf, die eine Windjacke der Washingtoner Polizei trug. Sie wirkte sehr zielstrebig.
    Und sehr vertraut.
    Da machte es klick. Sie war die Polizistin, die Rebel im Krankenhaus befragt hatte. Er runzelte die Stirn. War sie in die ganze Sache eingeweiht? Oder …
    Sie konnte doch
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