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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)
Autoren: Felicitas Mayall
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als vor uns.»
    «Wie kommen Sie darauf, Com… Signora Laura?»
    «Nur so ein Gefühl, Capitano Umberto. Was haben Sie eigentlich für einen Eindruck von Susanne Ullmann?»
    «Eine intelligente junge Frau, hübsch. Man kann schon verstehen, dass Dottor Hardenberg …»
    «Glauben Sie ihr?»
    «Ja, ich denke, dass sie wirklich bedroht wurde und Angst hat.» Maltempo wirkte plötzlich unsicher.
    «Wenn Susanne mit Ihnen ins Bett gegangen ist, werter Capitano, dann sollten Sie ihr kein Wort glauben.»
    Maltempo lief rot an und schaute sich verlegen nach den beiden Carabinieri um, die an der Tür wachten. Doch Laura hatte so leise gesprochen, dass die beiden nichts verstehen konnten. Nur Guerrini hatte Schwierigkeiten, ernst zu bleiben.
    «Was machen wir jetzt mit diesem Kirr?», fragte er, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten. «Ich weiß nicht mal, wie der aussieht.»
    «Ich auch nicht», murmelte Maltempo.
    «Das macht nichts, er verändert im Augenblick ständig sein Aussehen. Selbst ich hatte Schwierigkeiten, ihn zu erkennen. Wir lassen ihn einfach in Ruhe.»
    «Dann glaubst du also nicht, dass er den Mord begangen hat? Wäre ja auch blödsinnig. Weshalb sollte er einen wichtigen Kunden umbringen?»
    «Ja, wieso? Ich hab jetzt solchen Hunger, dass ich in einer Minute umfalle.»
    «Also, gehen wir essen!» Guerrini fasste nach Lauras Ellbogen. «Darf ich Sie stützen, Commissari o ?»
    «Ihr seid ja gut drauf», brummte Maltempo. «Geht essen. Ich halte hier die Stellung.»
    «Und passen Sie auf Susanne Ullmann auf, Capitano Umberto.» Laura zwinkerte ihm zu.
    «Übertreib es nicht.» Guerrini schob sie aus dem Salon. «Man sollte nie die Würde eines Capitano der Carabinieri ankratzen.»
    «Wenn ich recht habe, dann hat er sie selbst angekratzt.»
    «Sssscchhht!», machte Guerrini.

    Sie aßen Tagliatelle mit Steinpilzen, hauchdünne Schnitzel in Weißweinsauce, gegrilltes Gemüse und Torta di Albicocca, tranken Weißwein und Caffè. Guerrini entwickelte eine komplizierte Hypothese, nach der man Frauen nicht trauen konnte, die mit hohen Ordnungshütern ins Bett gingen. Dann schaute er Laura tiefernst in die Augen und murmelte, dass dies wohl auch auf sie zutreffe.
    Sie lachten so laut, dass alle anderen Gäste immer wieder zu ihnen herüberschauten, doch das störte sie nicht.
    Irgendwann, ziemlich spät am Abend, sie waren fast allein in der kleinen Trattoria, wurde Laura ernster.
    «Lass uns den Fall lösen», sagte sie.
    «Was? Hier und jetzt?»
    «Hier und jetzt.»
    «Und wie willst du das machen?»
    «Ich finde, wir haben genau den richtigen Schwips, um kreativ zu denken. Deshalb sollten wir jetzt noch einen Caffè und viel Wasser trinken.»
    «Bene, und dann?»
    «Dann fangen wir an.»
    «Wo?»
    «Irgendwo.»
    «In Bagno Vignoni, Florenz oder München?»
    «In München. Machen wir ein Spiel. Jeder darf sagen, was ihm einfällt. Okay?»
    «Okay.»
    «Ich bin froh, dass ich kein Banker bin.»
    «Was hat das mit dem Fall zu tun?»
    «Jeder darf sagen, was ihm einfällt!»
    «Bene. Das Essen war verdammt gut!»
    «Ja. Hardenberg hat seine Umgebung ausspioniert, und ich nehme an, das hat ihn das Leben gekostet.»
    «D’accordo. Fragt sich nur, wer solche Angst vor seinem Dossier hatte, dass er ihn umbrachte.» Genüsslich schlürfte Guerrini seinen Espresso.
    «Die Mafia ist angeblich an der Hardenberg Bank interessiert.»
    «Die Mafia … welche? Es gibt jede Menge Organisationen, Familien. Die ’Ndrangheta? Die Cosa Nostra? Die Camorra?»
    «Okay, okay. Dein Banker Paolo Massimo. Er will den Mord der Mafia unterschieben, damit er aus dem Schneider ist. Aber nachdem Hardenberg überall in Massimos Wagen genetische Spuren hinterlassen hat, klingt es nicht sehr überzeugend.»
    «Massimo ist ein Schwein.»
    «Er versucht seine Haut zu retten. Benutzt dabei Methoden, die weltweit verbreitet sind. Schwachstellen des Gegners zu finden und ihn damit zu erpressen. Das kommt sogar in Wahlkämpfen vor.»
    «Ich habe keine Schwachstellen! Er konstruiert sie und gibt vermutlich irgendwelchen Mafiosi Geld, damit sie gegen mich aussagen.» Guerrini knallte seine Tasse auf den Tisch.
    «Auch das ist weltweit verbreitet.»
    «Sei nicht so verdammt cool, Laura!»
    «Ich sage einfach, was ich denke. Außerdem ist es eine Tatsache. Wenn Menschen die Möglichkeit sehen, Profit zu machen, oder in die Enge getrieben werden, dann handeln die meisten so.»
    «Meine schwächste Schwachstelle ist mein Vater.»
    «Ich mag ihn
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