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Zerbrochene Traeume

Zerbrochene Traeume

Titel: Zerbrochene Traeume
Autoren: Bina Sparks
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freundlich und warm. Irgendwann hatte
ich das Gefühl, mein Kopf wäre unendlich frei, und ich wusste nicht mehr, wo
ich mich überhaupt befand, doch das war mir egal. Es gefiel mir, wo ich war,
und nur das zählte. Auf einmal wurde ich unbeschreiblich müde und hatte das
Gefühl, zu schlafen, während ich tanzte, sprach und mich bewegte. Es zog alles
an mir vorbei. Ich war eine Marionette im Nichts.

7.
     
     
    Verschlafen öffnete ich die Augen.
Wo war ich? Ich fand mich in meinem Bett wieder, jedoch hatte ich nicht die
geringste Ahnung, wie ich dorthin gekommen war.
    Immer noch ein wenig schwindelig
im Kopf, schlürfte ich auf wackeligen Beinen die Treppe hinunter in die Küche,
wo meine Mutter, wie so häufig, mit Aufräumen und Saubermachen beschäftigt war.
Da ich mich auf eine gehörige Schimpforgie eingestellt hatte, war ich um so
überraschter, ein freundliches Lächeln in ihrem Gesicht zu entdecken. Und als
sie mich begrüßte, verschlug es mir fast die Sprache: „Guten Morgen, mein
Schatz!“
    „Ähm, guten Morgen!“
    „Hast du gut geschlafen? Du warst
gestern Abend ja völlig übermüdet - vom vielen Tanzen, nicht wahr? Nun ja, wenn
man es nicht gewohnt ist!“
    Sie lachte mich aufmunternd an,
fast so, als wäre sie ein wenig stolz auf mich.
    Ich wusste nicht recht, was ich
antworten sollte: „Hm, ja. Ich weiß nicht einmal mehr, wie spät es gestern war,
als ich nach Hause kam.“ Ich versuchte, gelassen und locker zu wirken, doch in
Wahrheit war ich steif wie ein Stockfisch und bemerkte ein leises Zittern in
meiner Stimme. Ich betrachtete meine Mutter, während ich auf eine Antwort
hoffte.
    „Du hättest schon noch etwas Zeit
gehabt, es war gerade einmal elf Uhr.“
    Für einen kurzen Augenblick sah
sie weg, um mich gleich darauf wieder fröhlich anzublicken.
    „Aber gut, dass du Donna gebeten
hast, dich heimzufahren. Auf dich kann man sich doch verlassen, das habe ich
schon immer gewusst! Du weißt selbst, wann es besser ist, zu gehen. Es war sehr
vernünftig von dir, dass du nach Hause gekommen bist, als du so müde warst.“
    Ein kleiner Schauer lief mir den
Rücken hinunter, während sie mich für etwas lobte, was ich nicht verdient
hatte. Aber besser so, als anders!
    Schließlich nickte ich sanft und
verschwand langsam grübelnd in meinem Zimmer, wo ich mir die Angelegenheit noch
einmal durch den Kopf gehen ließ. Wenn ich alles richtig begriffen hatte, dann
hatte mich Donna gestern Nacht überpünktlich nach Hause gefahren, nachdem ich
aufgrund der kleinen, niedlichen Pille von ihr nicht mehr viel mitbekommen
hatte. Für meine Mutter hatte es so ausgesehen, als ob ich pünktlich nach Hause
zurückgekehrt war, weil ich müde gewesen war. Dass diese Müdigkeit Benommenheit
gewesen war, schien ihr nicht aufgefallen zu sein. So hatte ich kurzerhand
einen guten Eindruck hinterlassen und mein Image aufgebessert.
    Erschrocken zuckte ich zusammen,
als meine Zimmertür aufging und Mutter hereinkam. Sie hatte es heraus bekommen,
sie hatte alles herausgefunden und die Wahrheit entdeckt, ich war jämmerlich
aufgeflogen!
    „Jennifer, Donna ist am Apparat!“
    Erst jetzt erblickte ich das
Telefon in ihrer rechten Hand. Etwas verwirrt nahm ich es entgegen und wartete,
bis meine Mutter die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte. Ein wenig konfus
meldete ich mich: „Ja?“
    „Hey, Jennifer! Na, alles klar bei
dir?“
    Am anderen Ende der Leitung lachte
Donnas immer fröhliche Stimme.
    „Ja, und bei dir?“
    Ich war froh, sie zu hören.
    „Na logo! Und, bist du heute
Nachmittag startklar, oder was ist?“
    „Startklar, wofür?“
    Donna seufzte: „Zum Shopping! Wir
wollten dich doch mal richtig einkleiden!“
    Zu gerne hätte ich ihren Vorschlag
angenommen, doch da gab es ein kleines Problem: „Würde ich ja furchtbar gerne,
aber ich habe echt kein Geld.“
    „Gar keines?“
    „Na, ja, es ist nicht viel!“
    „Wie viel, nun sag schon!“
    „Dreihundert Euro.“
    „Bitte? Habe ich mich da eben
verhört? Und du sagst, du hast kein Geld?“
    „Ich brauche das Geld! Wir wollen
doch nächstes Jahr die Kreuzfahrt machen!“
    „Nun mach dir darüber mal keine
Sorgen! Nimm dein Geld mit, dann gehen wir einkaufen, und keine Widerrede! Du
kannst es doch blitzschnell wieder verdienen!“
    „Blitzschnell, das glaube ich
kaum!“ Mir erschien es unüberlegt und unlogisch, was Donna von sich gab.
    „Wirst ja sehen! Ich verspreche es
dir! Ehrenwort, du bekommst es wieder! Vertrau mir!“
    Donna hatte
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