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Zeiteise in Technicolor

Zeiteise in Technicolor

Titel: Zeiteise in Technicolor
Autoren: Harry Harrison
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…«
    »Vorsicht!« sagte Dallas stirnrunzelnd.
    » Ihre Gewerkschaft natürlich ausgenommen«, entschuldigte sich L. M. »Die Mannschaft erhält selbstverständlich übertarifliche Bezahlung plus Prämien. Ich dachte vorhin nur an die anderen Einsparungen. Los jetzt, Barney, solange meine Begeisterung noch nicht abgeflaut ist. Und kommen Sie mir erst wieder unter die Augen, wenn Sie ein paar erfreuliche Nachrichten haben.«
    Ihre Schritte hallten von den riesigen Schallwänden wider, und ihre Schatten wanderten langsam von hinten nach vorne, als sie unter den Lichtkegeln der spärlich angeordneten Lampen durchgingen. In der Stille und Einsamkeit der verlassenen Studios ging ihnen plötzlich die Größe ihres Unterfangens auf, und unwillkürlich rückten sie näher aneinander. Ein Studiowächter stand vor dem Gebäude, als sie näherkamen. Er salutierte, und seine Stimme unterbrach die angespannte Stille.
    »Alles verschlossen, Sir, und bis jetzt nicht die geringste Störung.«
    »Schön«, erwiderte Barney. »Wir bleiben vermutlich den Rest der Nacht hier. Geheimaufnahmen. Sorgen Sie dafür, daß niemand in die Nähe kommt.«
    »Ich habe dem Chef bereits Bescheid gesagt, und er hat den Befehl an die Jungs weitergegeben.«
    Barney versperrte die Tür hinter sich. Von den Dachbalken brannten Scheinwerfer. Das Lagerhaus war leer bis auf ein paar staubige Plattformen, die an der hinteren Wand lehnten, und einen olivgrünen Laster mit Plane und dem weißen Armeestern an der Tür.
    »Die Batterien und Akkus sind geladen«, verkündete Professor Hewett. Er kletterte auf die Ladefläche und deutete auf eine Reihe von Meßzeigern. Er löste die schweren Kabel, die zu der Anschlußdose in der Wand führten und reichte sie hinaus. »Sie können heraufkommen, meine Herren, das Experiment wird gleich beginnen.«
    »Könnten Sie nicht etwas anderes als Experiment sagen?« fragte Amory Blestead nervös. Er bedauerte plötzlich, daß er sich in die Sache eingelassen hatte.
    »Ich gehe ins Führerhaus«, sagte Tex Antonelli. »Da vorne fühle ich mich sicherer. Ich habe einen Sechstonner wie diesen hier quer durch die Marianen gesteuert.«
    Einer nach dem anderen folgte dem Professor auf die Ladefläche des Lasters, und Dallas verschloß die Ladeklappe hinter sich. Die elektronischen Geräte und der benzinbetriebene Generator nahmen den größten Teil des Platzes weg, und die Männer mußten sich auf die Geräte- und Vorratskisten setzen.
    »Ich bin fertig«, erklärte der Professor. »Vielleicht sollten wir als ersten Versuch einen Blick ins Jahr 1500 nach Christus werfen?«
    »Nein.« Barney war eisenhart. »Stellen Sie das Jahr 1000 ein, wie wir es beschlossen hatten.«
    »Aber der Energieverbrauch wäre geringer, und das Risiko …«
    »Bekommen Sie jetzt keine kalten Füße, Professor. Wir müssen so weit wie möglich zurück, damit niemand die Maschinen als solche erkennt und uns Schwierigkeiten macht. Außerdem haben wir die Absicht, einen Wikingerfilm und nicht den Glöckner von Notre-Dame zu drehen.«
    »Das wäre im sechzehnten Jahrhundert auch nicht möglich«, mischte sich Jens Lyn ein. »Ich würde das mittelalterliche Paris viel früher datieren, etwa …«
    »Geronimo!« stöhnte Dallas. »Wenn es abgehen soll, dann hört mit dem Gequatsche auf. Es ist schlecht für die Truppen, wenn man vor dem Kampf zuviel redet.«
    »Da haben Sie recht, Mister Levy«, sagte der Professor. »Tausend im Jahre des Herrn – es geht los.« Er fluchte und suchte an den Knöpfen herum. »So viele der Schalter und Meßtafeln sind unecht, daß ich ganz wirr werde«, beklagte er sich.
    »Wir mußten die Maschinen so machen, daß wir sie auch für den Schocker verwenden konnten«, sagte Blestead. Er redete zu schnell. Auf seiner Stirn standen feine Schweißperlen. »Sie mußten doch realistisch aussehen.«
    »Deshalb werden sie unrealistisch gemacht, bah!« murmelte Professor Hewett wütend, als er die letzten Knöpfe verstellte und einen vielpoligen Schalter herunterdrückte.
    Das gleichmäßige Geräusch des Generators veränderte sich, als er plötzlich belastet wurde, und das Knistern der Entladungen erfüllte den Raum über dem Apparat. Blaue Lichtfunken tanzten über alle freien Flächen, und die Männer spürten, wie ihnen im wahrsten Sinn des Wortes die Haare zu Berge standen.
    »Irgend etwas stimmt da nicht!« keuchte Jens Lyn.
    »Aber wie kommen Sie darauf?« fragte Professor Hewett ruhig und verstellte einen Knopf um eine
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