Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
Vom Netzwerk:
hinzu: »Gorlon ist der Chef.«
    Sie zog die Nase kraus, und er fuhr fort: »Er ist übrigens einer der besten Köche, die ich kenne. Vor einigen Jahren arbeitete er für Karanac, aber dann kam es dort zu einem Skandal. Ich glaube, er hatte einen Gast in seinem Bett oder so etwas. Jedenfalls zog er sofort die Konsequenzen und eröffnete dieses Lokal. Im Laufe der Zeit muß Gorlon ein reicher Mann geworden sein.«
    »Und er ist Ihr Freund?«
    »Ich habe eine Menge Freunde – auf fast allen Planeten.« Er kniff die Augen ein wenig zusammen und musterte Irla forschend. »Sie glauben doch nicht etwa, daß ich es an den erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen fehlen ließ, als ich Sie herbestellt habe?«
    Allmählich dämmerte es Irla Grayson, warum die Sandminenarbeiter und die anderen sie nicht belästigt hatten. Diese Männer kannten Commander John Craig; vermutlich arbeiteten einige von ihnen sogar für ihn. Draußen mochte es mehrere dieser Sorte geben – Männer, die ihre Rollen als Betrunkene oder als unbeteiligte Zuschauer spielten und ihn nicht aus den Augen ließen.
    Sie ergriff das Besteck und machte sich über das saftige Steak her. Irgendwie würde sie diese Mahlzeit nie vergessen; denn sie spürte jetzt, daß es bestimmt nicht ihre letzte sein würde.
    »Alles ist vorbereitet«, sagte Craig beim Nachtisch. »Offiziell sind wir Besucher aus Upper City, die sich hier ein wenig umsehen wollen. Hoffentlich gelingt es uns, die Leute von L.A.U.S. hinters Licht zu führen.«
    Sie erschauerte. »Ich fühle mich nicht wohl als lebende Zielscheibe.«
    Er streichelte ihren Handrücken. Ihre Haut war samtweich, und er fragte sich unwillkürlich, ob sie wohl am ganzen Körper so weich war. Es mußte ein Vergnügen sein, das herauszufinden – aber später. Im Augenblick gab es viel zu tun.
    Er stand auf und streckte sich. Wenn man einmal von den feinen Fältchen in seinen Augenwinkeln absah, hätte man ihn ohne weiteres für einen jugendlichen Playboy halten können.
    Irla Grayson ließ sich von ihm hochziehen, als er die Hand unter ihren Ellbogen legte. Mit dieser Bewegung schien er alle Gesetze der Schwerkraft aufzuheben.
    Seine Hand umspannte mit leichtem Druck ihre Hüften, und ein Hauch von feiner Seife und Tobarette drang ihr in die Nase. Als Frau konnte sie nur zu gut verstehen, welche Wirkung von ihm auf andere Frauen ausging. Und als Frau sehnte sie sich danach, in diesen kräftigen Männerarmen Wärme und Zuflucht zu finden. Ein unerklärliches Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus.
    Mit wiegenden Hüften wandte sie sich dem Ausgang zu und fragte sich dabei unwillkürlich, ob er die aufreizenden Bewegungen ihrer Hüften auch richtig einschätzte. An der Tür blieb er stehen und ließ sich an der Garderobe seine Uniformmütze reichen. Im nächsten Augenblick war er schon wieder an ihrer Seite und trat mit ihr in die kühle Abendluft der Lower City hinaus.
    Ein Hauch des kommenden Winters lag in der Luft. Hell zeichneten sich die Sterne am Firmament ab. Der Mond jagte wie ein Komet von einem Horizont zum anderen. Kurz darauf kam ein zweiter und dann ein dritter.
    Irla Grayson, die ihre Jugend auf diesem Afrikaal-Planeten verbracht hatte, fand das vollkommen normal. Commander John Craig sah es indessen mit ganz anderen Augen.
    »Ich habe schon viele Welten besucht«, sagte er nachdenklich. »Jede ist irgendwie anders. Die Erde hat einen Mond, Korys dagegen mehr als dreißig. Ihr Afrikaal-Planet zum Beispiel hat sieben Monde. Drei davon jagen in einem wahren Höllentempo um den Planeten herum, während die anderen vier in der gleichen Stellung am Firmament zu verharren scheinen.«
    Ihre Schritte hallten durch die Abendstille. Am Straßenrand lag ein Mann mit einer Weinflasche in den verkrampften Händen. Im Schatten unterhielt sich eine Frau mit zwei Männern, die ihr eindeutige Anträge machten. Im nächsten Häuserblock war ein, erbitterter Streit zwischen zwei Männern ausgebrochen. Alles in allem eine vollkommen normale Nacht für die Slums der Lower City.
    Craig zupfte an Irlas Arm und bedeutete ihr stehenzubleiben. Er wies auf eine schmale Haustür. Neben dem Eingang war eine verwitterte Steinstatue zu sehen.
    »Bei allen Göttern des Universums, das ist Krarrl von den sieben Schwertern! Sehen Sie nur! Es dürfte Ihnen wohl bekannt sein, daß Lower City früher mal ein bedeutender Hafen war, nicht wahr? Das liegt vielleicht schon fünfzig- oder gar sechzigtausend Jahre zurück. Damals hieß dieser Hafen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher