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Zehnmall Männerliebe

Zehnmall Männerliebe

Titel: Zehnmall Männerliebe
Autoren: Sissi Kaipurgay
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dümmlich grinsend an.
    Immer noch wälze ich mich in Gedanken mit ihm auf einer weichen Unterlage, also bin ich ger a de nicht für reale Gespräche zuständig.  
    „Wie kommen Sie hier weg?“, präzisiert mein Gegenüber ungeduldig.
    „Gar nicht“, gebe ich zu.
    „Mhm“, macht mein Unfallgegner und die dunklen Augen fahren erneut an meinem schla n ken Körper auf und ab. „Ich bekomme gleich einen Ersatzwagen gestellt. Soll ich Sie irgendwo abse t zen?“  
    Ich unterziehe ihn nun meinerseits einer eingehenden Musterung. Der Anzug sitzt toll, unte r streicht den männlichen Körper und verleiht ihm diese Aura von Reichtum und Macht, die ich abgrundtief hasse. Ich schüttele entschieden den Kopf.  
    „Nein danke“, sage ich und könnte mich im selben Moment ohrfeigen.
    Der Kerl gefällt mir – sehr sogar. Zumindest äußerlich. Verdammt, w a rum muss ich immer so reaktionär sein? Einfach mal fallenlassen. Ein Fick mit dem Mann und dann – ex und hopp. W a rum eigentlich nicht? Dass er interessiert ist, zeigt sein Blick.  
    Eine Limousine hält neben uns. Mr. Oberarschloch hebt die Brauen. Ich seufze. Er läuft zum W a gen und ich folge ihm. Ein Mann steigt aus, übergibt Mr. Supersexy die Schlüssel und schon sitze ich neben ihm.  
    „Wohin?“, fragt er spöttisch grinsend.
    „Narrengasse neun“, antworte ich.
    „Ein Witz?“ Er lächelt leicht.
    „Nein“, erwidere ich grinsend. „Dort wohne ich.“
    Er nickt und fädelt sich in den Verkehr ein. Eine Zeit lang sitzen wir schweigend in den schwe i neteuer riechenden Lederpolstern, dann seufzt Schwarzhaar leise.  
    „Tut mir leid“, murmelt er.
    „Was?“
    „Ich habe nicht aufgepasst, sondern dich angeglotzt. Schon seit ein paar Ampeln. Ich schäme mich, aber nun ist es passiert. Ich zahle die Reparatur, okay?“
    Nun sage ich erst mal nichts mehr. Er hat mich – angeguckt? Seit ein paar Ampeln? ICH habe ihn nicht angesehen, nicht einmal bemerkt, fühle ihn jetzt dafür umso intensiver. Er riecht teuer, sieht edel aus und der Wagen erst.
    Es wird mich auch teuer zu stehen kommen, wenn ich auf seine eindeutigen Avancen eing e he, aber das ist mir – urplötzlich – komplett egal. Ich will diesen Kerl. Einmal, vielleicht auch noch ein zweites Mal, danach … wir werden sehen.  
     
    Er hält vor meinem Wohnhaus und lässt den Motor laufen. Aha. Ich lächle und öffne die Tür halb.
    „Möchtest du – ich sag einfach mal du, ich bin Kooki – auf einen Ka f fee mit raufkommen?“, frage ich frivol lächelnd.  
    Mein Fahrer starrt einen Moment geradeaus, dann seufzt er tief und guckt zu mir.
    „Ja“, sagt er und die Andeutung eines Lächelns zieht seine Mundwi n kel hoch. „Ja, das würde ich gerne.“  
     
    Lange Rede, kurzer Sinn. Aus dem einen Kaffee werden zwei, es folgt ein Abendessen – improv i siert aus meinen spärlichen Vorräten – und Stephanos Anzug wird immer weniger. Nein, er schrumpft nicht, er verschwindet nur nach und nach. Erst das Jackett, dann rollt Stephano die  Hemdsä rmel hoch und entfernt die Krawatte. Die Schuhe landen in einer Ecke und währendde s sen reden wir.  
    Mein Gegenüber hat ein umfangreiches Allgemeinwissen und verwickelt mich in Diskussi o nen über das Leben, die Werte und den Sinn an sich. Mein Kopf wird immer heißer und me i ne Hose immer enger. Stephanos Worte sind einfach sexy, so wie er selbst. Am Ende hat er nur noch T-Shirt und Anzughose an, selbst seine Füße sind nackt. Können Füße sexy sein? Oh ja, Stephanos sind schmal und die Zehen einfach niedlich. Ich will sie lutschen, danach den Rest von ihm, bevor er mich…  
    „Du, Kooki?“, fragt er aus heiterem Himmel. „Magst du mich?“
    Ich – gerade in den Anblick seiner Zehen versunken – muss mich orientieren und sage ei n fach mal ‚Mhm‘, was immer geht.  
    „Ich mag dich auch“, flüstert er unerwartet.
    Moooment??? Worüber reden wir hier? Ich dachte, wir ficken gleich, Gefühle will ich nicht. Ich bin ein Chaot und stehe nicht auf Anzugtr ä ger und auf Stephano – seufz – oh doch, auf den steh‘ ich.  
    „Weißt du?“, sagt er gerade. „Der Sinn des Lebens. Okay, er ist zwe i undvierzig, klar, ich hab “Per Anhalter durch die Galaxis“ auch gel e sen. Doch es kommt mir so vor, als wenn es die Liebe ist – sie macht glücklich und ist der eigentliche Motor. Oder?“  
    Holla! Auf die Frage bin ich gerade nicht vorbereitet.
    „Ja. Äh. Mhm. Ich weiß nicht“, gebe ich wenig intelligent von
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