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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist
Autoren: Cindy Gerard
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Carries Leben war ungefähr so viel wert wie die
gefälschten Geburtsurkunden, die Birkenfeld für die von ihm
geraubten Babys ausgestellt hatte.
    "Ich
werde mal David und Clint Bescheid sagen, falls wir Unterstützung
brauchen", meinte Alex und zog sein Handy hervor.
    Darin
legte Travis eine Hand auf die Schulter. "Jetzt können wir
nur noch warten."
    "Ja."
Travis nickte und starrte sorgenvoll auf sein Handy, als könnte
er es so zum Klingeln bringen. "Jetzt können wir nur noch
warten."
     
    Carrie
saß zusammengekauert auf dem Fußboden. Ihr war kalt. Ihr
Po tat ihr weh. Genau wie ihre Knie, denn Nathan, besser gesagt Roman
Birkenfeld, hatte sie auf den harten Zementboden gestoßen.
Minuten, Stunden … oder vielleicht waren auch Tage vergangen,
seit er den ersten Anruf bei ihrem Bruder getätigt und ihn
aufgefordert hatte, das Geld zu übergeben – und dann den
zweiten Anruf, um einen Treffpunkt bekannt zu geben.
    Der
Teil ihres Gehirns, der nicht vor Angst aufgehört hatte zu
funktionieren, wusste natürlich, dass weniger als eine Stunde
vergangen war, seit er sie hierher gebracht hatte. Weniger als
fünfzehn Minuten, seit er das zweite Telefonat mit Travis
geführt hatte, um einen Übergabeort zu vereinbaren. Der
Teil von ihr, der schon immer eher pragmatisch war, wusste zudem,
dass ihr letztes Stündlein geschlagen haben könnte.
Birkenfeld war völlig übergeschnappt.
    Zwischen
den Anrufen hatte er weiter geflucht und getobt, dass Natalie dafür
büßen würde, dass sie ihm sein nettes, gut laufendes
Geschäft ruiniert hatte, und dass Travis sein Kind niemals
wiedersehen würde, wenn er mit ihm fertig war. Er hatte sogar
Ryan bei seiner irrsinnigen Jammerei nicht verschont und geschworen,
ihn zu töten, weil er ihn gedemütigt hatte.
    Carrie
machte sich keine Illusionen. Sie stand auf der Liste seiner
Todeskandidaten ganz obenan.
    Deshalb
musste sie etwas tun …, und zwar bald. Sie trug noch immer die
Augenbinde, aber merkwürdigerweise hatte der Verlust ihrer
Sehkraft sich zu einem Vorteil entwickelt. Ihre anderen Sinne waren
dadurch deutlich geschärft. So wie ihr Geruchssinn, der sie
hatte erkennen lassen, was diese merkwürdige Mischung aus
Antiseptikum, Leder, Kuhdung und Kalk bedeutete. Hoffentlich hatte
Travis ihre Hinweise auf die Viehmessen verstanden.
    Sie
konnte jetzt auch Dinge hören, die sie normalerweise nicht
wahrgenommen hätte. Birkenfeld durchwühlte erneut ihre
Handtasche, was so klang, als würde ein Eichhörnchen nach
Nüssen suchen. Offensichtlich hatte er den Schokoriegel
gefunden, den sie, sozusagen als Notfallration, immer bei sich trug,
denn sie hörte das Knistern des Papiers und das Geräusch,
als er ihn hinunterschluckte. Mistkerl.
    Dann
hörte sie noch etwas anderes … nur ein winziges Geräusch
… und begann sofort zu reden, um die Schritte zu übertönen,
die sich, wie sie hoffte, unaufhaltsam der Tür näherten.
    "Ich
muss dringend zur Toilette", sagte sie mit lauter, verzweifelter
Stimme.
    "Glaubst
du wirklich, mich kümmert das?" Birkenfeld schnaubte
verächtlich. "In ungefähr zwei Minuten ist es ohnehin
egal, was du musst."
    "Du
willst mich umbringen, oder?"
    "Es
ist gar nicht so schwierig, weißt du, jemandem das Leben zu
nehmen."
    Oh,
Himmel. Carrie schluckte und zwang sich, weiter mit ihm zu sprechen.
"Du hast schon jemanden umgebracht?"
    "Für
dich wird es nicht so einfach werden wie für Nathan Beldon",
beantwortete er ihre Frage, ohne direkt darauf einzugehen.
"Unglücklicherweise, liebe Carrie, habe ich gerade keine
Spritze dabei, mit der ich dich ins Jenseits befördern könnte.
Nein, bei dir wird es ein wenig … na ja, unappetitlicher
werden. Leider wird die Sache dadurch auch für mich nicht gerade
angenehmer."
    "Es
… muss ja nicht so sein", sagte sie und unterdrückte
ihre aufsteigende Panik. "Wir haben Geld. Viel mehr als die
halbe Million Dollar. Mein Bruder ist wirklich reich. Und ich besitze
ein Treuhandvermögen, das dein gestohlenes Geld wie Wechselgeld
aussehen lassen würde."
    "Ich
habe das Geld nicht gestohlen", schrie er sie an und wurde
plötzlich wieder wütend. "Ich habe es verdient …
natürlich nicht legal. Sicherlich auch nicht gerade auf ethische
Weise, aber Babys für bereitwillige Käufer zu finden,
erfordert eine gewisse Raffinesse und Können."
    "Ich
wiederhole", sagte sie und unterdrückte ihre Bitterkeit,
"du kannst sehr viel mehr an Lösegeld von meinem Bruder
bekommen, wenn du mich gehen lässt."
    Als
Antwort vernahm sie das
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