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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition)
Autoren: Edward Finnings
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urplötzlich Schwermut über sein Gemüt. Was, wenn Yaje zu ihm käme und er dessen Präsenz nicht gewachsen war? Hatte Red Falcon nicht von einem übermächtig werdenden Gefühl des Sterbens gesprochen? War das nur eine Metapher oder ging es um reales Sterben? 
     
     
     

21. Juni 2028; Mittwoch; 19:35 Uhr/ ehemalige MEZ; 5. Welt; Eckernförde-Grasholz; Privathaus
     
    Die Freunde feierten den sechzehnten Jahrestag von Neue Hoffnung Erde im Grasholzer Haus der Stettners. Dieser Abend des Gedenkens an den Tag, an dem sie die Siliziumgitter kippten und dadurch den weltbefreienden Technik-GAU auslösten, lag nun genau einen Tag vor dem offiziellen Transformations-Feiertag, dem 22. Juni. Sie betrachteten ihn als Geburtstag von NHE und pflegten ihn nun schon als Tradition in der gemeinsamen Runde der sechs Mitglieder zu verbringen.
       Weder Oma Brigitte, noch die Kinder waren bei diesen Zusammenkünften je dabei gewesen. Auch diesmal hatten Hoefners die kleine Lara bei Freunden unterbringen können. Dieser Tag sollte ihr ganz besonderer, intimer NHE-Feiertag bleiben, schließlich hatten sie an diesem Tag vor sechzehn Jahren die Menschen vom Joch der Unfreiheit und der Bewusstseinskontrolle befreit. Für alle war es unvorstellbar, diesen Abend nicht miteinander bei einem guten Essen und anschließender Rückschau zu verbringen.
       Es war vorhersehbar, dass an diesem Tag das Wetter nicht mitspielen würde. Seit Wochen bestimmten atlantische Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen. Auf das Tief Gesine folgten in rascher Folge deren schlecht gelaunte Schwestern Ines und Judith. Erst zur nächsten Woche deute sich eine Wetterberuhigung an, wie der Wetterdienst ankündigte. 
       Birte hatte deshalb beschlossen, einen Raclette-Abend mit den Freunden zu veranstalten. Weil der Mittwoch ein ganz normaler Arbeitstag war, an dem nicht viel Zeit für Küchenarbeit blieb, hatte Birte schon am Vortag einige Dipps und Beilagen vorbereitet. Lars war natürlich wie immer für das frische Brot zuständig, und Simon hatte versprochen, den Käse mitzubringen. Die Freunde trudelten am späten Nachmittag ein. Es versprach eine schöne Feier zu werden, obwohl sich die Sonne anlässlich ihrer eigenen Sonnenwendfeier dezent zurückhielt.
       Leise schmurgelten die Pfännchen auf dem elektrischen Raclettegrill. Markus hielt seine Frau fest, die schon wieder aufstehen wollte, um etwas aus der Küche zu holen. >Nun bleib endlich einmal sitzen! Du machst uns mit deiner Unruhe ja ganz kirre. Was fehlt denn?<
       >Ich hab doch das Knoblauchbaguette noch im Ofen!< Markus ging in die Küche und stellte kurz darauf das Holzbrett mit dem köstlich aromatisch duftenden Brot auf den Tisch. Mit geschlossenen Augen schnupperte er daran. >Wie das duftet ... hm!<  >Alles eine Frage guter, gesunder Zutaten.<, bemerkte Lars mit sichtlichem Stolz und Edelgard ergänzte: >Wenn ihr wüsstest, was ich mir ständig übers Getreidemahlen und über diverse Getreidesorten anhören muss. Lars ist geradezu närrisch darauf versessen, das mit Abstand beste Brot zu backen. Ich hätte nie gedacht, dass man daraus eine ganze Wissenschaft machen kann!<
       >Dafür stehen wir schließlich mit unserem guten Namen ein. Ich habe lange nicht mehr soviel Freude an der Arbeit gefunden wie seit der Zeit, als wir aus der Großindustrialisierung ausgestiegen sind und die Produktion wieder dezentralisiert haben. Seither bemühe ich mich, Backverfahren und Rezepturen zu optimieren und die Ergebnisse an unsere selbstständigen Bäckereien, die aus vielen Filialen entstanden sind, weiterzugeben.<
       Edelgard ließ den anderen keine Zeit zu antworten, augenzwinkernd wandte sie sich an die Runde: >Mit seiner Begeisterung steckt er auch die gesamte Belegschaft in unserer Bäckerei und den angeschlossenen Betrieben an. Junge Menschen drängen danach, in unserem Betrieb das Bäckerhandwerk zu erlernen. Wisst ihr noch, was für Schwierigkeiten Lars damals hatte, Nachwuchs fürs Handwerk zu finden?<
       Markus musste schmunzeln. Edelgard war mit Haut und Haaren Bäckerfrau geworden. Darauf angesprochen, erwiderte sie: >Wisst ihr, ich hätte damals nie gedacht, dass Arbeit dem Menschen mehr als Schweiß und Mühsal sein könnte. Heute weiß ich, wie viel Erfüllung dem Menschen wertgeschätzte Arbeit bringt. Ich bin dankbar, meine Fähigkeiten gemeinsam mit Lars in diese gute Sache einbringen zu können.<
       Kerstin nahm ihr Pfännchen vom Grill und ergänzte es durch einige
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