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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Autoren: Nora Roberts
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zurückholen«, wiederholte Brad mit fester Stimme. »Ich rase sofort los auf den Peak. Und ich bringe Rowena oder Pitte oder beide hierher, und wenn ich sie mit vorgehaltenem Gewehr dazu zwingen müsste.«
    »Das wird nicht nötig sein.« Rowena stand in der Tür, und Pitte hinter ihr.
     
    Dana rannte auf das Haus zu, in der Hoffnung, dass Stein und Glas ihr Schutz bieten konnten.
    Was passierte im Buch? In welches Kapitel war sie geraten? Handelte sie aus freiem Willen, oder stand es so geschrieben?
    Denk nach! , befahl sie sich. Denk nach und erinnere dich. Wenn sie eine Geschichte einmal gelesen hatte, wurde sie ein Teil von ihr. Sie blieb ihr dann für immer im Gedächtnis. Jetzt musste sie nur die Angst überwinden, dann würde ihr der Inhalt wieder einfallen.
    Aber sie hatte solche Angst. Beim Schrei eines Käuzchens schlug ihr das Herz bis zum Hals. Dünner weißer Nebel wallte jetzt über den Boden. An den Rändern war er blau, und er wurde zunehmend dichter, bis er um ihre Füße zu brodeln schien.
    Das Geräusch ihrer Schritte war nicht mehr zu hören. Seine aber auch nicht, dachte sie mit aufkommender Panik.
    Wenn sie das Haus erreichte, dann könnte sie sich eventuell irgendwo verstecken, bis sie zu Atem gekommen war. Womöglich fände sie ja auch eine Waffe, mit der sie sich verteidigen konnte.
    Denn er wollte sie töten, er wollte diesen langen weißen Schal um ihren Hals schlingen und zuziehen, bis sie keine Luft mehr bekam.
    Er war wahnsinnig, und sie hatte seinen Wahnsinn zu spät erkannt.
    Nein. Nein. Das waren Kates Gedanken. Die Gedanken einer fiktiven Figur in einer fiktiven Welt. Wer sie jetzt jagte, war kein fiktiver Killer. Es war Kane.
    Und wenn er konnte, würde er ihr etwas Kostbareres als das Leben nehmen. Er würde ihr die Seele nehmen.
    Im letzten Moment drehte sie vor der Tür ab, weil ihr eingefallen war, dass Kate kostbare Zeit vertan hatte, indem sie gegen das Holz gehämmert und um Hilfe geschrien hatte, bevor sie begriff, dass im Haus niemand war, der ihr helfen konnte.
    Den Teil streichen wir, dachte Dana. Sie biss die Zähne zusammen und schlug mit dem Ellbogen ein Fenster ein. Ohne auf die Glasscherben zu achten, die sich schmerzhaft in ihre Haut bohrten, griff sie durch die Öffnung und machte das Fenster auf. Dann hievte sie sich aufs Fensterbrett und sprang hinein.
    Sie schlug hart auf, und eine Zeit lang blieb sie keuchend vor Schmerzen liegen, während sie versuchte, ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    Die Luft roch muffig und feucht, und sie spürte den Staub unter ihren Händen. Kein schimmernder Fußboden, keine Kronleuchter, keine kostbaren Antiquitäten, kein prasselndes Feuer im Kamin.
    Im Zimmer war es eiskalt, und überall hingen Spinnweben.
    Das war nicht der Peak aus ihrer Welt, sondern Jordans Fiktion. Dana stand auf, hielt sich den pochenden rechten Arm fest und humpelte über die ächzenden Dielen durch den Raum.
    Die Atmosphäre hast du toll rübergebracht, Hawke, dachte sie. Da hast du ein Eins-A-Spukhaus geschaffen. Der perfekte Ort, an dem unsere mutige Heldin gegen einen verrückten Mörder kämpfen kann.
    Sie zuckte zusammen und rieb sich ihr wundes Knie. Kate hatte sich ebenfalls das Knie aufgeschlagen, erinnerte sie sich, aber es hatte sie nicht aufgehalten.
    Als sie in die Eingangshalle kam, holte sie tief Luft. Durch die schmutzigen Fensterscheiben strömte das Mondlicht in den dunklen Saal.
    Eigentlich gefiel ihr nichts besser, als in einem Buch zu versinken, dachte Dana, aber das hier war ein bisschen mehr, als sie ertragen konnte.
    Einen Moment lang schloss sie die Augen und machte Bestandsaufnahme. Sie hatte sich das Knie aufgeschlagen, sich die Schulter verrenkt, den Arm aufgeschnitten. Und sie hatte solche Angst, dass jeder Atemzug schmerzte.
    Aber das war in Ordnung, das war erlaubt. Es durfte wehtun, sie durfte Angst haben. Sie durfte nur nicht in Panik geraten, und sie durfte nicht aufgeben.
    »Wir werden schon sehen, wer das Ende der Geschichte bestimmt, du Bastard. Die verdammte Ex-Bibliothekarin wird dir in den Hintern treten.«
    Sie hörte das leise Knirschen von Glassplittern und stürzte zur Treppe.
     
    »Ihr seid da!« Zoe ließ zögernd Malorys und Danas Hände los. »Tut etwas.«
    Rowena trat ans Bett und legte die Fingerspitzen leicht auf Danas Handgelenk, als wolle sie ihren Puls fühlen.
    »Was ist geschehen?«
    »Du bist die Göttin«, schrie Flynn sie an. »Sag du es uns. Und hol sie zurück. Hol sie sofort
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