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Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis
Autoren: David S. Garnett
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sag­te:
    „Ich bin hier. Ich bin echt. Kein An­dro­id. Wir kön­nen jetzt wie­der zu­rück­ge­hen.“
    „Zu­rück­ge­hen?“ sag­te ich. Et­was muß­te ich ja sa­gen, und das kam eben her­aus.
    „Ja.“
    „Wir müs­sen aber ei­gent­lich…“
    „…nach Afri­ka.“
    „Wo­her weißt du das?“
    „Ich weiß ei­ne gan­ze Men­ge“, sag­te er und be­gann, ei­nes von den Pack­pfer­den zu ent­la­den und al­les auf den Bo­den zu wer­fen. Wir sa­hen ihm nur zu. „Ihr braucht aber nicht mehr wei­ter, weil ich jetzt da bin.“
    „Aber wer bist du denn?“ frag­te ich. Mei­ne Hand schloß sich end­lich um den Pis­to­len­griff.
    „Ich bin der­je­ni­ge, der die An­dro­iden ge­macht hat“, sag­te er. Er be­stieg das Pferd.
    „Aber was ist mit Afri­ka?“ sag­te von An­gel.
    „Da gibt es nichts, was ihr ver­ste­hen wür­det. Ich bin das, wo­nach ihr ge­sucht habt.“
    „Aber wer bist du denn?“ frag­te ich wie­der.
    „Ich bin ein Zau­ber­dok­tor, der hier­her­ge­kom­men ist, um mein Volk an de­nen zu rä­chen, die es zer­stört ha­ben. Ich bin, was selbst du – steck bit­te dei­ne Pis­to­le weg –, was selbst du einen Zau­be­rer nen­nen wür­dest.“
    Er wen­de­te sein Pferd nach Nor­den und ritt da­von.
    Von An­gel und ich sa­hen uns an. Dann rit­ten wir ihm nach.
    7./8. Ju­ni und 14./15. Ju­ni. Die­ses Mal geht es weit zu­rück, und Ers­ter fragt sich, ob es ihn viel­leicht we­gen der Wich­tig­keit des­sen, was er zu sa­gen hat, so weit zu­rück­ge­ris­sen hat.
    Er liegt ganz ru­hig und be­rich­tet al­les M ASCHI­NE . Für ei­ne kur­ze Zeit ist es in sei­nem Be­wußt­sein ganz klar: Die Frau und was sie sagt; die Ver­schwö­rung ge­gen ihn; die Flucht; das Durch­ein­an­der an der Ober­flä­che; die un­ver­mit­tel­ten Krie­ge und An­grif­fe; de­ser­tie­ren­de Be­ob­ach­ter und Wäch­ter; Re­ne­ga­ten in ei­nem Land na­mens Flan­dern.
    Als er es wie­der­holt, klingt es zu phan­tas­tisch, um wahr zu sein. Es kann nicht die Wirk­lich­keit sein.
    Bald je­doch be­schäf­tigt ihn das nicht mehr, weil ihm die Er­in­ne­rung dar­an ent­glei­tet.
    M ASCHI­NE er­in­nert ihn nicht dar­an, be­rich­tet ihm aber, wann er das nächs­te Mal aus der Ver­gan­gen­heit zu­rück­kom­men wird.
     
     
    Vor dem hal­b­en Dut­zend be­waff­ne­ter Män­ner wur­de es hell, und sie gin­gen lang­sa­mer und sa­hen sich vol­ler Ner­vo­si­tät an. Sie kehr­ten aber nicht um; je­der von ih­nen hat­te Angst da­vor, dem an­de­ren den Rücken zu keh­ren.
    „Wei­ter“, sag­te Ray­mond oh­ne Ver­an­las­sung, als wol­le er sei­ne Füh­rung de­mons­trie­ren. Er blieb hin­ter den an­de­ren fünf zu­rück und be­ob­ach­te­te sie.
    Der Tun­nel wur­de grö­ßer, bis er dop­pelt so hoch war. Das Vier­eck aus Licht lock­te sie an. Es gab kei­ne De­ckung, kei­ne Mög­lich­keit, sich im Not­fall zu ver­ste­cken.
    Sie dran­gen zu­sam­men in die Woh­nung des Ers­ten ein. In sei­ne lee­re Woh­nung. Sie durch­such­ten die bei­den Räu­me und fan­den nichts.
    Ray­mond sah sich im­mer wie­der um, als sei da noch et­was, was er viel­leicht über­se­hen hat­te.
    „Er ist nicht hier“, sag­te je­mand.
    „Das se­he ich auch!“
    „Das ist ein Trick“, sag­te je­mand an­ders, ging an die Wand zu­rück und hob sei­ne Pis­to­le.
    „Kei­nes­wegs“, sag­te Ray­mond schnell. „Je­mand muß ihn ge­warnt ha­ben. Er ist ge­flo­hen.“ Er starr­te den Be­ob­ach­ter an der Wand an und schwang sei­ne Waf­fe un­merk­lich her­um.
    „Dann ver­fol­gen wir ihn doch“, sag­te der Mann von vor­hin und ging zu dem Tun­nel zu­rück.
    „Hier geht kei­ner weg, bis wir mit dem Ver­rä­ter ab­ge­rech­net ha­ben“, sag­te der an­de­re Je­mand und schoß auf Ray­mond.
    Doch Ray­mond war zur Sei­te ge­sprun­gen, weil er den Schuß erahnt hat­te, und es war sei­ne Pis­to­le, die den an­de­ren Mann tö­te­te.
    Die an­de­ren Pis­to­len fin­gen an, ihr Feu­er zu ver­sprü­hen. Vier wei­te­re Be­ob­ach­ter bra­chen zu­sam­men, und selbst die merk­wür­di­ge Me­tall­kis­te wur­de ge­trof­fen, zer­schmolz und brach zu­sam­men. Nur der Mann, der di­rekt beim Ein­gang stand, konn­te ent­kom­men.
    Man­fred Ray­monds letz­ter Ge­dan­ke, be­vor er starb, galt
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