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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist
Autoren: Cindy Gerard
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Schokoladenbart auf ihrer
Oberlippe zurückblieb, schmolz Ryan dahin.
    "Wie
geht es ihr?" fragte er, während Stephanie ihm seine Jacke
abnahm und an die Garderobe hängte.
    "Sie
ist stärker, als sie aussieht", meinte Stephanie leise.
"Sie stand noch ein wenig unter Schock, als ich hier ankam, aber
jetzt geht es ihr schon besser. Besser jedenfalls als Travis, wenn du
es genau wissen willst", fügte sie mit einem
verständnisvollen Lächeln hinzu.
    "Hat
er dich angerufen, damit du vorbeikommst?"
    "Ja,
von seinem Handy aus, auf dem Weg hierher."
    Ryan
drückte ihren Arm. "Du bist eine gute Freundin."
    "Nicht
gut genug, sonst hätte ich sie niemals mit diesem Verbrecher aus
der Bibliothek gehen lassen."
    "So
darfst du nicht denken. Du konntest es ja nicht wissen. Verflixt,
niemand von uns wusste es."
    Sie
atmete tief aus. "Und das macht am meisten Angst, oder? Man kann
es nie wissen."
    Stimmt,
dachte er, man weiß es nie.
    Er
holte noch einmal tief Luft, als erneut das Bild von Carrie vor
seinen Augen auftauchte, wie sie, gefesselt und mit Augenbinde
versehen, wie ein Kind auf dem Boden gekauert hatte. Es war gut, dass
er sie erst jetzt besuchen konnte. Jetzt war er zumindest ruhiger und
beherrschter, nicht mehr so von Sinnen und voller Hass wie vorhin.
    Er
hatte geduldig all die Fragen beantwortet, die Vincente ihm gestellt
hatte, hatte schweigend zugesehen, wie Alex und Darin den beiden
Polizeibeamten geholfen hatten, Birkenfeld in Handschellen aus dem
Gebäude zu "begleiten" und ihn "behutsam"
auf den Rücksitz des Polizeiwagens zu verfrachten. Birkenfeld
hatte gejammert, sich beschwert und mit Drohungen um sich geworfen,
dass er sich an ihnen allen rächen würde. Und während
der ganzen Zeit hatte Ryan nichts anderes gewollt, als zu Carrie zu
fahren.
    Jetzt
war er hier. Und nun war er endlich in der Lage, sich die Frau, die
er von ganzem Herzen liebte, genauer anzusehen, um sicherzustellen,
dass es ihr gut ging.
    Die
Frau, die er liebte . Ja. Er liebte sie. Er vermutete, dass er sie
schon seit Jahren liebte – und er war furchtbar wütend auf
sich selbst, dass er die Wahrheit erst erkannt hatte, als er Carrie
fast verloren hatte. Hoffentlich war es nicht zu spät, um sie
davon zu überzeugen, dass sie ihn auch liebte.
    Entschlossen
ging er in das Wohnzimmer. Carrie hob den Kopf, als sie seine
Schritte auf dem polierten Holzfußboden hörte.
    "Hallo,
Bärchen", sagte er sanft. Er hockte sich vor sie und
umschloss ihre Knie mit den Händen.
    Ihre
Augen waren weit aufgerissen, und sie schien immer noch ein wenig
durcheinander zu sein. Aber sie lächelte ihn an. Okay, es wirkte
ein wenig gezwungen, aber es war ein Lächeln, und es sagte ihm,
dass sie dabei war, sich wieder zu erholen – so wie sie sich
immer erholte, wenn das Leben es hart mit ihr gemeint hatte.
    "Hallo,
Rambo", begrüßte sie ihn, und befreit stieß er
die Luft aus, die sich in seinen Lungen festgesetzt hatte, seit er
erfahren hatte, dass Birkenfeld sie entführt hatte. "Erinnere
mich daran, dich niemals wütend zu machen, okay?"
    "Oh
… du glaubt, dass ich vorhin wütend gewesen bin?" Er
drückte ihre Oberschenkel, lächelte und merkte, dass es ihm
schwer fiel, sich zu beherrschen, denn er wollte sie eigentlich nur
in seine Arme schließen und festhalten. "Nein, da habe ich
nur meine Meinung zum Ausdruck gebracht."
    Sie
schaute auf seine Hände und berührte vorsichtig mit einem
Finger seine verletzten Knöchel. "Danke", flüsterte
sie. Tränen traten ihr in die Augen. Sie lachte unsicher und
blinzelte sie fort. "Tut mir Leid. Ich habe heute ganz definitiv
mein Quantum an Tränen überzogen."
    Ryan
schaute zu Travis, der ihn mit einem Blick bedachte, der alles
bedeuten konnte. Von "Ich würde diesen Mistkerl Birkenfeld
am liebsten töten" über "Ich hasse es, sie so
leiden zu sehen" bis hin zu "Nimm deine Finger von meiner
Schwester, Freundchen".
    Ryan
war es egal, was Travis' Blick bedeutete. Er ließ seine Hände
dort, wo sie waren … und blickte wieder zu Carrie. "Ich
möchte mit deiner Schwester sprechen, Travis. Allein."
    Er
liebte diese Frau. Sorgte sich um sie, wie er sich noch nie um einen
Menschen gesorgt hatte. Und ob es Travis nun gefiel oder nicht, ob es
ihn womöglich seine Freundschaft zu Travis kostete, er würde
alles in seiner Macht Stehende tun, um Carrie davon zu überzeugen,
dass sie ihn, Ryan, so nötig wie nichts anderes in ihrem Leben
brauchte. Und er würde damit jetzt beginnen.
    "Und
was ist, wenn ich dich nicht mit ihr
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