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Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
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nicht, wie er die Tür öffnete. Sie spürte nur einen leichten Klaps aufs Hinterteil und gelangte ins Innere des Wagens. Es dauerte nur einen Augenblick, dann war der Raum in weiches Licht getaucht. Normalerweise diente dieser Wagen Waldarbeitern als Werkstatt, doch zur Zeit war er wie ein gemütliches Wohnzimmer eingerichtet.
    An der Vorderwand stand ein Bett. Daneben war eine kleine Hausbar zu erkennen. Hinter einer Glaswand hingen ein paar Kleider. Der Boden war mit einem weichen Teppich ausgelegt. In einer Ecke verbreitete ein kleiner Ofen gemütliche Wärme.
    Mit einem freudigen Aufschrei eilte Irla Grayson auf die Glaswand zu. Sie hob ein langes, flauschiges Gewand von der Stange und legte es sich um die nackten Schultern. Dann stellte sie sich vor den Ofen und hüllte sich fester in das Gewand.
    Sie seufzte glücklich. »Endlich fühle ich mich wieder als Mensch.«
    Er lächelte von der Bar herüber und mixte einen Drink. Er schenkte zwei Gläser ein und reichte ihr eins.
    »Damit du dich noch besser fühlst.«
    Sie trank einen großen Schluck und kicherte. »Ich habe gar kein Verlangen, mich noch besser zu fühlen. Es wird höchste Zeit, daß du mich in die Pläne von L.A.U.S. einweihst, Commander.«
    Sie setzte sich auf die Bettkante und schlug die langen Beine übereinander.
    Craig nippte an seinem Drink. »Die Erdenmenschen wußten schon vor langer Zeit, wie man gute Drinks mixt. Sie nannten dieses Zeug hier Martini.«
    »Mir schmeckt's«, nickte sie.
    »Hast du es früher schon mal getrunken?«
    »Nein, immer nur Sorinth.«
    »Dann würde ich dir zur Vorsicht raten. Das Zeug wärmt von innen her, aber nach dem dritten Glas kann es ziemlich kritisch werden.«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus. »Weich gefälligst nicht immer vom Thema ab, Commander. L.A.U.S. hat also mit Irla Grayson bestimmte Pläne. Ich hätte gern mehr darüber erfahren.«
    »L.A.U.S. bringt keine Menschen zum Vergnügen um. Die haben es einzig und allein auf Profit abgesehen. Profit ist also das Motiv. Welchen Profit aber verspricht sich L.A.U.S. in einem Museum von Upper City, wo Irla Grayson arbeitet?«
    Sie nagte nachdenklich an der vollen Unterlippe. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Natürlich gibt es allerlei wertvolle Gegenstände im Museum. Statuen, seltene Waffen und Ausrüstungen, Kunstwerke und sogar antike Juwelen. Aber das alles ist noch kein Motiv für L.A.U.S.«
    Er füllte ihr Glas nach.
    »Bist du sicher? Denk mal gründlich nach!«
    Sie nippte an ihrem Martini und blickte zu ihm auf. »Ich denke nach.«
    »Irgendwelche besonderen Stücke?« fragte er.
    Sie blickte auf die gegenüberliegende Wand. Plötzlich bekam sie ganz große Augen.
    »Oh! Das Kharkan-Zepter!«
    »Was ist mit dem Kharkan-Zepter?«
    »Das wertvollste Kunstwerk von den äußeren Planeten. Es wurde vor etwa hundert Jahrhunderten aus Koralth angefertigt. Seit den Zeiten Kharkans hat es jeder Herrscher der äußeren Planeten als Zeichen seiner Würde getragen.«
    Craig stieß einen leisen Pfiff aus. »Und es ist eine Leihgabe an das Museum. Wenn L.A.U.S. das Zepter stiehlt, wird man zwangsläufig Empire die Schuld daran in die Schuhe schieben.«
    Er sprang auf und ging im Raum hin und her. Sein Gesicht war ernst.
    »Das Verhältnis der äußeren Planeten zum Empire ist aus verschiedenen Gründen außerordentlich gespannt. Empire hat es bisher abgelehnt, die äußeren Planeten zur Weltvertretung zuzulassen; alle Waren von den äußeren Planeten werden aus verschiedenen Gründen von Empire boykottiert, und die äußeren Planeten behaupten, daß es aus diesem Grund bei ihnen immer wieder zu Rezessionen kommt. Oh, ich könnte dir eine ganze Reihe weiterer Gründe aufzählen, aber das würde dich nur langweilen.
    Wir wollen es dabei belassen, daß die äußeren Planeten sich für eine unterentwickelte Welt halten, deren Stolz keine weitere Demütigung erträgt.«
    »Und wenn L.A.U.S. nun das Kharkan-Zepter stiehlt, werden die äußeren Planeten die Schuld Empire in die Schuhe schieben. Könnte es damit zum Ausbruch eines offenen Krieges kommen?«
    »Die Herrscher der äußeren Planeten sind Hitzköpfe. Seit der Regierungszeit von Oomphad, der die äußeren Planeten zum erstenmal einigte, ist es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen.«
    »Dann ist die Situation wirklich ernst.« Irla überlegte einen Augenblick und fragte dann: »Welche Rolle soll meine Doppelgängerin spielen?«
    »Das müssen wir erst herausfinden«, antwortete Craig
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