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Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis
Autoren: Tanja Rauch
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Oberstoffes unterhalb der Taille, der in weichen Wellen, ähnlich einem Wasserfall nach unten hin abfiel. Es fühlte sich an, als trüge man nur einen warmen Windhauch auf der Haut.
"Bist du soweit?", drang Carolines Stimme an mein Ohr und riss mich aus meiner Trance. Sie stand hinter mir und strahlte mich über den Spiegel an. Ich nickte und stand auf.
"Oh warte...", fiel ihr mein Blumenstrauß ein, der ebenfalls sehr dezent daher kam und aus vier weißen Pfingstrosen bestand. Schnell fischte sie ihn aus der Vase und drückte ihn mir in die Hand.
Ich drehte mich um, atmete einmal tief durch und trat aus dem kleinen Wohnzimmer in den Flur.
Barfuss lief ich extra langsam über den Steinboden, bis zur Haustür, durch die schon ein Strahl der untergehenden Sonne schien.
Ich nahm Caroline im Hintergrund kaum mehr wahr, als ich die drei Stufen nach unten stieg und Julian erblickte, der an der kleinen Steinmauer, die unser Häuschen umgab, auf mich wartete. Mein Herz begann wie wild zu pochen als sich unsere Blicke trafen.
Neben ihm standen Benjamin und Dorian und auf der gegenüberliegenden Seite, Valentina und Olivia. Caroline huschte fast unmerklich an mir vorbei und gesellte sich zu den beiden.
Dann fiel mein Blick auf Max, der ganz vorne an der Spitze stand; in der Hand hielt er eines seiner uralten Bücher und ihm huschte ein warmes Lächeln über das Gesicht.

Alle Augen waren auf mich gerichtet und es war mir fast ein bisschen unangenehm. Deshalb legte ich einen Schritt zu, als ich mich auf die kleine Gesellschaft zu bewegte. Die Sonne stand zwischen zwei Berggipfeln und glühte Blutrot. Ein Strahlen erfüllte Julians Gesicht, als ich an seine Seite trat und unsere Hände miteinander verschmolzen.
Max blickte uns beide nacheinander an und schlug sein Buch auf.
"
    Halte an dem fest, dass du liebst - und weder Tod, noch Finsternis werden über dich herrschen.
", zitierte er und sah dann zu uns auf. "Ihr habt daran festgehalten und selbst in der dunkelsten Stunde nie den Glauben an eure Liebe verloren. Und so frage ich dich Tamara: gelobst du, für immer die Liebe zu Julian in deinem Herzen zu tragen, ihn zu beschützen und für ihn einzustehen?" Sein glühender Blick traf mich und meine Augen brannten, während ich nickte und mit entschlossener Stimme erwiderte: "Ja - das werde ich."
Ich musste schlucken, als die Erinnerungsfetzen der letzten Monate in mir aufstiegen, doch ich lächelte, denn es war vorbei.
Max wandte den Kopf zu Julian, dessen Hand leicht begann zu beben, als ihm dieselbe Frage gestellt wurde. Auch er antwortete mit fester Stimme: "Ja - das werde ich."

Ein Lächeln breitete sich auf Max´ Gesicht aus und ich sah eine Träne in seinen Augen aufblitzen, als er uns mit den Worten: "Dann seid ihr verbunden, solange euer beider Herzen schlagen und über den Tod hinaus", den Segen gab.
Ich versank in Julians Augen, die durch die untergehende Sonne rötlich-violett schimmerten, sah bis in sein Herz, das die letzten Monate hart auf die Probe gestellt worden war und trotzdem nie aufgehört hatte, für mich zu schlagen.
Julians Gesicht kam näher, er hatte mein Kinn sanft zwischen seine Finger genommen und zog es zu sich heran.
Unsere Lippen verschmolzen miteinander und alles um uns herum schien für einen Wimpernschlag nicht mehr zu existieren.
In diesem Moment gab nur uns beide und unsere Liebe, die wir füreinander empfanden.

Wie alles begann - Kurzgeschichte

    Max - Ein Vampir erzählt

    Vorwort

    Mein Name ist Max Newman und ich bin ein Vampir. Das war nicht immer so.
Ich wurde 1690 in einem kleinen Dorf namens Rheinberg geboren. Früher hieß ich Maximilian Neumann. Doch als ich 1715 nach meiner Verwandlung nach Amerika flüchtete, änderte ich meinen Namen, um meine Vergangenheit hinter mir zu lassen. An den Abend meiner Verwandlung erinnere ich mich auch nach 322 Jahren noch mit jedem schmerzhaften Detail.

    ***

    E
s war Winter im Jahr 1715, einer der kältesten seit langem. Tagelang hatte es geschneit und der starke Wind türmte den Schnee zu brusthohen Schneeverwehungen auf. Doch das schlechte Wetter konnte mir an diesem Abend nicht die Laune verderben. Heute Abend würde ich sie wieder sehen - Margaretha!
Der Gedanke an sie, ließ meine Knie weich werden wie Butter. Sie war die wundervollste Frau, der ich je begegnet war. Sanftmütig, gebildet und wunderschön. Ihr Engelsgesicht wurde umrahmt von blondem Haar, dass je nach Licht schimmerte wie Gold oder flüssiger Honig. Wenn sie mich mit ihren
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